MAGA ZIN VON ALLIANCE HE ALTHCARE DEUTSCHL AND UND GEHE AUSGABE 2021

ZUSAMMENKOMMEN ist ein BEGINN, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein ERFOLG. Henry Ford FORTSCHRITT IST nur möglich, wenn man INTELLIGENT GEGEN DIE REGELN VERSTÖSST. Boleslaw Barlog FORTSCHRITT ist das WERK DER UNZUFRIEDENHEIT. Jean-Paul Sartre

PLÖTZLICH GIBT ES WISSEN IM MINUTENTAKT 26 Covid-19 hält die Welt in Atem. Die Zeit läuft, Tempo ist gefragt. Das wirkt sich auch auf die Forschung aus. Erste Ergeb- nisse verbreiten sich gefühlt im Minutentakt. Gut so? 16 SIE GEBEN DEM FORTSCHRITT EIN GESICHT Wir haben Menschen getroffen, die ein ganz besonderes Verhältnis zum Fortschritt haben: vom Zukunfts- forscher bis zum Kaffeeröster aus Hamburg. EDITORIAL 07 AHD UND GEHE GEHEN GEMEINSAM NEUE WEGE Starke Partner für die Apotheke vor Ort 10 DAS GROẞE INTERVIEW ZUR KOOPERATION „Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt” 12 HIERFÜR SAGEN WIR DANKE – 22 TROTZ ALLEM Das hat uns 2020 an positiven Entwicklungen gebracht AUF DEN PUNKT GEBRACHT Branchenzitate WO FORTSCHRITT NICHTS ZU SUCHEN HAT Manches hat seinen ganz eigenen Rhythmus 24 46 36 DAS NEUE DIGITALE WIR AHD und GEHE bündeln ihr Know-how in einem Digital-Paket 40 FORTSCHRITT IST VERHANDLUNGSSACHE Interview mit einem Fortschrittsforscher 44 KURZ & KOMPAKT Interessante Unternehmensnews 48 ALGEN ZUM FRÜHSTÜCK UND 56 DANN AB INS GESUNDE BÜRO Diese Start-ups sind wahre Visionäre ABHÄNGIGKEIT VON ASIEN Corona-Krise wirft die Frage nach Produktion in Europa auf 60 DER PERFEKTE AUFTRITT Mit Charme Likes gewinnen 64 PIONIERE AUF IHREM GEBIET 68 Diese Menschen haben uns vorangebracht JETZT WIRD IN DER APOTHEKE AUCH GEIMPFT In anderen Ländern ist es schon gängige Praxis. Jetzt wird auch hierzulande in der Offizin geimpft. Eine gute Idee? NEUE WEGE hat bei Apothekern nachgefragt. KLICKS STATT ZUHÖRER Die Corona-Krise hat den Kultur- betrieb verändert 30 BLEIBT WISSEN WICHTIG? Was muss man heutzutage eigentlich parat haben? 70 78 Impressum & Bildnachweise 83

7 FORTSCHRITT HEIẞT VERÄNDERUNG F ortschritt ohne Veränderung? Kaum vorstellbar! Und das heißt zuweilen: gewohnte Pfade verlassen, neue Wege gehen, Begleiter finden und gemeinsam ein Ziel erreichen. Auch wir haben uns auf den Weg gemacht, haben Schritt für Schritt Fortschritt gestaltet. Seit November gehen Alliance Healthcare Deutschland (AHD) und GEHE Pharma Handel gemeinsam neue Wege. Und das vor allem für un- sere Kunden, mehr als Zehntausende Apotheker in ganz Deutschland und Millionen Patienten im ganzen Land. Mit dem Zusammenschluss unserer beiden Traditionsunter- nehmen wollen wir das hohe Niveau der Arzneimittelversor- gung in Deutschland aufrechterhalten und das Serviceport- folio zum Wohle der Patienten, Apotheken und Hersteller zukunftsorientiert weiterentwickeln. Dafür knüpfen wir ein engmaschiges Distributionsnetz, sind noch näher an der Apotheke vor Ort und stärken ihr mit einer durchdachten Digitalisierungsstrategie den Rücken. Denn, das hat das vergangene Jahr gezeigt: Die digitale Welt ist Teil unserer neuen Realität. Die Corona-Pandemie hat sich in vielen Bereichen als Kata- lysator erwiesen und das gesellschaftliche Leben in enor- mer Geschwindigkeit verändert: Zoom-Konferenzen, Video- Chats, Schulunterricht vor dem heimischen Computer, Konzerte aus dem Stadttheater via Livestream – wer hätte Anfang 2020 geahnt, wie schnell sich unser Alltag wandeln würde? Viele Veränderungen sind mittlerweile schon selbst- verständlich, einiges nehmen wir als echten Gewinn wahr. Als wir diese Ausgabe von NEUE WEGE planten, waren wir uns schnell einig: Fortschritt ist das Thema des Jahres. Denn selten gab es so offensichtlich so viel Veränderung und Fort- schritt wie gerade jetzt. Wir alle wurden nicht lange gefragt, ob wir den Wandel gutheißen, uns das Tempo angemessen erscheint. Wir wurden fortschrittlich – ob wir wollten oder nicht. Menschen wie Dr. Suzanna Randall greifen ganz bewusst mutig nach den Sternen. Sie möchte in diesem Jahr als Deutschlands erste Astronautin zur Internationalen Raum- station fliegen (Seite 58) und sagt: „Wenn wir als Menschen Fortschritte machen wollen, müssen wir ein Risiko eingehen und die Komfortzone verlassen.” Sie hat Recht: Manchmal muss man einfach NEUE WEGE gehen. Herzlichst Ihre Aline Seifert Andreas Thiede

9 Fortschritt erweitert den Horizont

11 Alliance Healthcare Deutschland (AHD) und GEHE gehen seit November gemeinsam neue Wege. IM FOKUS DER PARTNERSCHAFT STEHEN DIE DIGITALISIERUNG DES APOTHEKEN- UND GESUNDHEITSMARKTES, DIE STÄRKUNG DER HEILBERUFLICHEN STELLUNG DES APOTHEKERS UND DAS ZIEL , DAS NIVEAU DER ARZNEIMITTELVERSORGUNG ZU SICHERN. D ie pharmazeutischen Groß- händler Alliance Healthcare Deutschland und GEHE Phar- ma Handel gehen jetzt gemeinsam neue Wege. Bereits Ende 2019 hatten die Eigentümer – Walgreens Boots Alliance (WBA) und McKesson Cor- poration (McK) – vereinbart, ihre Ak- tivitäten auf dem deutschen Pharma- großhandelsmarkt zusammenzule- gen. Der Zusammenschluss wurde im November 2020 vollzogen. An dem Gemeinschaftsunternehmen hält WBA 70 Prozent und McKesson 30 Prozent, die Geschäfte führen Aline Seifert (AHD, Frankfurt), Vorsitzende der Ge- schäftsführung von Alliance Health- care Deutschland, und Andreas Thie- de (GEHE, Stuttgart), Vorsitzender der GEHE Geschäftsführung. Im Fokus des Joint Ventures steht die Digitalisierung des Apotheken- und Gesundheitsmarktes, ein Thema, das vor dem Hintergrund der Umstellung vom Papier- auf das E-Rezept Anfang 2022 an Bedeutung gewinnt. Gemein- sam verfügen die Geschäftspartner über langjährige und umfassende Erfahrung im deutschen Pharma-Markt und setzen auf innovative Lösungen, um die Apotheker in diesem Bereich optimal zu unterstützen. „Wir haben durch den Zusammenschluss eine große Chance auf gemeinsamen Erfolg. Mit Innovationskraft und Erfahrung sind wir auf dem deutschen Pharma- Markt ein zuverlässiger Partner. Wir stehen für Qualität und Verlässlichkeit, Geschwindigkeit und Sicherheit“, sagt Andreas Thiede. „Wir führen durch den Zusammen- schluss die beiden Traditionsunterneh- men AHD und GEHE unter einem Dach zusammen. Damit gehen wir einen entscheidenden Schritt, um das hohe Niveau der Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern und unser Ser- viceportfolio zum Wohle der Patienten, Apotheken und Hersteller zukunftsori- entiert weiterzuentwickeln“, sagt Aline Seifert. Mit einem sehr engmaschigen Distributionsnetzwerk stärkt die Apo- thekenkooperation die Nähe zu den Apotheken vor Ort. Mit Alphega (rund 2.000 beteiligte Apo- theken in Deutschland) und gesund leben (bundesweit 2.100 Mitglieder) verfügt das Gemeinschaftsunterneh- men über die beiden führenden Apo- thekenkooperationen in Deutschland. In Anbetracht der künftigen Heraus- forderungen im Gesundheitswesen möchte das Gemeinschaftsunterneh- men darüber hinaus die heilberufliche Stellung des Apothekers stärken und pharmazeutische Dienstleistungen ausbauen, die Mehrwert für Patienten schaffen.

Liebe Frau Seifert, lieber Herr Thiede, AHD und GEHE sind vor kurzem eine „Partnerschaft” ein- gegangen. Der Beginn einer neuen Beziehung ist eine recht aufre- gende Zeit. Wie geht es Ihnen? Aline Seifert: Wir sind noch in der intensiven Kennenlernphase, denn erst als die Kartellbehörden das Joint Ven- ture nach einer Prüfung genehmigt hatten, durften wir am 1. November mit der Integrationsplanung beginnen. Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst, schließlich haben wir gemeinsam die Verantwortung für mehr als 50 Prozent der Apotheken in Deutschland. Andreas Thiede: Es war schnell klar, dass beide Unternehmen sehr gut zusammenpassen. Wir haben diesel- ben Ziele, Werte und Vorstellungen und sind überzeugt, dass wir die Zukunft unseres Unternehmens erfolgreich gestalten können. Trotz Sympathie, gemeinsamen Inte- ressen und einer klaren Zukunfts- vision – eine neue Beziehung ein- zugehen, bedeutet auch ein gutes Stück Arbeit. Wo setzen Sie an? Aline Seifert: Die Aufgabe, die jetzt vor uns liegt, erfordert viel Kraft und den Mut zur Veränderung. So wie wir unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterin- nen bei AHD und GEHE kennen, sind wir aber sicher, dass beide Eigenschaf- ten in unserer jeweiligen DNA fest ver- ankert sind. Wir wollen die nächste Zeit weiter intensiv nutzen, um viele wei- tere Gemeinsamkeiten zu entdecken und Pläne für die Zukunft zu entwi- ckeln. Aktuell gilt es, Strukturen und Prozesse zu gestalten und relevante Themen herauszuarbeiten. Andreas Thiede: Ich würde das Wort Arbeit gern durch Herausforderung ersetzen. Es ist eine Aufgabe, der wir uns alle mit Herzblut stellen. Und sie wird gelingen, da bin ich ganz sicher. AHD und GEHE eint ein Gedanke: Für uns beide stehen der Kunde und der Patient im Mittelpunkt. Für sie möch- ten wir ein verlässlicher Partner sein. Wir verpflichten uns persönlich gegen- über unseren Kunden und Lieferanten, stehen für unsere Zusagen ein. Wir tun dies auch im Sinne des Patienten. Wir möchten die Erwartungen täg- lich übertreffen und orientieren uns sowohl bei großen als auch bei kleinen Entscheidungen an klaren ethischen Grundlagen. Diesbezüglich liegen wir absolut auf einer Linie. Es ist die beste Basis, um gemeinsam Zukunft zu gestalten. Um im Bild zu bleiben: Beide Unter- nehmen haben zuvor ein erfolgrei- ches und glückliches „Singleleben“ geführt. Warum gehen Sie nun eine Beziehung ein? Aline Seifert: Das Singleleben hat sicherlich positive Seiten. Aber gerade in diesen Zeiten merken wir, wie wich- tig es ist, in einer Familie zu leben. Man fühlt sich sicher und aufgehoben, schätzt die Nähe und den Austausch mit den anderen. Und das, was wir auf privater Ebene erleben, lässt sich durchaus auch auf das Geschäftsleben übertragen. Der Pharma-Markt steht vor weiteren großen Veränderungen. Das gilt für die Apotheken genauso wie für den Großhandel. Zum einen liegt das an der starken Regulierung und zahlreichen Verordnungen in den ver- gangenen Jahren, die zusätzliche Kos- ten verursachen. Zum anderen stellen die Herausforderungen der Digitali- sierung alle Marktteilnehmer vor neue und komplexe Aufgaben. Der Zusam- menschluss ist eine riesige Chance, nachhaltig erfolgreich zu sein und profitabel wachsen zu können. Damit gehen wir einen entscheidenden Schritt, um unser Leistungsportfolio im Kerngeschäft auf Topniveau zu halten und Services zum Wohle der Patienten, Apotheken und Hersteller weiterzu- entwickeln. Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, wie schnell sich die Her- ausforderungen von heute auf morgen ändern können und wie wichtig es ist, gut aufgestellt zu sein. Ist heute also Größe entscheidend, um erfolgreich zu sein? 13 nur als gemeinsames Unternehmen lösen können. Unser Markt ist stark reguliert. Die Gewinnspannen – die die Grundlage für notwendige Investitio- nen darstellen – sind eng. Die Vergü- tung ist gedeckelt, gleichzeitig steigen die Kosten. Nun bietet sich die große Chance als Gemeinschaftsunterneh- men, Stärken zu stärken und uns als Unternehmen in einem hart umkämpf- ten Markt weiterzuentwickeln. Erfolg ist dafür Voraussetzung, Investitionen sind das Mittel. Aline Seifert: Größe bedeutet in unse- rem Fall auch ein immenses Wissen, das wir bündeln. Dieses Know-how ist ein Schatz. Viele Länder in unserem Verbund haben beispielsweise schon Erfahrung beim Thema Impfen gesam- melt. Davon profitieren wir. Wir möch- ten die heilberufliche Position der Apo- theker stärken und es ist von Vorteil, wenn wir ihnen neues Wissen schnell zur Verfügung stellen können. Wie genau soll die Zukunft ausse- hen? Wo liegt der Schwerpunkt der Partnerschaft? Aline Seifert: Im Mittelpunkt steht für uns die inhabergeführte Vor-Ort-Apo- theke. Unser Ziel ist es, künftig gemein- same Lösungen auf höchstem Niveau für sie anzubieten. Das betrifft zum einen natürlich das Kerngeschäft, die Arzneimittelversorgung. Lagerung und Distribution werden auf dem gewohnt sehr hohen Niveau bleiben. Sie sind das Rückgrat unseres Versorgungsauf- trags, den wir sehr ernst nehmen. Zum anderen stellen wir uns die Fragen: Wo stehen wir? Wo sind wir schon sehr gut? Wo können wir noch besser wer- den? Darüber hinaus gilt es aber auch, unsere Partner in den Apotheken fit für die Digitalisierung zu machen. Gerade jetzt sehen wir, mit welcher Wucht sich Veränderungen in diesem Bereich vollziehen. Das hätte vermutlich vor einem Jahr niemand in dieser Schnelligkeit vorausgesagt und für möglich gehalten. Andreas Thiede: Wir haben seit Jah- ren große Herausforderungen, die wir Andreas Thiede: Selten war so viel Wandel wie gerade jetzt. Das E-Rezept, die digitale Patientenakte und Tele-

UNS LIEGT DIE GESUNDHEIT- LICHE VERSORGUNG DER MENSCHEN MIT ARZNEI- MITTELN SEHR AM HERZEN. 15 ALINE SEIFERT Aline Seifert ist Vorsitzende der Geschäftsführung der Alliance Healthcare Deutschland GmbH und Mitglied der GEHE Geschäftsführung. Sie kennt alle Facetten des Gesundheits- wesens und hat zuvor in führenden Positi- onen bei Novartis, Sandoz International und Omega Pharma gearbeitet. ANDREAS THIEDE Andreas Thiede ist Vorsitzender der GEHE Geschäftsführung. Der gebürtige Hamburger absolvierte seine Ausbildung zum Han- delsfachwirt an der IHK Hamburg. Er ist seit 2000 Teil der GEHE Familie. Seit Oktober 2017 ist Andreas Thiede Geschäftsführer für den Bereich Vertrieb und Marketing und seit November 2020 Vorsitzender der Geschäftsführung. GEMEINSAM MÖCHTEN WIR KUNDEN UNTERSTÜTZEN, ZUKUNFT AKTIV ZU GESTALTEN.

17 SABRINA JOHN, ARBEITET BEI MEDIFLY AN AUTOMATISIERTEN LIEFERDROHNEN Das, was für die meisten von uns noch eine vage Zukunftsvision ist, sieht die Projektleiterin von Medifly Hamburg bereits ganz klar. Vor- aussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 werden Lieferdrohnen ihrer Einschätzung nach Teil unseres Alltags sein. Denn das Interesse am Markt ist groß. „Alle sind interessiert daran, das endlich auszuprobieren“, freut sich Sabrina John. Sabrina John möchte den Alltag von möglichst vielen Menschen besser machen. Dafür setzt sie sich beim Hamburger Projekt Medifly ein. Hier geht es um die Frage, wie automatisiert flie- gende Drohnen medizinische Güter sicher im urbanen Luftraum transportieren können. Denn täglich finden Operationen statt, bei denen Pati- enten Gewebe entnommen wird, das noch wäh- rend der Operation untersucht werden muss. Die meisten Krankenhäuser haben jedoch keine eigene Pathologie. Die Gewebeproben werden per Blaulicht-Transport dorthin gebracht – durch den dichten Stadtverkehr. Jede Minute, die hier durch die Drohne gespart wird, bedeutet eine geringere Belastung für den Patienten. Auch dringend benötigte Medikamente könnten in Zukunft per Drohne in Apotheken oder zum Patienten gebracht werden. Ein bis drei Meter sind die Drohnen groß. Angst davor, von einer herunterkommenden Drohne getroffen zu werden, muss man dennoch nicht haben. Sie sind für den Ernstfall mit Fallschir- men und einem Warnsignal ausgestattet. Die Flugroute wird im Vorfeld mit spezieller Soft- ware festgelegt und der Flug genehmigt. Die Testflüge waren erfolgreich, jetzt geht es daran, die passende Drohne auszuwählen und einen regelmäßigen Betrieb unter realen Bedingun- gen aufzubauen. Und was kommt danach? Fliegen wir schon bald alle zur Arbeit? „Warum nicht?“, fragt Sabrina John. „Möglich wäre es. Wenn wir anfangen, den Nutzen zu sehen, den diese Geräte der Bevölkerung bieten.“

19 GERHARD DE HAAN ZUKUNFTSFORSCHER Zukunftsforscher – wer dabei an einen Wahrsa- ger denkt, der einen erwartungsvollen Blick in die Kristallkugel wirft, den müssen wir enttäuschen. Gerhard de Haan ist Wissenschaftler durch und durch. Anhand von Analysen und Befragungen entwickelt er Zukunftsszenarien, mit deren Hilfe Institutionen und Unternehmen Maßnahmen erarbeiten können. Er leitet den in Deutschland einzigartigen Master-Studiengang „Zukunftsfor- schung“ an der Freien Universität Berlin. Was ihn dabei motiviert? Die Trägheit der Verän- derung. Denn er will, dass sich in 30 Jahren wirk- lich etwas geändert hat. Seine Vision: Das, was Kinder und Jugendliche in der Schule lernen, soll sie fit fürs (Berufs-)Leben machen. Damit das klappt, muss man heute die Weichen stellen. Denn die Grundstrukturen in unserem System sind sehr stabil, Gewohnheiten zu verändern fällt schwer. Unsicherheit hemmt die Bereitschaft, Neues zu wagen, zusätzlich. Die zunehmende Furcht vor dem Fortschritt stimmt ihn nachdenk- lich. Wenn Menschen die Folgen ihres Handelns oder einer Entwicklung nicht abschätzen kön- nen, bleiben sie lieber beim Bekannten. Und das auch, obwohl sie unzufrieden sind und Innovati- onen ja Verbesserungen mit sich bringen könn- ten. Nichtgewusstes Nichtwissenkönnen nen- nen Zukunftsforscher das. Nicht alles können wir zum Zeitpunkt unseres Handelns absehen und einkalkulieren. Lassen wir uns davon aufhalten, wirkt das als Fortschrittsbremse. Daher treibt Gerhard de Haan die Frage um, was es braucht, um mit dieser Unsicherheit besser umgehen zu können. Denn die gehört nun mal dazu, wenn man Neues ausprobiert. Auch pri- vat arbeitet der 69-Jährige am Fortschritt: an dem seines Buchs zur sozialwissenschaftlichen Zukunftsforschung. Ob das jemals fertig wird, weiß allerdings nur die Kristallkugel. „Den Fort- schritt der Zeit schätze ich nämlich meistens falsch ein und nehme mir immer zu viel vor“, sagt er lachend. ER MACHT DER VERÄNDERUNG BEINE

21 ERIK BROCKHOLZ KAFFEERÖSTER Mit beiden Händen fährt Erik Brockholz durch die Bohnen, wählt sie sorgfältig aus. Die Rösttrommel brummt vor sich hin – Kaffeeduft liegt in der Luft. Immer wieder prüft der Kaffeekenner Temperatur und Bräunungsgrad der Bohnen. Mit feiner Nase erschnuppert er schließlich die Aromen von Scho- kolade und Haselnuss. Ein Lächeln macht sich breit, als er mit dem Ergebnis zufrieden ist. Kaffee ist seine Leidenschaft. Seit 15 Jahren röstet der 47-Jährige Kaffee, 2018 gewann er die Goldmedaille der Rös- tergilde in der Kategorie bester Filterkaffee. Seit 2005 gibt er sein Wissen unter dem Namen Kaffeebrewda in Seminaren weiter. „Es macht einen Unterschied, ob der Kaffee aus Guatemala oder Äthiopien kommt. Der Boden, die Anzahl der Sonnenstunden, die Anbauhöhe und Ernte- weise – all das hat Einfluss auf die Qualität und den Geschmack.“ Langsam gießt er in kreisenden Bewegungen Wasser über den frisch gemahle- nen Kaffee. Denn auch die Art, wie man den Kaf- fee zubereitet, ist wichtig. Jetzt heißt es warten. Höher, schneller, weiter: Dieses Prinzip galt lange auch für die Kaffeezubereitung. In den letzten Jahren erlebt handgefilterter Kaffee ein Revival – als Gegenbewegung zu Vollautomaten und Kapselmaschinen. Technisch sind diese Geräte dem Handfilter überlegen. Aber ist das gleichzu- setzen mit Fortschritt? Nicht, wenn es nach Erik Brockholz geht. Zeit fürs Wesentliche ist für ihn der Fortschritt der heutigen Zeit. Dabei inspirie- ren ihn die skandinavische Gelassenheit und die Fika-Tradition in Schweden und Finnland. Unter einem Fika versteht man eine gesellige Kaffee- pause mit Kollegen oder Freunden. Anders als in vielen anderen Ländern wird der Kaffee nicht schnell nebenbei getrunken, sondern als kleine Auszeit zelebriert. Das schafft Raum, durchzuat- men, um noch einmal über Dinge nachzuden- ken. „Raum, der in unserer schnelllebigen Zeit oft zu kurz kommt“, findet der Kaffeeröster. „Dabei entstehen dadurch neue Ideen. Ich nenne das Fortschritt durch Entschleunigung.“

23 WERTSCHÄTZUNG Wie gut es tut, sich gegenseitig in den Arm zu nehmen. Wie schön es ist, mit Freunden ins Theater oder ins Kino zu gehen. Was für ein Privileg es ist, sich frei bewegen und überallhin reisen zu können. Dass all das nicht selbst- verständlich ist, haben wir während dieser Pandemie erfahren. Trotz aller Einschränkungen und Entbehrungen bleibt das Gefühl der Wertschätzung. Für all die kleinen und größeren Dinge, die unser Leben verschönern. BLICK FÜRS WESENTLICHE Was brauche ich wirklich, um glücklich zu sein? Diese Frage haben sich 2020 viele Menschen gestellt. Sie haben die Zeit zu Hause genutzt, um auszu- misten und sich von Dingen zu tren- nen, die nur Ballast darstellen. Haben mit dem Rad die nähere Umgebung erkundet, sich beim Spazierengehen den Kopf freipusten lassen, Gemüse- kisten beim Bauern aus der Region bestellt. Die Zeit mit der Familie und engen Freunden verbracht, ohne Frei- zeitstress. Das war oft anstrengend. Und dennoch hat es gezeigt, dass das Glück auch ganz nah und in den Klei- nigkeiten liegen kann. FLEXIBILITÄT UND KREATIVITÄT Klar, an manchen Stellen läuft es noch nicht rund. Und doch können wir nach dem Jahr 2020 auf zahlrei- che flexible Lösungen schauen, die zum Beispiel Arbeitgeber, Politiker, Vereine und der Handel ermöglicht haben. Wer hätte gedacht, dass es unbürokratisch möglich sein wird, dass ein Großteil der Beschäftigten im Homeoffice arbeitet, die Thera- piesitzung online stattfindet und das Frühstück nach Hause geliefert wird? Wir sollten diese positiven Beispiele würdigen und weiter an den Baustel- len arbeiten. SOLIDARITÄT UND ZUSAMMENHALT Chatgruppen, die den Einkauf für ältere und gefährdete Nachbarn überneh- men, Gemeinschaften, die die Kinder- betreuung aufteilen, Spendenaktionen für die Gastronomie: Diese Liste könnte man noch lange weiterführen. Es tut gut, zu spüren, dass man nicht allein ist. Dass es Menschen gibt, die einan- der unterstützen. pflegend gut verträglich nährend 100 % natürliche Pflege Unsere Kosmetiköle sind NATÜRLICH... • vegan • ohne Konservierungs- stoffe • ohne synthetische Duft- und Farbstoffe Nur in Ihrer Apotheke erhältlich! Amante: Leidenschaft für natürliche Pflege www.lamotte-oils.de/apotheken-kosmetik

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27 Die Frage, die sich dabei unweigerlich stellt, ist, ob darunter nicht die Quali- tät der Forschungsergebnisse leidet. Serge Horbach sieht hier zumindest potenzielle Fehlerquellen: „Die Studien basieren teilweise auf weniger Experi- menten, einer schmaleren Datenbasis oder kleineren Samples. Das bedeutet nicht automatisch, dass die Ergebnisse falsch sind oder von geringer Quali- tät, aber sie wurden einfach weniger gecheckt.“ VORSICHT UND TRANSPARENZ Die Nutzung von Preprint-Servern sieht Horbach dabei nicht als Problem. In einigen Disziplinen wie der Mathe- matik und der Physik werden diese bereits seit längerem genutzt. „Durch die Corona-Pandemie hat sich jedoch die Nutzung dieser Preprint-Server gewandelt. Auch Politiker, Journalis- ten und Ärzte nutzen die ungeprüften Studien und nehmen sie als Basis für Entscheidungen. Das birgt Gefahren“, erklärt der Mathematiker. „Forscher wissen das einzuschätzen. Sie wissen, dass sie im Umgang mit diesen Daten vorsichtig sein müssen, wenn sie sie für weiterführende Forschung nut- zen. Nicht-Experten fällt das schwer“, sagt er. Serge Horbach ist wis- senschaftlicher Mitarbeiter am Danish Centre for Studies in Research and Research Policy der Uni- versität Aarhus. Derzeit beschäftigt er sich mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf Peer Review-Verfahren für wis- senschaftliche Journals. Covid-19 hält die Welt in Atem. Ein Impfstoff ist gefunden, doch NOCH IMMER BLEIBEN VIELE FRAGEN OFFEN. Politiker und medizinisches Fachpersonal sind auf wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen. DIE ZEIT LÄUFT, TEMPO IST GEFRAGT. Doch wie gelingt es, eine Balance zwischen Schnelligkeit und Qualität sicherzustellen? O b und wie verändert es die Wissenschaft, wissenschaft- liche Diskurse und die Wahr- nehmung von Wissenschaft, wenn angesichts einer Pandemie schnelles Wissen gefragt ist? NEUE WEGE geht diesen Fragen auf den Grund. HÖHERES TEMPO UND WENIGER STRENG Serge Horbach hat untersucht, ob und wie sich der Review-Prozess für wis- senschaftliche Studien durch die Pan- demie verändert hat. Er fand heraus, dass im Frühjahr 2020, also kurz nach Beginn der Corona-Krise, der Review- Prozess etwa doppelt so schnell von- stattenging wie vor der Krise. Aller- dings nur, wenn sich Studien mit Covid-19 befassten. „Normalerweise benötigt eine Publikation in einem medizinischen Journal von der Einrei- chung bis zur Veröffentlichung durch- schnittlich etwa zwei Monate. Einige Journals brachen diesen Prozess im Frühjahr sogar auf wenige Tage herun- ter“, berichtet Serge Horbach. In einer Anschlussstudie schaute sich der Wissenschaftssoziologe die Review-Prozesse relevanter Journals genauer an. Die wichtigste Erkennt- nis: Reviewer tendieren dazu, Studien durchzuwinken. „Entweder, sie fragen gar nicht nach zusätzlichen Expe- rimenten oder sie erklären, was sie eigentlich angemerkt hätten. Da es aber schnell gehen muss, wird darauf verzichtet“, erläutert Serge Horbach.

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31 BEIM THEMA IMPFEN IN DER APOTHEKE LAUFEN WIR HINTERHER . ABER BESSER HINTERHER ALS GAR NICHT. NEUE WEGE: In vielen Ländern ist es bereits Alltag, jetzt wird auch in deutschen Apotheken im Rahmen eines Pilotprojekts erstmals geimpft. Wie stehen Sie zu dem Thema? In diesem Bereich sehe CHRISTIAN FLÖSSNER: ich Deutschland als rückständig an. Impfen in der Apotheke ist in anderen Ländern schon längst üblich, beispielsweise in Dänemark. Doch auch bei uns gilt, dass wir eine gewisse Impfrate bei der Grippeschutzimpfung brauchen. Hier müs- sen wir den Zugang niedrigschwelliger gestalten. Aber hin- terherzulaufen ist immer noch besser, als gar nicht zu laufen. WALTER TAESCHNER: Ich beschäftige mich schon lange mit diesem Thema. Im Rahmen meiner Mitgliedschaft im European Pharmacists Forum haben wir bereits vor fünf Jahren in einem Weißbuch Dienstleistungen zusammen- Dr. Walter Taeschner, Inhaber der Frosch Apotheke Lörrach , AHD Beirat Christian Flössner, Inhaber Internationale Apotheke SaXonia, Vizepräsident der IHK Dresden, GEHE Beirat D er 6. Oktober 2020 könnte in die Apothekenge- schichte eingehen. Erstmals haben an diesem Tag Apotheker in Bornheim bei Bonn und in Wadern- Nunkirchen im Saarland Patienten geimpft. Während das für viele Apotheker ein Meilenstein und ein längst überfälliger Schritt war, reagieren andere Pharmazeuten zögerlich bis ablehnend. Nimmt man damit Ärzten nicht Patienten und Arbeit weg? Schafft eine Konkurrenzsituation in einem sonst sehr kollegialen und guten Verhältnis zu niedergelasse- nen Ärzten? Nein, sagen Christian Flössner und Dr. Walter Taeschner im Gespräch mit NEUE WEGE. Apotheken entwi- ckelten sich immer mehr zu Gesundheitszentren, in denen es verstärkt um Beratung und Prävention geht und das Apo- theken-Team ein starker Partner für die Kunden ist. Impfen sei ein zusätzliches Angebot, das Praxen entlaste. ICH BIN MEDIZINER UND PHARMAZEUT UND SEHE BEIDE SEITEN. WIR NEHMEN ÄRZTEN NICHTS WEG.

33 WIR GEBEN JUNGEN KOLLEGEN EINE ZUKUNFTSPERSPEKTIVE UND DAS IST SEHR, SEHR WICHTIG. Dr. Walter Taeschner TAESCHNER: Jeder Mitarbeiter sollte nach seinen Fähigkei- ten und auch Vorlieben eingesetzt werden. Das gilt sowohl für die Blutzuckeruntersuchung als auch für die Impfung. Einige Mitarbeiter machen das gern und gut, andere haben eher Hemmungen. Auch das Impfen sollte eine freiwillige Sache bleiben, jedes Apothekenteam und jeder Einzelne muss bereit sein, das zu tun. Stellen wir uns die Zukunft vor: Werden alle Apotheken ein Impfangebot machen oder wird und sollte es spezi- alisierte Apotheken dafür geben? TAESCHNER: Es gibt bereits jetzt sehr viele spezialisierte Apotheken mit Schwerpunkten wie Mutter und Kind, Diabe- tes oder Homöopathie. So wird es auch beim Thema Impfen sein. Letztendlich hängt es auch vom Umfeld der Apotheke ab. Gibt es viele Ärzte in der Region oder entwickelt sich die Apotheke dort zu einem Gesundheitszentrum, um die weni- gen Praxen zu entlasten? Schauen wir auf das Durchschnitts- alter der Ärzte, sehen wir, dass ein großer Anteil älter als 60 Jahre alt ist. Es kommen nicht genug junge Kolleginnen und Kollegen nach. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sollten Apotheken deshalb Partner der Ärzte auf Augenhöhe sein und diese dort, wo es nötig ist, auch entlasten. Wie erklären Sie sich das Interesse der Kunden? TAESCHNER: In den Arztpraxen gibt es nur schwer Termine und die Öffnungszeiten sind oft mit den Arbeitszeiten nicht zu vereinbaren. Viele haben zudem Angst, sich in überfüllten Wartezimmern anzustecken. FLÖSSNER: Wir sind als Apotheken jeden Tag da, auch samstags. Auf die Woche gerechnet haben wir länger geöffnet als Arztpraxen, das ist für Berufstätige ein aus- schlaggebendes Argument. Schon jetzt sieht man im Bereich Telemedizin, dass man nicht für alle Anliegen zum Arzt gehen muss. In Corona-Zeiten kann man sich nun sogar am Telefon krankschreiben lassen. Vieles ist im Wandel. Die Kunden sind das eine. Wie sieht die Bereitschaft in Ihrem eigenen Team aus? WIE HOCH IST DIE IMPFRATE? FLÖSSNER: 120 Prozent! Mein Team würde mitziehen. Es würde ansonsten aber auch nichts bringen, es in etwas hin- einzudrängen. Wenn es beispielsweise eine Kollegin gibt, die ungern Kompressionsstrümpfe anpasst, ist die Wahr- scheinlichkeit groß, dass sich Fehler einschleichen, wenn sie diese Tätigkeit trotzdem ausführen muss. Das lässt sich auf das Impfen übertragen. Wichtig ist, dass wir Unterstützung bekommen. Die GEHE Akademie beispielsweise schult uns beim Impfen, das ist enorm wichtig. In Deutschland existiert kein einheitliches umfassendes System zur Erhebung von Impfdaten. Zur Ermittlung des Impf- und Immunstatus der Bevölkerung müssen daher Teilstichproben oder Querschnittsuntersuchungen her- angezogen werden, die eine Einschätzung der Impfsitu- ation ermöglichen. Daten zu durchgeführten Impfungen werden in Deutschland überwiegend dezentral und regi- onal erhoben.

35 85,1 GRIPPE-IMPFQUOTE DER ÜBER 65-JÄHRIGEN (2018) in Prozent Republik Korea Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten Portugal (2017) Italien Schweden Frankreich Deutschland (2017) 34,8 Lettland Türkei (2016) Quelle: OECD 7,7 7,0 72,0 68,7 60,8 52,7 52,2 51,0 25MILLIONEN: So viele Impfdosen (Grippeschutz) standen im November 2020 in Deutschland zur Verfügung (Quelle: Paul-Ehrlich-Institut) FLÖSSNER: Gesundheitszentren sind wir im Grunde jetzt schon. Wir reden länger als ein Arzt mit den Patienten, bei uns laufen die Fäden zusammen, wenn unsere Kunden meh- rere Fachärzte aufgesucht haben. Wir sind es, die angerufen und gefragt werden. Wir sind bei vielem die erste Anlauf- stelle – sei es bei der Frage, wo das nächste Sanitätshaus ist, oder bei der „Pille danach“. Hier traut man uns eine medi- zinische Einschätzung übrigens jetzt schon zu, wir haben einen Spielraum und gehen vertrauenswürdig damit um. Was geben Sie jenen Apothekern mit auf den Weg, die noch unsicher sind, ob auch sie impfen möchten? FLÖSSNER: Es kann nur sinnvoll sein, in der aktuellen Lage zu leben und den Blick in die Zukunft zu richten. Angst, Bedenken, Befindlichkeiten sind nur Hemmschuhe auf dem Weg in eine verantwortliche Zukunft der Apotheke. TAESCHNER: Ich möchte ihnen Mut machen, neue Felder auszuprobieren. Man muss natürlich nicht, aber man kann und sollte. Manchmal muss man zu neuen Ufern aufbrechen und dem Prozess vertrauen. Der Modellversuch zur Influen- zaimpfung ist auf vier Jahre angelegt, die sollten wir nutzen. Wir geben jungen Kollegen eine Zukunftsperspektive und das ist sehr, sehr wichtig. Vielen Dank für das Gespräch!

37 WO DIE WELT STILLSTEHT Im Montgomery Woods State Natural Reserve in Kalifor- nien spielt Zeit keine Rolle. Das Weltgeschehen? Bedeutungs- los! Angesichts der giganti- schen Mammutbäume wird jede menschliche Errungenschaft ein Zwerg. Der höchste Baum ist 112 Meter in den Himmel gewachsen, andere sind meh- rere Hundert Jahre alt. Fort- schritt spielt hier keine Rolle. Warum auch? Die Welt dreht sich in diesem Wald auch ohne weiter, Tag für Tag, und das seit Jahrhunderten. Die Natur hat ihren ganz eigenen Rhythmus.

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41 SMARTER GESUNDHEITSCOACH Mit der Alphega-App sind Apotheken smart mit ihren Kunden verbunden. Denn diese haben mit der App einen kompetenten Gesundheitscoach immer griffbereit. Der Vorteil für Apothe- ken: Sie erreichen ihre Kunden auch außerhalb der Öffnungs- zeiten und sind digital ein verlässlicher, starker Partner für Patienten. Weitere Vorteile: Beim Rezept-Service fotografieren Kunden ihr Rezept mit dem Smartphone und senden es zur Vorbestellung an die Apotheke. Diese kann in einem gesicher- ten Bereich die Bestellungen verwalten, Statusmeldungen und persönliche Nachrichten an Kunden schicken. Diese werden zudem über aktuelle Angebote informiert, erfahren, wie man Herz und Kreislauf gesund hält, werden mit dem Medikations- Timer an die Medikamenteneinnahme erinnert und können „ihre” Apotheke im „Apothekenfinder” als ihre Stammapotheke markieren. ERREICHBARKEIT RUND UM DIE UHR Mit dem Webshop mit Website erreicht die Apotheke vor Ort ihre Kunden rund um die Uhr. Der Fokus liegt hier auf den zeit- gemäßen Features wie modernen Zahlmöglichkeiten, einer Anbindung an die Warenwirtschaft der Apotheken, einem Botendienst und einem vollfunktionsfähigen Webshop. Bei dem Angebot wird Individualität großgeschrieben. Jede Apo- theke kann ihr Logo einbinden und das Design so gestalten, dass es zur Corporate Identity passt. Das Ziel ist es, dass der Kunde seine Apotheke vor Ort ganz einfach auch online fin- det. Der Webshop mit Website verlängert die hervorragende Beratungsqualität der Apotheke ins Digitale. Dabei unterstüt- zen wir unsere Partner von der ersten Minute an. Warenwirtschaft Es gibt die Möglichkeit, die eigene Warenwirtschaft mit ein- zubinden. Der Vorteil: Der Kunde sieht dann beim Bestell- vorgang sofort, ob sein Apotheker vor Ort das gewünschte Medikament vorrätig hat. Falls nicht, wird er darüber infor- miert, wann es lieferbar ist und abgeholt werden kann. Die aufwendige Kommunikation per Mail oder Telefon entfällt.

GENERIKA MIT ECHTEM MEHRWERT – FÜR SIE ALS APOTHEKE UND FÜR IHRE KUNDEN Europäischer Qualitätshersteller mit hochmodernen Produktionsanlagen Sicherheit und Wirksamkeit unserer Arzneimittel durch klinische Studien belegt Umfangreiches Produktportfolio zu attraktiven Konditionen Hohe Qualitätsstandards - von der Forschung bis zum Vertrieb TAD Pharma – mehr als generisch! Mehr Informationen bei unserem Außendienst oder unter www.TAD.de

„MENSCHEN MÖCHTEN TEIL EINER GEMEINSCHAFT SEIN.” mand prahlte mit einem großen Auto oder einer Yacht. Das, was die meisten Menschen sich wünschten, war Zu- gehörigkeit. „Menschen möchten Teil einer Gemeinschaft sein, etwas Sinn- volles tun und gesehen werden”, so Dr. Stefan Bergheim. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Es ist tatsächlich nicht nur Geld allein, das glücklich macht. Sich locker machen, das tun, was sich gut anfühlt – das sei Fortschritt im bes- ten Sinne. ALLES INFRAGE STELLEN Doch wenn jeder nur das macht, was ihm guttut – wer legt dann fest, was ein Fortschritt für die gesamte Gesellschaft ist? „Fortschritt ist Verhandlungssache. Was er gesamtgesellschaftlich bedeu- tet, muss ausdiskutiert werden. Das ist nicht immer einfach, aber zwingend erforderlich”, so Dr. Stefan Bergheim. Diskutiert werden müssten im Grunde alle wesentlichen Fragen: Was macht ein gutes Gesundheitssystem aus? Welches Schulsystem ist das richtige? Wie wollen wir uns fortbewegen? Der Zukunftsforscher ist im Kern davon überzeugt, dass wir selbst die Zukunft in der Hand haben. Denn: „Unsere Vorstellungen von der Zukunft haben einen großen Einfluss auf unser Han- deln in der Gegenwart. Das heißt: Wir können unsere Zukünfte aktiv gestal- ten." Und das sei keinesfalls harte Arbeit, sondern ein Vergnügen. Man müsse nur die Herausforde- rung des Gestaltens annehmen und erkennen: „Leben ist Verän- derung. Es lässt viele Möglich- keiten zu." Zum Glück, so Berg- heim, denn ansonsten wäre alles vorherbestimmt und der Mensch wäre nur ausführendes Organ irgendeines Planes. In seinem aktu- ellen Buch „Zukünfte – Offen für 45 ihnen experimentieren." Aus der Angst vor der Zukunft könnten so neue Hoff- nung, neue Zuversicht und neues Han- deln entstehen. „MAN SOLLTE SICH LOCKER MACHEN UND DAS TUN, WAS SICH GUT ANFÜHLT. DAS IST FORTSCHRITT IM BESTEN SINNE.” Wer Lust auf die Zukunft und persön- lichen Fortschritt hat, sollte vor allem eins sein, so Dr. Stefan Bergheim: „Offen für alles, was kommen könnte.” Vielfalt“ plädiert er für einen klugen Umgang mit dem Später. Er möchte Lust auf die eigene Zukunftsarbeit machen und bietet dafür zahlreiche konkrete Anregungen und Werkzeuge. UNGEWISSHEIT IST EIN GESCHENK Er empfiehlt, kraftvolle Fragen zu stellen, Zukünfte spielerisch zu ent- decken und Visionen zu entwickeln. „Die Ungewissheit der Zukunft ist ein Geschenk”, betont Dr. Stefan Bergheim. Und sie biete die Möglichkeit, echten Fortschritt zu erzielen. Am erfolgver- sprechendsten sei es, wenn man die kollektive Intelligenz nutze. Raus aus dem stillen Kämmerlein und rein in ein buntes Becken aus Meinungen, Kont- roversen und Weltanschauungen. Schaden werde es auf keinen Fall, über den eigenen Tellerrand zu schauen, an der eigenen Sicht der Dinge zu rütteln und die Perspektive zu wech- seln. Im besten Fall erkennt man, dass die eigene Zukunft noch so viel besser werden kann als ursprünglich gedacht – hat man doch vieles selbst in der Hand. Das bekannte Fahrwas- ser zu verlassen, ist zuweilen unbe- quem und manchmal harte Arbeit. Die gute Nachricht: „Wir können unsere Vorstellungskraft trainieren, Annahmen sichtbar machen und mit FORTSCHRITTLICHES ZENTRUM Dr. Stefan Bergheim setzt sich seit mehr als zehn Jahren in Poli- tik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft für eine höhere Lebensqualität ein. Die Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland“ hat er im wissenschaftlichen Beirat begleitet, andere Prozesse wie #gut lebendigital oder „Schöne Aussichten – Forum für Frankfurt“ selbst geleitet. International war und ist er im Zukünfte-Netzwerk der UNESCO an vielen Stellen eingebunden, zum Beispiel als kuratierender Koordi- nator in Foren und Gipfeln zum Thema Zukünfte. Seit 2009 ist er Direk- tor des Zentrums für gesellschaftlichen Fortschritt (ZGF) in Frankfurt am Main. Das ZGF ist eine Forschungseinrichtung, die das Ziel hat, eine hohe Lebensqualität in Ländern und Städten zu erreichen. Dafür setzt das ZGF auf interdisziplinären Dialog und Wissensaustausch. Dr. Stefan Bergheim ist Autor des Buchs „Zukünfte – Offen für Vielfalt” (erhältlich im Buch- handel oder online, ISBN 978-3753116020, 20 Euro).

Dr. Loges + Co. GmbH Willkommen in der Welt von gesund leben Dr. Loges: Naturheilkunde neu entdecken. Wir freuen uns, ab dem 01.01.2021 mit der Dr. Loges + Co. GmbH einen weiteren starken Partner für apothekenexklusive Produkte gewonnen zu haben. – Für 80 Pflanzen um die Welt: Bereits seit 1958 hat das mittelständische Unternehmen die Mission, rund um den Globus Pflanzen und Naturstoffe mit besonderen Fähigkeiten zu entdecken. – Der Mehrwert für Ihre Apotheke: einzigartige und wirklich innovative, exakt wirksame Präparate auf natürlicher Basis. So ist beispielsweise femiLoges® das einzige Arzneimittel mit dem Sibirischen Rhabarber. vitamin B-Loges® komplett macht das Paket aller acht B-Vitamine und Vitaminoide in stoffwechselaktiver Form wirklich komplett. Die curcumin-Loges® (plus Boswellia) Präparate schöpfen das Potenzial von Curcumin und Indischem Weihrauch mittels patentierter Mizellentechnologie erstmalig voll aus. – Sie profitieren von einem stetig wachsenden Sortiment mit über 60 Präparaten. Jetzt Einkaufsvorteile nutzen und zu A-MAX-Konditionen über Ihr WWS bestellen! femi oges® tendo oges® curcumin- oges® curcumin- oges plus Boswellia immun oges® vitamin B- oges® komplett

49 gesund leben EIN GESUNDES MITEINANDER „Lieber jetzt AHA als später oh, oh!" – mit Slogans wie die- sem setzt sich gesund leben seit Monaten für ein gesundes Miteinander in Corona-Zeiten ein. Zusätzlich zu den bereits bekannten Werbemitteln on- und offline erhalten alle teilneh- menden Apotheken auch noch einen aussagestarken Flyer für die Kunden. Darin wird beispielsweise erklärt, wie man sich im Alltag schützen kann und wie die Corona-Warn-App funktio- niert. gesund leben ist überzeugt, dass die App ein wesentlicher Baustein bei der Bekämpfung des Virus ist. Mit den monat- lichen Kampagnen wollen wir Apotheken unterstützen, die App deutschlandweit noch bekannter zu machen, und Endverbrau- cher ermuntern, sie als einen von mehreren Präventionsbau- steinen im Alltag zu nutzen. Die App wird dabei sowohl digital als auch in der Vor-Ort-Apotheke in den Fokus gerückt. #staynegative LIEBER JETZT AHA ALS SPÄTER OH, OH! SICHERER DURCH UNSICHERE ZEITEN: Mit Abstand, Hygiene, Alltagsmasken, regelmäßigem Lüften und der Corona-Warn-App können wir einander vor Infektionen schützen. ABSTAND HYGIENE ALLTAGSMASKE APP LÜFTEN 365 TAGE GESUND LEBEN Mit unseren gesund leben Produkten waren wir 2020 ein verlässlicher Partner für die Apotheken. Ob jahreszeitliche Angebote wie die Winterbevorratung (Nasenspray und Co.) oder das Solero Sonnenschutz-Paket (Spray, After-Sun- Lotion, Lippenpflege) – mit unserem Sortiment sind die Kunden gut durchs Jahr gekommen. Hinzu kamen Akti- onen zu Themen wie Blasenschwäche (Inkontinenzkoffer) und Hausapotheke und der Launch unseres Neuprodukts Vitamin D3 1.000 IE. Erstmals stellen wir das Sortiment für alle Apotheken bereit. Die gesund leben Produkte werden 2021 verstärkt auch auf dem digitalen Schau- fenster platziert. Zum einen mit einem monat- lichen Produkt -Slide bei der Highlight-Aktion 2021, zum ande- ren durch kleine Kategorie-Spots, die einen Ein- blick in das Sor- timent geben. DAS NEUE GEHE AKADEMIE PROGRAMM 2021 IST DA: IM KATALOG UND ONLINE UNTER GEHE-AKADEMIE.DE Viele interessante und spannende Seminare war- ten auf Sie und Ihr Apotheken-Team. Dabei haben wir unser webbasiertes Angebot für Sie erweitert, damit Sie auch in Pandemie-Zeiten immer up to date bleiben. Die Printausgabe des AKADEMIE Katalogs erscheint Anfang Februar oder einfach jetzt gleich reinklicken und online Ihr persönli- ches Trainingsprogramm zusammenstellen und buchen unter www.gehe-akademie.de

Deutschlands Husten-Duo1 Nr. 12 Gut durch den Tag. Ideal auch für die Nacht. Löst den Schleim. Stillt den Reizhusten. 1 Produkte bitte zeitversetzt einnehmen. Bitte beachten Sie die Hinweise auf der jeweiligen Gebrauchsinformation. 2 Quelle: IMS OTC® Report Apotheke/IMS® GesundheitsMittelStudie (GMS) Apotheke, Cough Remedies – 01A3,4,5,9 (AM + GM), MAT 12/2019, Umsatz. Mucosolvan® Hustensaft 30 mg/5 ml. Wirkst.: Ambroxol hydrochlorid. Sonstige Bestandt.: Benzoesäure, Hydroxyethylcellulose, Sucralose, Aromastoffe (enth. Propylenglycol), gereinigtes Wasser. Anw.-geb.: Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen broncho pulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen einen Inhaltsstoff. Nur auf ärztliche Anweisung: Kinder unter 2 Jahren, Schwangerschaft, Stillzeit, beeinträchtigte Nierenfunktion, schwere Lebererkrankung, gestörte Bronchomotorik, größere Sekretmengen. Nebenw.: Überempfindlichkeitsreakt., anaphylakt. Reakt. incl. anaphy lakt. Schock, Angioödem, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, schwere Hautreakt. (incl. Erythema multiforme, SJS, TEN, AGEP), Geschmacks- störungen, Übelkeit, Taubheitsgefühl im Mund, Er brechen, Diarrhö, Dyspepsie, Bauchschm., Mundtrockenh., Trockenh. im Hals, Sialorrhö, Taubheitsgef. im Rachen; Dyspnoe, Fieber, Schleimhautreakt. Warnhinw.: Enthält Benzoesäure und Propylen glycol. Apotheken pflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 65926 Frankfurt am Main. Stand: Dezember 2019 Silomat® DMP INTENSIV gegen Reizhusten. Wirkstoff: Dextromethorphanhydrobromid-Monohydrat 30 mg/Hartkapsel. Sonst. Bestandt.: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid (E171). Anw.-geb.: Zur symptomatischen Behandlung des Reizhustens. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil, gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern, Asthma bronchiale, COPD, Pneumonie, Ateminsuffizienz, Atem depression, Stillzeit, chronischer Husten, Kinder unter 12 Jahren. Nur nach Nutzen- Risiko-Abwägung: eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion, Mastozytose, Einnahme von Antidepressiva, Schwangerschaft, produktiver Husten mit erheblicher Schleimproduktion (z.B. zystische Fibrose), erheblich eingeschränkter Hustenreflex. Nebenw.: Über- empfindlichkeitsreaktionen, fixes Arzneimittelexanthem, Schwindelgefühl, Somnolenz, Vertigo, undeutliche Aussprache, Nystagmus, Fatigue, Halluzinationen, bei Missbrauch Entwicklung einer Abhängigkeit, Verwirrtheit, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Obstipation, Erbrechen, Dystonie. Warnhinw.: Nicht mehr und nicht länger einnehmen als empfohlen. Enthält Lactose. Apothekenpflichtig. Sanofi- Aventis Deutschland GmbH, 65926 Frankfurt am Main. Stand: Oktober 2019. SADE.BISO8.17.05.1098(2) . . . 9 5 9 0 5 0 0 2 O C U M E D A S .

„Wenn wir ALS MENSCHEN FORTSCHRITTE MACHEN WOLLEN, müssen wir ein RISIKO EINGEHEN und die KOMFORTZONE VERLASSEN.“ 53 A uf die Reise ihres Le- bens darf Dr. Suzanna Randall nur 500 Gramm Gepäck mitnehmen. So viel wie ein Päckchen Butter, zwei Hand voll Mehl, dicke Socken oder ein Taschenbuch. Doch wer braucht schon schweres Gepäck, wenn er in andere Sphären auf- bricht? Suzanna Randall möchte Deutschlands erste Astronautin werden und 2021 mit einem US- amerikanischen Raumfahrtun- ternehmen zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegen. Zehn Tage die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten, mühelos mit den Füßen zur Decke schwe- ben, der Pizza hinterherfliegen und in Minuten Kontinente, Wüs- ten, Meere und Regenwälder am Fenster vorbeiziehen sehen … Ein Lebenstraum. Wie es sich anfühlen wird, die Erde zu verlassen, hat Suzanna Randall schon in einem Testzen- trum erfahren. „Ich lag auf dem Rücken, die Beine nach oben gestreckt. Auf mir lastete das Vierfache meines eigenen Kör- pergewichts. Ich habe die Augen geschlossen und mich nur noch auf meine Atmung konzentriert“, erzählt die 39-jährige Astro- physikerin. Im Ernstfall wird sie mehrere Stunden in dieser Posi- tion verharren, versuchen, Ruhe zu bewahren, und realisieren: Ihr Traum ist wahr geworden. Sie ist auf dem Weg ins Weltall. 12. April 1961 Der erste sowjetische Kosmo- naut Yuri A. Gagarin umrundet die Erde im Raumschiff Vostok I 18. März 1965 Start der Mission Voschod II mit Zwei- Mann-Besetzung . Alexej Leonow spa- ziert als Erster durchs Weltall 16. Juli 1969 Eine Sensation: Die Astronauten Neil A. Armstrong und Edwin „Buzz” landen mit der Apollo 11 auf dem Mond, Armstrong betritt als erster Mensch den Erdtrabanten 28. November 1983 Erstmals startet das europäische Forschungslabor Spacelab. Mit an Bord ist der westdeutsche Astronaut Ulf Merbold 28. April 2001 Startschuss für den Raumfahrt-Tourismus: Dennis Tito fliegt als Privatmann ins All. Das lässt er sich 20 Millionen Dollar kos- ten. Vorab trainierte er monatelang.

55 shampoo und feuchte Tücher. „Ich weiß schon jetzt, dass ich mich nach der Landung auf eine heiße Dusche freuen werde“, scherzt Suzanna Randall. Und was kommt in ihr 500 Gramm leich- tes Reisegepäck? „Fotos von Freunden. Damit auch sie mal ins Weltall kommen.“ Wenn sich ihr Traum und die Mission erfüllen, wird sie die Welt mit anderen Augen und aus einer anderen Perspek- tive sehen. Nur einem wird sie wohl nicht begegnen: dem pulsierenden blauen Unterzwergstern, über den sie ihre Abschlussarbeit in Astronomie am University College London schrieb. Denn der ist nicht nur 400 Kilometer, sondern Lichtjahre entfernt … Schwerelosigkeit fühlt sich wie Fliegen an. Hier trainiert die zukünftige Astronautin in einem Simulator. nicht überlisten. Nach wenigen Augen- blicken lande man auf dem Boden. Vor dem Start werden die beiden Kandida- tinnen nochmal drei Monate in einem Trainingscamp verbringen. Bei einem Flug zur Internationalen Raumsta- tion wird nichts dem Zufall überlas- sen, alles muss sitzen. Wer von beiden tatsächlich fliegen wird, entscheidet am Ende ein unabhängiges Komitee. Auch wenn jede von beiden hofft, die Auserwählte zu sein: „Wir sind nach der langen gemeinsamen Wegstrecke mittlerweile Freundinnen, pflegen eine kollegiale Zusammenarbeit“, so die Wissenschaftlerin. Das gesamte Team möchte mit der Mission auch Mädchen Mut machen, ein Signal setzen. „Wir möchten zeigen, dass auch Frauen alles schaffen und ihren Traum ver- wirklichen können. Naturwissenschaf- ten sind ein Feld, in dem sie genauso erfolgreich sein können wie Männer.“ Das Geschlecht wird im Weltall keine Rolle spielen, davon ist die Astronau- tinnen-Kandidatin überzeugt. An Bord gehe es darum, wissenschaftlich zu arbeiten, jede Minute sei verplant. Denn eins gilt hier wie dort: Zeit ist Geld. „Wir werden auf der ISS mit Russen, Amerika- nern oder Japanern wie in einer Wohn- gemeinschaft leben, maximal zu sechst“, weiß Suzanna Randall schon jetzt. Streit um Putzpläne und Einkaufspläne ist jedoch nicht zu befürchten, alles ist per- fekt organisiert. „Ich bin Vegetarierin, das wird selbstverständlich berücksich- tigt. Frisches Obst und Gemüse gibt es allerdings nur dann, wenn gerade das Versorgungsschiff angedockt hat. In der Zwischenzeit werden Fertiggerichte zubereitet, vornehmlich mit heißem Wasser. Ein kostbares Gut im Weltall, das auch nicht zum Duschen verwen- det werden kann und darf. Stattdessen setzen die Astronautinnen auf Trocken- GEPLANTE MISSION Das Projekt „Die Astronautinnen” möchte Deutschlands erste Ast- ronautin ins Weltall bringen – mit einem privaten US-ameri- kanischen Raumfahrtunterneh- men. Finanziert wird die Mis- sion durch Spendengelder und Zuwendungen. Alle männlichen Astronauten – jüngst Alexander Gerst – starteten auf Kosten der Bundesregierung. An Bord der ISS wird die Astronautin wissen- schaftliche Untersuchungen zu verschiedenen Themen durch- führen, vor allem zur Reaktion des weiblichen Körpers auf Schwerelosigkeit. dieastronautin.de

57 UNI SAARLAND JETZT WIRD DAS ABENDKLEID ZUM GESUNDHEITSCOACH Warum sollte man seinen Blutdruck nur vom Arzt oder einer sport- lichen Smartwatch messen lassen, wenn ein elegantes Abendkleid oder ein schicker Businessanzug die gleiche Funktion erfüllt? Wissenschaftler der Universität Saarland haben eine Methode erfunden, die Textilien nachträglich elektronische Eigenschaften verleiht – die Voraussetzung dafür, dass Gesundheitsdaten gemessen werden können. Trotz der neuen Leitfähigkeit bleiben die Kleidungsstücke dünn, dehnbar und anschmiegsam. Um dies zu erreichen, nutzen die Forscher das Verfahren der In-situ- Polymerisation. Die elektrischen Eigenschaften werden dabei in den Stoff „eingefärbt“. Dabei wird ein Kleidungs- stück in einem Wasserbad einer chemischen Reaktion ausgesetzt, der sogenannten Polymerisation, wodurch es elektrisch leitfähig wird und empfindlich auf Druck und Dehnung reagiert. Indem sie nur bestimmte Stellen eines Textils „einfärben“ oder einzelne Fäden polymerisieren, kön- nen die Saarbrücker Informatiker maßgeschneiderte E-Textilien produzieren. Damit wird Gesundheitsvorsorge operntauglich. EDGE NEXT SENSOREN-START-UP SORGT FÜR EIN PRIMA KLIMA IM BÜRO In Großraumbüros können sich Krankheiten schnell ver- breiten. Der eine hustet, der Nächste schnieft – und schon sind gleich mehrere Kollegen erkrankt. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist das ein gefährliches Szenario. Der Unternehmer Coen van Oestrom baut deshalb nachhal- tige und intelligente Bürogebäude, in deren Räume, Dächer, Böden, Wände und Fenster kleine Sensoren integriert wer- den, die fortlaufend Luftqualität, Hygiene, Temperatur, Lautstärke, Licht- und Energieverbrauch messen. Über das Internet sind alle Sensoren miteinander vernetzt und kom- munizieren miteinander. Sie regeln automatisch die richtige Belüftung, Temperatur und smarte Raumbelegungspläne. Mithilfe der smarten Steuerung können etwa Reinigungs- kräfte effizienter eingeteilt werden. Zudem kann man sehen, wie viele Menschen sich in welchen Teilen des Gebäudes aufhalten. Eines der ersten Gebäude, das mit der ganz neuen Technologie ausgestattet ist, ist der Neubau „Edge Grand Central“ am Berliner Hauptbahnhof.

59 EVERGREEN FOOD GRÜNES SUPERFOOD AUS DEM GEWÄCHSHAUS Die meisten bringen Algen bestenfalls mit Sushi-Rollen in Verbindung. Doch Algen können noch mehr, als nur ein Begleiter für rohen Fisch zu sein. Im hohen Norden, süd- lich von Oldenburg, wachsen sie in Folienschläuchen in Gewächshäusern heran, um später erst getrocknet und dann als Pulver zum wahren Superfood zu werden. Reich an hochwertigem Eiweiß, pflanzlichem Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren werden sie in Getränke, Joghurt oder Quark eingerührt oder zum Backen benutzt. Das Start-up Evergreen Food, mit Firmensitz im niedersächsischen Vechta, möchte nicht nur etwas für die Gesundheit tun, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft leisten. Denn: Der Anbau von Algen ist ressourcensparend und hat eine positive Energiebilanz. Die Idee ist so zukunftsweisend, dass sich in diesem Jahr die Algenerzeuger zur ersten Deut- schen Algen Genossenschaft zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel: die heimische Algenproduktion zu stärken. Im Verbund, mit Sicherheit und Herz Ihrer Seite. weiter an EMRAmed Arzneimittel GmbH, Otto-Hahn-Str. 11, 22946 Trittau, www.EMRAmed.de Langjährig bewährte Partner ‚Kundenversteher‘ Faire Konditionen Persönliche Beratung

Schnupfen? Druck im Kopf? Lässt die Schleimhäute in Nase und Nebenhöhlen abschwellen. Schon eine Tablette löst dabei den Druck im Kopf für Stunden. Nase frei. Kopf frei! RhinoPRONT® Kombi Tabletten Wirkstoffe: Pseudoephedrin-HCl, Triprolidin-HCl 1 H2O. Anwendungsgebiet: Symptomatische Behandlung der akuten, allergischen oder vasomo- torischen Rhinitis, wenn sie mit einer Verstopfung der Nase einhergeht. Zur Anwendung bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen bis 60 Jahre. Warnhinweis: Enthält Lactose. Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig. Stand: Juli 2020. Pharmazeut. Unternehmer: Recordati Pharma GmbH, 89075 Ulm. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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65 Mit einem guten Auftritt bei Facebook und Instagram KANN DIE APOTHEKE VOR ORT ZUSÄTZ- LICH BEIM KUNDEN PUNKTEN. Das Wichtigste: Seien Sie so, wie Sie sind. I n der gesundleben Apotheke in Sundern nutzen Chef und Mitar- beiter jede freie Minute, um sich fit zu halten. Zuweilen sind die Trai- ningsgeräte auch zwei Bürostühle, mit denen sie sich hochmotiviert in den Gängen ein Rennen liefern. Das Besondere: Ihre Kunden können am Spaß teilhaben. Das Team rund um In- haber Christian Willeke hat einen Film gedreht und ihn bei Facebook geteilt. Würden für Online-Auftritte Punkte verteilt – dieser Beitrag würde wohl die volle Punktzahl erhalten. Denn: Das Team hat alles richtig gemacht. Es prä- sentiert sich menschlich und sympa- thisch, dokumentiert, wie viel Freude die Zusammenarbeit macht, und ver- blüfft mit einer Performance, die man als Kunde so vermutlich auf den ersten Blick nicht erwarten würde. Was für ein Spaß, auch wenn der Chef übel gefoult wurde, wie es im Begleittext heißt. DER PERFEKTE ONLINE-AUFTRITT MIT CHARME LIKES GEWINNEN facebook Auerhahn-Apotheke Teterow facebook @alphega.apotheken facebook @Koenigsesch facebook @BrunnenApothekeHofgeismar

Produkte verkaufen sich am besten über sympathische, echte Menschen, die sie auch nutzen. 67 35 und 49 Jahren, die in einem Umkreis von fünf Kilometern leben. Wer meint, nichts Interessantes zu vermelden zu haben, irrt vermutlich. Denn eins sollten sich alle Apotheken bewusst machen: Das, was für das Team Alltag ist, ist für die Kunden eine spannende andere Welt. Von der sehen sie bei einem normalen Besuch nur die Verkaufsfläche, alles andere bleibt im Verborgenen. Doch was passiert eigentlich in der Offizin? Wie finden Apotheker und PTA immer sofort das richtige Medikament? Und werden in der Apotheke eigent- lich noch eigenhändig Arzneimittel hergestellt? Wer ein- mal mit einem frischen Blick durch seine Räume geht und seinen eigenen Arbeitsplatz mit anderen Augen sieht, wird schnell feststellen, dass er ein wahrer Geschichten-Fundus ist. Mit der Kamera kann man die Kunden sehr leicht mit in Bereiche nehmen, die sie sonst nicht betreten dürfen. Kleine Filmbeiträge wecken das Interesse und schaffen Nähe und Vertrauen beim Kunden – schließlich wird die Apotheke transparenter, greifbarer und zudem noch interessanter. Viel falsch machen kann man also nicht, wenn sich die eigene Leidenschaft für den Beruf in Filmen und Posts Bahn bricht. Im realen Leben wie im virtuellen gilt: Der Mensch zählt. Er ist das Aushängeschild für die Apotheke und das Team. Jeder Post trägt seine Handschrift, seine Einstellung zu sei- nem Beruf und seinen Kunden. Und wenn die stimmt, kann in den sozialen Medien nichts schiefgehen. Heute schon #gepostet? Zeigen Sie Gesicht: Sie sind von einem neuen Produkt überzeugt? Dann zeigen Sie das – online.

69 1989 Medizinischer Durchbruch Noch heute wird in der Krebs-Medizin ein Medi- kament verwendet, das Gertrude Belle Elion in den 1980er-Jahren entwickelte. Die Biochemikerin und Phar- makologin hat dafür 1989 den Nobelpreis für Medizin bekommen. 1888 Frauen hinter dem Steuer 1888 war es eine Sensation: Bertha Benz war die erste Frau, die einen Auto-Führerschein machte – in einem Wagen, den ihr Mann Carl Benz drei Jahre zuvor erfunden hatte. Ihr Weg führte sie von Mannheim nach Pforzheim. Aufgetankt hat sie in der Stadt-Apotheke in Wiesloch, dort gab es Leichtbenzin zu kaufen. Wollten Frauen einen Führerschein machen, musste dies bis 1958 ihr Ehemann gestatten. Höchstgeschwindigkeit damals: 15 km/h. 1906 Fernseh-Vergnügen Den Grundstein für unseren heutigen Fernseher legte Ferdinand Braun (1850–1918) mit sei- ner Bildröhre. Diese wurde dann von Max Dieckmann für die elektrische Wieder- gabe von Bildern genutzt -die Anfänge des Fernsehens. 1901 Waschen leicht gemacht Die erste Trommel- waschmaschine wurde 1858 erfunden. Elektrisch wurde sie erst 1901. Zu ver- danken ist dies dem Amerikaner Alva J. Fisher. 1947 Die Zukunft der Energie begann vor 73 Jahren Solarenergie gilt als die Energiequelle der Zukunft. Schon während des ersten Weltkriegs hat die ungarisch-amerika- nische Wissenschaftlerin Maria Telkes jedoch die erste solarbetriebene Entsal- zungsanlage erfunden. Im selben Jahr baute sie ein Haus, das komplett mit Solarenergie betrieben wurde.

71 PLÖTZLICH OHNE PUBLIKUM Die Jazzmusikerin Lisa Wulff hat ihren Traum verwirklicht. Sie lebt von der Musik, gibt Konzerte, reist um die Welt. Bis zum 13. März 2020, dem Tag des Lockdown light. „Ich wusste überhaupt nicht, wie es weitergehen soll“, erzählt die 30-Jährige. „Meine neue CD erschien im April, die gesamte Release-Tour fiel ins Wasser.“ Als Krisen-Maßnahme stellten einige Musikhäuser ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und übertrugen Konzerte live im Stream. Gemeinsam mit Schlagzeu- ger Silvan Strauß und Adrian Harnack am Saxofon spielte die Kontrabassistin zum Beispiel im leeren Saal der Elbphil- harmonie. Ein einmaliges, aber auch eigenartiges Erlebnis. Lisa Wulff ist sehr froh, dass es solche Formate gibt. Denn sie waren in dieser Zeit die einzige Mög- lichkeit für sie, überhaupt aufzutreten und Geld zu verdienen. Und trotzdem hadert sie damit: „Meine Musik lebt vom Moment, von der Stimmung im Saal, vom Publikum. All das fehlt bei einem Konzert ohne Zuschauer“, fasst die Ham- burgerin zusammen. Manchmal hat sie daran gedacht, aufzu- geben, weil die Frage nach der Zukunfts- Perspektive sie frustriert. „In der Musik- und Kulturbranche sucht sich jeder seine Nische. Dass man an dem Punkt weiter- machen kann, an dem man aufgehört hat, sehe ich für die nächsten Jahre nicht“, sagt Lisa Wulff. Doch das enorme innere Bedürfnis, Musik zu machen, treibt sie an und hilft ihr hoffentlich dabei, weiter durchzuhalten. LISAWULFF.DE

73 Maike Brunk nimmt die Leser in ihrem Buch mit in den Hamburger Hafen. Es erscheint am 7. Mai. SEHNSUCHTSORT HAMBURGER HAFEN Noch im Februar 2020 freute sich Maike Brunk auf das beste Jahr in der Geschichte ihres Unternehmens. 1000 Tickets für Hafentouren hatte sie bereits vor Beginn der Saison verkauft, so viele wie noch nie. „Erst als der Hafengeburtstag abgesagt wurde, habe ich realisiert: Alles geht den Bach runter.“ Die kompletten Einnahmen weggebrochen – was nun? Nach dem ersten Schock erstellt sie kleine Filme und veröffentlicht sie bei Twitter. „Hier habe ich eine wahnsinnige Unterstüt- zung und Solidarität erfahren, für die ich unglaublich dank- bar bin“, erzählt die 49-Jährige. Die Follower fragen, wie sie unterstützen können, kaufen Gutscheine, sprechen Mut zu. „Das hat mir emotional wirklich Sicherheit gegeben.“ Im Austausch mit den Followern entsteht die Idee, einen Pod- cast zu produzieren, über ein Paypal-Konto kommt Geld für die technische Ausrüstung zusammen. Noch nie hat Maike vorher einen Podcast gehört – aber sie kauft sich ein Mikro- fon und einen Kopfhörer und legt einfach los. Mittlerweile kann man ihre Touren digital erleben. Über den Podcast erfährt die Verlegerin Jennifer Kroll von Maikes Geschichte. Am 7. Mai – der Tag, an dem der Hafen- geburtstag eröffnet hätte – erscheint ihr Buch ‚Meine große Freiheit. Wie ich das Glück im Hamburger Hafen fand‘. Die Unternehmerin hangelt sich weiterhin von Woche zu Woche und wird sich, wenn die Arbeiten am Buch abgeschlossen sind, einen Job suchen müssen. Doch die Zuversicht, die ihr zwischendurch abhandenkam, ist zurück: „Inzwischen bin ich wieder überzeugt davon, dass 2020 mein Jahr war. Alles ist anders gekommen, als ich es geplant und mir vorgestellt hatte. Aber Vieles hat sich sehr positiv entwickelt.“ ELBINSEL-TOUR.DE

75 E -Rezept, Vorbestellplattformen, Botendienste: Der Apothekenmarkt ist im Wandel. Telepharmazeutische Angebote spielten in Deutschland bisher jedoch kaum eine Rolle. Die Corona-Pandemie hat Bewegung in den Markt gebracht. Gleich meh- rere Anbieter – darunter Apomondo und apotheken.de launchten ihre Tools. Beide Unternehmen sind mit den ersten Monaten zufrieden und ver- zeichnen stetig steigende Nutzerzahlen. Für Sarah Wessinger, Leiterin von apotheken.de, nachvollziehbar: „Plötzlich war ein Problem da, das gelöst wer- den musste. Und die Kunden haben ganz klar das Bedürfnis nach telepharma- zeutischer Versorgung geäußert.“ Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch in anderen europäischen Ländern. Portugal zum Beispiel rollte ein regionales Telepharmazie-Projekt landesweit aus. Vor Beginn der Pandemie wurde die Notfall-Hotline in zwei Regionen getestet. Hier können sich Menschen mel- den, wenn sie dringend Medikamente benötigen, aber das Haus nicht verlas- sen können. Auch die telepharmazeutische Beratung ist Teil des Angebots. NEUE WEGE stellt zwei Telepharmazie-Anbieter vor und eine Patientin erzählt von ihren Erfahrungen. Margit Schlenk, Apothekerin APOMONDO: VON APOTHEKERN FÜR APOTHEKER Margit Schlenk gründete gemein- sam mit drei befreundeten Apo- thekern und einem Ingenieur Apo- mondo. Ihre Vision: neuen Wind aufnehmen und die Apotheken zukunftsfähig machen. Wie funktioniert Ihre App? Patienten können die Kalender der teil- nehmenden Apotheken einsehen und online Beratungstermine reservieren. Die Apotheke kann Termine auch direkt vergeben. In beiden Fällen bekommt der Patient einen Einwahl-Code, mit dem er den virtuellen Beratungsraum betreten kann. Welche monatlichen Kosten kom- men auf die Apotheken zu? Beratungsgespräche können mit der Free-Version kostenlos durchgeführt werden. Die Plus-Version liegt bei 49 Euro* monatlich. Damit können zum Beispiel die Dauer von Beratun- gen erfasst und Rechnungen erstellt werden. Warum sollten Apotheken Ihrer Meinung Telepharmazie anbieten? nach Die Multichannel-Beratung – also die Kombination aus Beratung in der Apo- theke vor Ort und Online-Angeboten – ist meiner Meinung nach die Zukunft. Das Angebot ist niederschwellig und kann ganz neue Zielgruppen erreichen: Berufstätige, die viel unterwegs sind, Eltern mit kleinem Kind, Menschen, die nicht mobil sind. Und die Telepharma- zie eröffnet Möglichkeiten, mobil und flexibel zu arbeiten. Vor allem aber sollten wir Apotheker unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen und neuen Möglichkeiten gegenüber offen sein. *Darin enthalten sind unter anderem: Spezi- alsprechstundenvergabe, Darm- und Ernäh- rungsberatung, Antigentestung Terminvergabe, Medikationsmanagement, Individualisierung der Apotheke mit Logo, Zeitlogging, Abrechnung mit dem Kunden.

Helfen Sie Ihren Patienten beim Schutz vor FSME. Damit sie die Natur unbeschwert genießen können. ENCEPUR® – Das einzige Impfschema für eine vollständige Grundimmunisierung nach 21 Tagen*, 1, 2 Hoher Impfschutz mit Serokonversionsraten von 97 – 100 %*, 1, 2 * Je Impfschema erzielte Serokonversionsraten 3 Wochen nach der 3. Impfung: Schnellschema ≥ 97 %; Beschleunigtes konventionelles Schema 100 %; Konventionelles Schema 100 %. 1. ENCEPUR® Kinder Fachinformation. 2. ENCEPUR® Erwachsene Fachinformation. Encepur® Kinder und Encepur® Erwachsene, FSME-Adsorbat-Impfstoff, Injektionssuspension in einer Fertigspritze Wirkstoff: FSME-Virus, inaktiviert. Zusammensetzung: Encepur Kinder: 1 Fertigspritze (0,25 ml) enthält: FSME-Virus, Stamm K23 (inaktiviert) 0,75 μg, hergestellt in primären Hühnerfibroblasten-Zellkulturen, adsorbiert an hydratisiertes Aluminiumhydroxid (0,15 – 0,2 mg Al3+). Encepur Erwachsene: 1 Fertigspritze (0,5 ml) enthält: FSME-Virus, Stamm K23 (inaktiviert) 1,5 μg, hergestellt in primären Hühnerfibroblasten-Zellkulturen, adsorbiert an hydratisiertes Aluminiumhydroxid (0,3 – 0,4 mg Al3+). Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke, Trometamol, Sucrose, Spuren von Chlortetracyclin, Gentamicin, Neomycin, Formaldehyd, kann Rückstände von Eiern und Hühnerproteinen enthalten. Anwendungsgebiete: Encepur Kinder: aktive Immunisierung ab 1 Jahr bis einschließlich 11 Jahre gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Encepur Erwachsene: aktive Immunisierung bei Personen ab 12 Jahren gegen FSME. Gegenanzeigen: Encepur Kinder und Encepur Erwachsene darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil des Impfstoffs oder bei einer akuten behand- lungsbedürftigen Erkrankung. Die Impfung sollte frühestens 2 Wochen nach Genesung durchgeführt werden. Eine mit einer Komplikation verlaufene Impfung ist bis zur Klärung der Ursache eine Kontraindikation gegen eine nochmalige Impfung mit dem gleichen Impfstoff. Dieses gilt insbesondere für Nebenwirkungen, die sich nicht auf die Impfstelle beschränken. Nebenwirkungen: Encepur Kinder: Sehr häufig: Kopfschmerzen (bei Kindern im Alter ab 3 Jahren), Schläfrigkeit (bei Kindern im Alter von weniger als 3 Jahren, Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber > 38 °C (bei Kindern im Alter von 1 bis 2 Jahren). Häufig: Übelkeit, Arthralgie, Myalgie, Erythem an der Injektionsstelle, Ödem an der Injektionsstelle, Fieber > 38 °C (bei Kindern im Alter von 3 bis 11 Jahren), grippeähnliche Beschwerden (einschl. Hyperhidrose, Rigor und Fieber) Unwohlsein, Lethargie; Selten: Durchfall, Erbrechen. Encepur Erwachsene: Sehr häufig: Schmerzen an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Myalgie, Kopfschmerzen. Häufig: Erythem an der Injektionsstelle, Ödem an der Injektionsstelle, Fieber > 38°C, Übelkeit, Arthralgie, grippeähnliche Beschwerden. Gelegentlich: Erbrechen. Weitere Nebenwirkungen deren Häufigkeit nicht abschätzbar ist: Lymphadenopathie, Allergische Reaktionen (z. B. generalisierte Urtikaria, Stridor, Dyspnoe, Broncho- spasmus, Hypotonie, bei Kindern < 12 Jahre auch Erythema exsudativum multiforme, Anschwellen der Schleimhäute, bei Patienten ≥ 12 Jahre auch Angioödem) und andere Kreislaufreaktionen (möglicherweise einhergehend mit vorübergehenden, unspezifischen Sehstörungen), vorübergehende Thrombozytopenie, die auch schwer ausgeprägt sein kann, Parästhesie (z. B. Taubheit, Kribbeln), Synkope, bei Kindern < 12 Jahren auch Fieberkrämpfe; bei Patienten ≥ 12 Jahren auch Schwindel, Präsynkope und Durchfall; Arthralgie und Myalgie im Nackenbereich können auf Meningismus hindeuten. Diese Symptome sind selten und klingen innerhalb weniger Tage ohne Folge- schäden ab. Gelegentlich Granulom an der Injektionsstelle mit Serombildung; Müdigkeit, Asthenie. Verschreibungspflichtig. Stand: September 2020, Bavarian Nordic A/S, Philip Heymans Allé 3, 2900 Hellerup, Dänemark. Weitere Informationen über das Arzneimittel: Dosierung und Art der Anwendung: Drei Impfdosen (je 0,25 ml bei Encepur Kinder oder 0,5 ml bei Encepur Erwachsene) intramuskulär, 2. Dosis 14 Tage bis 3 Monate nach der 1. Dosis, 3. Dosis 9 – 12 Monate nach der 2. Dosis. Verabreichung bevorzugt während der kälteren Monate. Hinweise zum konventionellen Schema, Schnellschema und zu Auffrischimpfungen siehe Fach- und Gebrauchsinfor- mation. Weitere Warnhinweise laut Fachinformation: Encepur Kinder und Encepur Erwachsene: Der Impfstoff darf unter keinen Umständen intravasal injiziert werden. Bei unbeabsichtigter intravasaler Verabreichung können Reaktionen bis zum Schock auftreten. Wie bei jedem Impfstoff wird möglicherweise nicht bei allen Geimpften eine schützende Immunantwort erzielt und es können psychogene Reaktionen auf die Nadelinjektion auftreten (z. B. Synkope). Die Impfindikation ist bei Personen, bei denen schwere neurologische Erkrankungen vorliegen, besonders sorgfältig zu stellen. Nicht wirksam gegen andere durch Zecken übertragbare Krankheiten. Bei Kindern im Alter von weniger als 3 Jahren kann hohes Fieber (≥ 39,5 °C) auftreten. Vor allem bei kleineren Kindern kann nach der ersten Impfung Fieber (> 38 °C) auftreten; nach der zweiten Impfung wird dies weniger häufig beobachtet. Falls notwendig, sollte hier eine antipyretische Behandlung erwogen werden. Bei Patienten unter immunsuppressiver Therapie oder mit Immundefizienz sollte eine serologische Kontrolle der Immunantwort erfolgen und falls notwendig, eine zusätzliche Impfdosis verabreicht werden. Bei bekannter Latex-Überempfindlichkeit bei Fertigspritze ohne feste Nadel/Kanüle: Auch wenn in der Verschlusskappe der Spritze kein Naturkautschuklatex nachweisbar ist, kann eine sichere Anwendung bei Personen, die gegenüber Latex empfindlich sind, nicht sicher belegt werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation. Nebenwirkungsmeldungen richten Sie bitte ggf. an die Hotline: 0800 627 3110 9 0 0 9 1 0 0 N B

79 FRAGEN AN PROFESSOR DR. HOLGER STARK Professor Dr. Holger Stark, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Was muss man als Apothekerin oder Apotheker 2021 wissen? Wenn ich ein hohes Haus bauen möchte, muss das Fundament sta- bil sein. Zwar gibt es mittlerweile PC- Programme und weitere Hilfsmittel, die den Arbeitsalltag erleichtern. Um sie richtig anzuwenden, muss ich jedoch Basiswissen haben. vor? Können Sie Beispiele nennen? Interaktionsprogramme zeigen Wech- selwirkungen zwischen Medikamen- ten an. Allerdings nur zwischen den verschriebenen Präparaten. Um Kun- den bestmöglich zu beraten, sind aber weitere Faktoren wichtig: Liegen Vorerkrankungen Schwächen bestimmte Lebensmittel die Wirkung des Medikaments ab? Vertragen sie sich nicht mit Acetylsalicylsäure? Hier ist das Wissen des Apothekers oder der Apothekerin gefragt. Ein anderes Beispiel stammt aus der pharmazeu- tischen Technologie: Zwar spielt die Arbeit im Labor unter sterilen Bedin- gungen im Apothekenalltag keine große Rolle. Die Kenntnisse sind aber wichtig, um die Qualität von Erzeug- nissen beurteilen zu können. Das wie- derum ist entscheidend, wenn man Rezepturen für Kund*innen herstellt. Haben sich die Studieninhalte in der Pharmazie verändert? Ja, auf jeden Fall. Und das ist wichtig, denn die Pharmazie entwickelt sich ja in rasantem Tempo weiter. Die Inhalte und ihre Vermittlung werden deshalb stetig modernisiert. In den letzten zehn Jahren hat sich zum Beispiel die klini- sche Pharmazie von einem Teilgebiet zu einem eigenen Fach mit Beratungs- station etabliert. Hier wird die Kommu- nikation mit den Kunden trainiert. Das erlernte Fachwissen muss also konkret angewendet und mit kommunikativen Fähigkeiten kombiniert werden. Gibt es Themen, die Ihrer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit in der Aus- und Weiterbildung erfahren sollten? Der pharmazeutische und medizini- sche Fortschritt wird auch weiterhin voranschreiten und es werden sich ganz neue Behandlungsmethoden ergeben. Das ist jedoch teuer. Daher halte ich Prävention für einen ent- scheidenden Aspekt. Wie kann ich durch Ernährung und meinen Lebens- stil Krankheiten vorbeugen und sie sogar lindern? Das wird in der Ausbil- dung zwar thematisiert, sollte meiner Meinung nach aber einen höheren Stellenwert bekommen. Und natürlich muss das Wissen hierzu auf dem neu- esten Stand gehalten werden. Welche Themen werden Ihrer Mei- nung nach in Zukunft relevant? Künstliche Intelligenz wird mit Sicher- heit an Bedeutung gewinnen, die Digi- talisierung schreitet weiter voran. Die Herausforderung dabei ist, menschlich und persönlich zu bleiben. Denn wenn ich krank bin, brauche ich Unterstüt- zung und wünsche mir Zuwendung. Da möchte ich nicht mit einem Computer sprechen. Die technischen Entwicklungen können meiner Mei- nung nach nur erfolgreich sein, wenn sie mit Menschlichkeit kombiniert werden.

Sprach- und Logikzentrum. Zweifel entstehen in der rechten Gehirnhälfte. Ist die Information dort angekommen, ist die Entscheidung aller- dings meist schon gefallen. DRUCKAUSGLEICH Das Trommelfell ist nur doppelt so dick wie ein Haar, hält aber so viel Druck aus wie ein Fahrradschlauch. VERÄSTELT Zwar ist der Darm „nur“ etwa acht Meter lang, aber durch seine zahlreichen Ausbuchtungen weist er eine Oberfläche auf, die in etwa der Größe eines Fußballfeldes entspricht. ABWEHRWUNDER 70 Prozent unserer Abwehrzellen sitzen in der Schleimhaut des Dickdarms. Grund genug, sich gut um den Darm zu kümmern. WENIGER GEWICHT, STÄRKERE ABWEHRKRÄFTE Eine Untersuchung der Universität Halle zeigte, dass der abwehr- stimulierende Stoff Interferon Gamma um das Doppelte stieg, wenn die Probanden an Gewicht verloren. MEHR ABER WENIGER Frauen haben zwar mehr Schweißdrüsen als Männer, die der Herren sind allerdings aktiver. STARKER ABDRUCK Die meisten Menschen haben beim Laufen einen Linksdrall. Das liegt daran, dass sie Rechtsfüßer sind und sich daher mit dem rechten Fuß stärker abstoßen. LINKS ENTLANG Im Supermarkt sind die Regale daher meist so angeordnet, dass man beim Schlendern durch den Laden eine Linkskurve geht. Vielleicht ist das auch in Ihrer Apotheke so? NIESEN OHNE ENDE? Laut Guinnessbuch der Rekorde dauerte der längste Niesanfall 967 Tage – also mehr als zweieinhalb Jahre. Diesen unliebsamen Rekord hält die Britin Donna Griffith. GEFÄHRLICHES FETT Das viszerale Fett schüttet vermehrt ent- zündungsfördernde Botenstoffe aus. Das erhöht unter anderem die Gefahr von Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose und Diabetes. Das viszerale Bauchfett kann auch für Normalgewichtige gefährlich sein. Anzeichen sind ein großer Bauchumfang und ein erhöhter Blutzuckerspiegel in nüch- ternem Zustand. HAND VOR FUẞ Fingernägel wachsen mit 0,5 bis 1,2 Millimetern pro Tag rund dreimal so schnell wie Fußnägel. WIE VIELE KNOCHEN HAT EIN MENSCH? Das ist tatsächlich unterschiedlich. Jeder Mensch hat ein indi- viduelles Skelett. Je nachdem, wie viele Knochen zu größe- ren zusammengewachsen sind, unterscheidet sich auch die Anzahl der Knochen. Sie liegt aber zwischen 206 und 214. Die Hälfte davon befindet sich in Händen und Füßen. WELCHES IST DER GRÖSSTE KNOCHEN? Der Oberschenkelknochen ist der längste und schwerste Knochen des menschlichen Körpers: Bei einem Erwachsenen misst er ungefähr 50 Zentimeter und ist etwa 200 Gramm schwer. RECHTS VOR LINKS Bei Rechtshändern wachsen die Nägel der rechten Hand schneller, da diese mehr bewegt wird und somit auch die Nägel besser durchblutet werden. 8 1

83 IMPRESSUM HERAUSGEBER GEHE Pharma Handel GmbH Hauptverwaltung Neckartalstraße 131 70376 Stuttgart Telefon: 0711.57719-0 Telefax: 0711.57719-400 E-Mail: presse@gehe.de Internet: www.gehe.de Mitglied von Walgreens Boots Alliance GESAMTLEITUNG/V.I.S.D.P.: Tanja Wilcke KONZEPTION, REDAKTION, GESTALTUNG: Straub & Straub, Hamburg und Stuttgart, www.straub-straub.de Gesamtleitung: Tina Straub Redaktion: Grafik: Susanne Holz (Redaktionsleitung), Janina Fortmann, Rüdiger Straub Felix Wandler (verantw.), Janina Brockholz ANZEIGEN Pia Prestin DRUCK W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart BILDNACHWEISE privat HQuality Video | iStockphoto, Markus Rock lambada | iStockphoto 3DSculptor | iStockphoto, United States Library of Congress, Deutsche Fotothek, Moshe Milner | Government Press Office Marek & Beier Fotografen, ZAL Daniel Reinhardt, filadendron | iStockphoto, Mny-Jhee | iStockphoto, Michael Haegele | Getty Images 7visuals.com | Oskar EYB pelooyen | iStockphoto Honigmohn Fotografie S. 1: S. 2-3: S. 4-5: S. 7: S. 9: S. 10: S. 12-15: 7visuals.com | Oskar EYB, AHD, GEHE, art_of_sun | Shutterstock S. 16-17: ZAL Daniel Reinhardt, Kerstin Seipt S. 18: S. 19: S. 20-21: LightField Studios | Shutterstock, Hans Rieper S. 22-23: rclassenlayouts | iStockphoto S. 24: S. 26-28: Mny-Jhee | iStockphoto, Beeld redactie Radboud Universiteit, phipatbig | Shutterstock S. 30-35: Michael Haegele | Getty Images, Internationale Apotheke SaXonia, S. 36-37: GaryKavanagh | iStockphoto S. 38-39: Rocco Caruso | Unsplash S. 40-42: Rabbit_Photo | Shutterstock, GEHE, AHD, AndreyPopov | iStockphoto S. 44-45: CHIARI_VFX , Drypsiak, Rakdee, lushik (alle iStockphoto), David Vasicek | pix123-fotografie S. 46: S. 48-49: GEHE, gesund leben, Freepik Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V., Jürgen Schulzki | AOK NORDWEST, Biogen Frank Rebmann, Hanne Engwald | Bayer Vital GmbH, Jacqueline Nolting Frosch Apotheke Lörrach, palau83 | iStockphoto AHD, blackCAT | iStockphoto Die Astronautin neolexon, ideeone | iStockphoto, greenleaf123 | iStockphoto AndrewScherbackov | iStockphoto S. 50: S. 52-55: Dima Zel | Shutterstock, Marek & Beier Fotografen, Stephan Ink | Bundeswehr, S. 56-59: alvarez | iStockphoto, Julia August | iStockphoto, meyrass | iStockphoto, EDGE, S. 60: S. 62-63: Severin Höin | Unsplash S. 64-67: gesund leben Apotheke Sundern, Storchen Apotheke Verden, Frosch Apotheke Lörrach, Löwen Apotheke Feuchtwangen, Rosen Apotheke Hann. Münden, 2 Burgen-Apotheke Weinheim, gesundleben Apotheke am UKE Hamburg, Holzmarkt Apotheke Freiburg, Alphega Apotheken, Auerhahn Apotheke Teterow, Königsesch Apotheke Rheine, Brunnen Apotheke Hofgeismar, Yegane Bagirova | Shutterstock, Dario Lehner | vor-ort-foto.de S. 68-69: Wikimedia Commons, Jost Amman und Hans Sachs – Frankfurt am Main 1568 | S. 70-73: Alessia Chinazzo | Unsplash, Philipp Seliger, Seiger | takt1, suteishi | iStockphoto, S. 74-76: filadendron | iStockphoto, W & B/Angie Wolf | Apomondo, Christian Hartlmaier, S. 78-79: aristotoo | iStockphoto, Longmongdoosi | iStockphoto, Heinrich-Heine-Universität S. 80: digitalis.uni-koeln.de, Ada Lovelace, colorcubic.com | Wikipedia, Contact Lens Practice | Nathan Efron, Daimler AG, Wilfried Wittkowsky, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Harvard University Graduate School of Design | BWAF, GlaxoSmithKline Heritage Archives RealPeopleGroup | iStockphoto, filadendron | iStockphoto agrobacter | iStockphoto, Christina Czybik, Eden Books Düsseldorf Grafissimo | iStockphoto DATENSCHUTZHINWEISE Unsere Datenschutzbestimmung finden Sie unter www.gehe-point.de/de/home/infos/datenschutz/index.jsp Für unverlangte Einsendungen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet sowie Vervielfältigung nur mit Zustimmung gestattet. 100%