Neue Wege 2018-2019

Erleben Sie Zusammenarbeit ohne Risiken ganz und Nebenwirkungen. EMRAmed Arzneimittel GmbH, Otto-Hahn-Str. 11, 22946 Trittau, www.EMRAmed.de ■ Überdurchschnittliche Lieferfähigkeit ■ Rund 2.100 gelistete Arzneimittel ■ Hohe Anzahl quotenfähiger Artikel ■ Betreuungskontinuität und persönlicher Austausch Advertorial EU-Arzneimittel von EMRAmed – Qualität in jeder Beziehung ALS ‚KUNDENVERSTEHER‘ ZÄHLT FÜR UNS DIE PARTNERSCHAFT! EMRAmed ist seit über 35 Jahren ein inhabergeführtes Fami- lienunternehmen und europaweit einer der Marktführer für Re- und Parallelimporte. Wir haben den Mut und den Wil- len, uns flexibel veränderten Marktbedingungen anzupassen: neue Produkte, Patentausläufe sowie Themen, wie ‚Digitali- sierung‘ oder ‚securPharm‘ meistern wir mit viel Einsatzfreude. Wir gehen aktiv auf unsere Kunden zu und verstehen ihre Bedürfnisse. Professionalität beweisen wir im persönlichen Gespräch und partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Am Standort in Trittau bei Hamburg stehen wir unseren Kun- den während des gesamten Bestellprozesses mit persönli- chen Ansprechpartnern beratend zur Seite. Alle in- und ex- ternen Abläufe werden von unserem Bekenntnis zu absoluter Transparenz und Verlässlichkeit getragen. Viele Kollegen ar- beiten schon seit Jahrzehnten mit Leidenschaft und Freude am Service im Unternehmen. Unsere Kunden freuen sich über eine besonders hohe Betreuungskontinuität und können sich auf das Prinzip „Der EMRAmed-Handschlag zählt!“ verlassen.

SCHWERPUNKTTHEMA: MUT MUT GEHT UNS ALLE AN. Denn nur mit Mut werden w ir die Herausforder ungen der kommenden Jahre bestehen. ZUM GLÜCK MACHT MUTIG SEIN SPASS. TRAUEN SIE SICH! 07 Unser Editorial: Haben Sie Mut zu Mut! 08 Wie mutig sind Sie? (I) 10 3× Mut: Anke Groth, Jürgen Uebel, Michael Uhlmann 12 „Mut ist, unter Unsicherheit Entscheidungen zu treffen“ 18 Sieben Apps, die Ihnen helfen, Zeit zu sparen 20 Mut bedeutet für mich… (I) 22 Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert – Gespräch Dr. Peter Schreiner und Andreas Arntzen – Gespräch mit Dr. Peter Froese Fünf Health-Start-Ups, die Sie kennen sollten 24 „Eine Maschine wir nie empathisch kommunizieren“ 26 Mut ist mehr – ein Gastbeitrag von Dr. Volker Busch 30 Von Ada bis Tinnitracks: 34 Logistikzentrum 4.0 – supermoderne Niederlassung 38 Technik, Innovation und unternehmerischer Mut: 40 Phagro-Studie: Vertriebsmodell Großhandel überzeugt Die Eröffnung in Rostock-Laage in Rostock-Laage 5 42 Erfolgreiche Apotheken müssen starke Marken sein 44 Marketing-Konzept: 45 Branchen-News 46 Wenn der Stress unter die Haut geht Drei Fragen an Tanja Wilcke-Pasternacki erfolgreiche Unternehmensführung Dr. Peter Schreiner und Andreas Thiede Sehen wir die Zukunft als riesige Chance! 50 „Flow”-Chefredakteurin erklärt das Bedürfnis nach Entschleunigung 52 Wie mutig sind Sie? (II) 54 Marcel Harrer-Becker: 56 Die 360° Deutschland-Tour 2018 von 58 Mut bedeutet für mich… (II) 60 Unternehmenscoach Stefan Merath über 64 Lebenslanges Lernen sichert beruflichen Erfolg 65 Die Trendthemen für Apotheken 2019 66 Gönna Schneil, GEHE-Akademie, über digitale Trainings 67 Branchen-News 68 Diese Bücher möchten wir Ihnen ans Herz legen 72 Generation Z bewegt die Welt 74 Vorschau: Unser neues Magazin kommt 2019 76 Gesund leben live: Netzwerken in Bonn 80 EU-Fälschungsrichtlinie: Das müssen Sie wissen 81 Ihre wichtigsten Termine 2019 82 Impressum / Bildnachweise MITDENKENDE SOFTWARE IN APOTHEKEN22WIE SICH DIE SEELE IN DER HAUT WIDERSPIEGELT46INNOVATION UND AUTOMATISIERUNG SORGEN FÜR REKORDE34

7 HABEN SIE MUT ZU MUT! A pothekerinnen und Apotheker leben in einer Zeit der Veränderung. Gab es jemals so viel Wandel in- nerhalb so kurzer Zeit? Neue Technologien werden implementiert, Abläufe beschleunigt, Distributionsmodelle neu gedacht. Gleichzeitig stehen Grundprinzipien wie die Gleichpreisigkeit bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln auf dem Prüfstand. Ganze Geschäftsmodelle im Umfeld der Apotheke vor Ort verändern sich durch Innovationen oder werden durch die Digitalisierung in Frage gestellt. Manche erkennen diese Veränderungen noch nicht bzw. fühlen sich nicht betroffen. Anderen dagegen geht die Ver- änderung zu schnell und sie fühlen sich überfordert. Für mich ist klar: Es gibt Veränderungen, die nicht aufzuhalten sind. Und nur vier Möglichkeiten, damit umzugehen: 1. Wir trauern der guten Vergangenheit hinterher und stecken den Kopf in den Sand. 2. Wir gehen fest davon aus, dass ein anderer unsere Probleme lösen wird. 3. Wir warten ab, ob Branchenfremde tatsächlich unsere Zukunft bestimmen. 4. Oder aber wir gestalten selbst die Veränderung in un- serem Markt. Mit unserem Know-how, gemeinsam mit unseren starken Partnern und dem nötigen Mut. Als progressiv denkender Optimist gibt es für mich nur eine Antwort: Das eigene Schicksal selbst in die Hand nehmen, bevor es andere tun. Mut ist immer eine Frage der Einstel- lung und eine Haltung. Mut verändert – zuvorderst einen selbst. Wir als GEHE sind mutig. Mit anderen Partnern aus der Branche begründen wir eine gemeinsame Digitalplatt- form (siehe Seite 12). Wir werden den Herausforderungen aus eigener Kraft die Stirn bieten, gemeinsam mit Ihnen allen. Wir möchten Sie für unsere Initiative gewinnen und Veränderung aktiv gestalten. Bei der Vorbereitung dieses Heftes haben wir uns inten- siv mit dem Thema Mut beschäftigt, Sie werden es auf den nächsten Seiten erfahren. Wir haben uns auch an unsere 360° Deutschland-Tour 2018 erinnert, über die wir auf Sei- te 56 berichten. Dabei trafen wir auf sehr viele mutige Men- schen: Die jungen Apothekerinnen, die in die Erfüllung ih- res beruflichen Lebenstraums hoch investieren und dabei ein beträchtliches Risiko auf sich nehmen. Den Politiker, der auch mal gegen den Strom schwimmt. Die Kollegin, die für ihre berufliche Zukunft bereit ist, den Lebensmittelpunkt ihrer gesamten Familie zu verlagern. An Mut darf es niemals mangeln. Diesen Aufbruch für uns be- nötigen wir gelegentlich alle und in vielen Lebenssituationen: Authentische und lebendige Auseinandersetzungen, enga- giertes Handeln, kluge Debatten – im Kleinen wie im Großen. Wir bei GEHE sind auch im kommenden Jahr gerne und vor allem mit viel Mut Ihr bevorzugter Partner. Bitte schreiben Sie mir gerne, was Mut für Sie persönlich bedeutet. Ich wür- de mich sehr freuen. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2019. Im kommenden Jahr begrüßen wir Sie übrigens auch mit einem ganz neuen Magazin. So, wie die Welt sich verändert, gehen auch wir – sprichwörtlich – neue Wege. Lassen Sie sich überraschen – und seien Sie mutig! Herzlichst Ihr Dr. Peter Schreiner Vorsitzender der GEHE-Geschäftsführung Peter.Schreiner@gehe.de

10 × MUT BEDEUTET… …für jeden Menschen etwas anderes. Ob sich auf Veränderung einzulassen und ein Leben in einer neuen Stadt aufzubauen, eine Herausforderung anzunehmen und die Arbeitsbranche zu wechseln oder sich mit Moral und Courage gegen Ungerech- tigkeit und Hass einzusetzen. Für jede Anstrengung, für jeden Neubeginn, für jedes Abenteuer benötigt es eine gehörige Portion Mut. Diese Fähigkeit, seine Ängste zu überwinden, um etwas zu wagen und sich in eine mit Unsicherheiten verbundene Situation zu begeben, zeichnet im besonderen Maße die drei Menschen aus, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten. Lassen Sie sich inspirieren!

11 M U T MITARBEITERIN AUF NEUEN WEGEN UNEIGENNÜTZIG UND ENGAGIERT TRANSFORMATION GEWAGT ANKE GROTH Das Vertraute hinter sich lassen und sich noch einmal in ein ganz neues Abenteuer stürzen. Genau das ist es, was Anke Groth dieses Jahr getan hat. Die 48-jährige Schichtleiterin aus Neu- brandenburg, die seit 27 Jahren bei der GEHE arbeitet, ist im August mit ihrer ge- samten Familie nach Rostock gezogen. Dorthin wurden nämlich die Standorte Schwerin und Neubrandenburg gelegt, um zur modernsten Niederlassung der GEHE zu werden. Einen mittleren ein- stelligen Millionenbetrag investierte das pharmazeutische Großhandelsunter- nehmen in das Projekt, das die Apothe- ken in ganz Mecklenburg-Vorpommern sowie im nördlichen Brandenburg be- liefert. Innovation, Beweglichkeit und Mut – dafür stehen nicht nur GEHE, sondern vor allem auch ihre Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter. So musste Anke Groth die Ankündigung und die Veränderung zwar erst verarbeiten. Nach einer Familiensitzung mit ihrem Mann und ihrer Tochter war allerdings schnell klar: Familie Groth würde ihren Lebensmittelpunkt nach Rostock ver- legen und weiterhin ein Teil der GEHE- Familie bleiben. „Mut bedeutet für mich: sich auf Neues einlassen und Wandel mitmachen.“ Nach einer erfolgreichen Wohnungssuche freut sich Anke Groth nun auf neue Herausforderungen – und ist besonders stolz, ein Teil von Rostock und der GEHE-Niederlassung zu sein. JÜRGEN UEBEL Mut, Zivilcourage und Anstand – all das hat Jürgen Ue- bel als Initiator des Aktionbündnisses „Bad Nenndorf ist bunt“ bewiesen. Seit 2006 fanden in der niedersächsischen Stadt jedes Jahr sogenannte „Trauermär- sche“ von Neonazis statt. Fast genau- so lange stellte sich Jürgen Uebel den Rechtsextremen entgegen. Der Eigen- tümer der Kur-Apotheke Bad Nenndorf suchte sich Verbündete für seinen Wi- derstand gegen rechts, fand Unterstüt- zung bei seinen Mitbürgern, in Sport- vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen. Mit friedlichen Demons- trationen protestierten die Bad Nenn- dorfer gegen die rechtsextreme Szene in ihrer Stadt. MICHAEL UHLMANN Nicht nur ein ganz neues Unterneh- men, sondern nach 26 Jahren auch gleich eine ganz neue Branche: Michael Uhl- mann hat es gewagt und ist seit dem 1. Juli 2018 Geschäftsführer für Or- ganisation & Logistik bei GEHE. Der ehemalige Logistikleiter des Ulmer Handelsunternehmens Müller hat die Herausforderung angenommen und wechselte vom Einzelhandel auf die Großhandelsseite. Von Drogeriemarkt zum Pharmagroßhandel. Nachdem er in der Vergangenheit schon öfter die Gelegenheit hatte, die Logistik von Pharmaherstellern und -großhändlern kennenzulernen, reizte ihn der Schritt auf die andere Seite sehr. Das mutige Engagement des Apothe- kers und seines Bündnisses zahlte sich aus: Seit 2016 gibt es keine „Trauermär- sche“ mehr, die Neonazis haben auf- gegeben. „Wir konnten ihnen zeigen, dass hier für ihre menschenfeindli- chen Auffassungen kein Platz ist. Diese Leistung konnten wir nur gemeinsam erreichen“, erzählt Uebel. „Mut bedeu- tet für mich: sich gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Rassismus stark zu machen.“ Sein Einsatz blieb nicht un- bemerkt: Im Mai dieses Jahres wurde ihm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz verliehen. Michael Uhlmanns Mut und seine Ri- sikobereitschaft, diesen neuen großen Schritt zu machen, haben sich gelohnt. Seine Erfahrung mit hochmodernen Logistiksystemen und dem Innovati- onsgeist bringt seit Juli nun Apothe- kerinnen und Apothekern einen noch besseren Service. Dabei nutzt Michael Uhlmann auch die Digitalisierung, um die Prozesse in der Logistik effizienter, schneller, nachhaltiger und sicherer zu gestal- ten: „Mut bedeutet für mich: Auch mal Risiken einzugehen und neue Schritte zu wagen.“

14 schaftlich für die Apotheken einzusetzen. Mit einem Partner wie GEHE und vielen weiteren treten wir gestärkt auf. SCHREINER: Ja, es ist ein sehr mutiges Vorhaben. Der An- spruch könnte größer nicht sein: Wir werden gemeinsam und unter Einbeziehung der Apothekerinnen und Apotheker an einer Branchenlösung arbeiten. Aber es sind ja nicht nur unsere beiden Unternehmen, die das Thema vorantreiben. Es gehören neben GEHE und dem Wort & Bild-Verlag drei an- dere starke Partner unserer Initiative an: BD Rowa Germany GmbH, NOVENTI Health SE, Sanacorp eG. Jeder Partner ist in seinem Bereich relevant, hat ein besonderes Merkmal. ARNTZEN: Mit unseren Medien erreichen wir nicht nur 90 Prozent aller Apotheker, sondern vor allem jeden Monat 23 Millionen Leser und 10 Millionen Unique User. Wenn wir dieses Potenzial mit den anderen Partnern teilen und zum Wohl der Apotheke vor Ort einsetzen, kann daraus etwas sehr Gutes entstehen. SCHREINER: …zumal in das Projekt Bestellplattform weitere Player noch einsteigen können. Jeder, der hier beteiligt ist, setzt seine Partikularinteressen zurück. Das unterscheidet Sie von globalen Internet-Giganten? SCHREINER: Der Startpunkt war die Erkenntnis, dass alle isolierten Lösungen in diesem Bereich nicht die Chance ha- ben, beim Endverbraucher zu punkten. Dann würden wir die nächste App für den App-Friedhof bauen. Sie meinen: Die Apotheken dürfen am Ende nicht den traurigen Weg anderer Branchen beschreiten? NEUE WEGE: Was bedeutet Mut für Sie persönlich? ARNTZEN: Vor allem positives Denken! Es hat erhebliche Auswirkungen auf eine Entscheidung, wenn ich – bei sorg- fältiger Abwägung der Risiken – auch positiv denke. Dieses beeinflusst auch den Ausgang einer Entscheidung. Ansons- ten verbinde ich Mut, insbesondere in meiner Funktion als CEO des Wort & Bild-Verlages, natürlich mit unternehmeri- schen Entscheidungen. Eine mutige Entscheidung kann auch immer schiefgehen. SCHREINER: Ja, sicher. Das gehört immer dazu, die zwei- te Seite der Medaille. Aber es geht ja nicht darum, unkont- rolliert ein Wagnis einzugehen, sondern unter Unsicherheit eine Entscheidung zu treffen, ohne dass man für den Aus- gang eine feste Garantie hat. Sozusagen: Neue Wege zu be- schreiten, wie der Titel dieses Magazins. ARNTZEN: Wir haben in Deutschland leider in vielen Berei- chen eine Kultur, nicht zu entscheiden – also eine Verän- derungsresistenz. Dabei bin ich überzeugt: Eine schlechte Entscheidung, die ich mutig getroffen habe, ist immer bes- ser als gar keine Entscheidung zu treffen. Mit vermeintlich schlechteren Ergebnissen zu leben und auch das Positive aus negativen Erlebnissen zu ziehen. SCHREINER: Ja. Wir haben uns die Entwicklung beispiels- weise im Buchgroßhandel angeschaut. Dort ist es trotz der Bedrohung durch Amazon nicht gelungen, eine Branchen- lösung zu schaffen. Das war nicht zum Vorteil der Buchein- zelhändler vor Ort. Wir können daraus lernen, was in ande- ren Branchen gelungen beziehungsweise nicht gelungen ist – und es im Apothekenmarkt besser machen. SCHREINER: Absolut richtig. Das gehört auch zu einer Füh- rungskultur. In vielen Unternehmen, ob ganz groß oder ganz klein, hören Mitarbeiter oft, dass sie entscheiden dürfen. Und dann kriegen sie den Rüffel. Das ist falsch. Da muss man los- lassen können. Sie beide haben eine mutige Entscheidung getroffen: Die Umsetzung einer gemeinsamen Digital-Plattform für alle Apotheken in Deutschland. Braucht es eine wei- tere Plattform? ARNTZEN: Es gab aus unserer Sicht nur zwei Möglichkei- ten. Gar nichts zu machen, dem Risiko aus dem Weg zu ge- hen und das Feld anderen, zum Beispiel Amazon & Co., zu überlassen. Oder für eine Sache zu stehen und sich partner- Der Aufstieg von Amazon hat im Buchhandel begonnen… SCHREINER: …und in der Folge sind jetzt fast die Hälfte der Bucheinzelhändler in Deutschland verschwunden. Und das in einer Periode von nur 17 Jahren – nachdem es über Generationen im Buchhandel so gut funktioniert hat. ARNTZEN: Für die Apotheken ist Handlungsbedarf gege- ben. Eine digitale Lösung ist die eine Notwendigkeit. Ich sehe aber auch eine zweite großartige Chance: Apotheken sind deutschlandweit vertreten, in nahezu jedem Ort. Sie sind Marken, haben unendlich viel Vertrauen in der Bevöl- kerung. Eine Mutation, die das bestehende Geschäftsmodell ausbaut, neue Lösungen und Kundennutzen anbietet, hat Zukunft.

15 „MIT UNSEREN MEDIEN erreichen wir nicht nur 90 PROZENT ALLER APOTHEKER, sondern vor allem JEDEN MONAT 23 MILLIONEN LESER UND 10 MILLIONEN UNIQUE USER . Wenn wir dieses Potenzial mit den anderen PARTNERN TEILEN und zum Wohl der Apotheke vor Ort einsetzen, kann daraus etwas SEHR GUTES ENTSTEHEN.“ ANDREAS ARNTZEN PARSHIP-GRÜNDER UND MEDIEN-EXPERTE Seit 2016 ist Andreas Arntzen Chief Executive Officer beim Wort & Bild Verlag (u. a. Apotheken Umschau, Medizini) in Baierbrunn bei München. Die vom Verlag herausgegebenen Medien erreichen in Print und Online rund 33 Millionen Menschen in Deutschland. Vorherige Berufsstationen waren u.a. die Handelsblatt-Gruppe, die ZEIT und die NZZ-Medien AG in Zürich. Warum ihm Millionen Menschen dankbar sind? Im Jahr 2001 grün- dete Arntzen das Online-Dating-Portal Parship. Als Hockey-Bundesliga- und Nationalspieler gewann der 1,95 Meter-Mann mehrere mehrere DM- und Europacup-Titel und nahm an Europa- und Weltmeisterschaften teil.

16 „Ja, die DIGITALPLATTFORM ist ein MUTIGES VORHABEN. Denn der Anspruch könnte größer nicht sein: Wir werden GEMEINSAM und unter Einbeziehung der Apothekerinnen und Apotheker EINE BRANCHENLÖSUNG SCHAFFEN. Isolierte Lösungen in diesem Bereich haben nicht die Chance, beim Endverbraucher zu punkten.“ DR. PETER SCHREINER PHARMA-GROSSHÄNDLER & TEA M-PL AYER Der Pharmagroßhandel ist seine Expertise: Schon seit 15 Jahren ist Dr. Peter Schreiner in der Branche tätig – in unterschiedlichen Funk- tionen bei GEHE bzw. in der Unternehmensgruppe. Seit 2017 amtiert Dr. Peter Schreiner als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der GEHE Pharma Handel GmbH. Zuvor führte der promovierte Betriebs- wirt u.a. den strategischen Einkauf. Seine Rolle bei GEHE begreift er als Mannschaftsspieler, das verbindet ihn in der Unternehmensfüh- rung auch mit Hockeyspieler Arntzen. Allerdings bevorzugt Schreiner den Fußball als Sport: In der Jugend als Spieler und später als Schieds- richter bis zur Oberliga.

17 SCHREINER: So wie es in der Gehe-DNA liegt, stets nach neuen Wegen zu suchen, auch Chancen zu sehen, Wagnisse einzugehen oder Dinge zum Positiven zu verändern: Vielen unserer Kunden geht es genauso. Sie wollen nicht warten, bis morgen Amazon kommt. Auch sie benötigen den einfa- chen Zugang über Smartphone oder Tablet. Wer spürt denn den Handlungsdruck? SCHREINER: Viele Apotheker haben in den vergangenen Jahren ein gutes Geschäft betrieben. Und wenn sie sich jetzt am Ende des Jahres die BWA 2018 anschauen, ist daraus vielleicht tatsächlich gar kein immenser Handlungsdruck ab- lesbar. Bei manchem läuft es, vielleicht etwas schlechter als früher, aber es läuft. Doch die Fragestellungen bestehen: Wie verändert sich das Geschäft durch die zunehmende Digitali- sierung? Wie kann ein Online-Shop das stationäre Geschäft stärken und nicht ersetzen? Bis zu Detailfragen wie kann ich Bestellungen über Social Media überhaupt annehmen? ARNTZEN: Der Grad der digitalen Affinität lässt sich übri- gens nicht am Alter des Apothekers festmachen. Ich kenne viele ältere Apotheker, die extrem fit sind in der Digitalisie- rung ihres Geschäfts. Das ist eine Lebenseinstellung, eine Charakterfrage. Ich glaube, die Welt ist so schnell, so dyna- misch und so komplex, da ist die einzelne Person gar nicht in der Lage, aus den Entwicklungen die richtigen Fragen abzuleiten und auf alle Themen die passenden Antworten zu haben. Das bedingt, dass man sich partnerschaftlich und gemeinsam mit den Apothekern der Themen annimmt. Es geht auch um rechtskonforme Lösungen, um erhebliche wirtschaftliche Fragen… SCHREINER: …auch um State-of-the-Art, was die Usability angeht. Mir ist der Fall eines Apothekers bekannt, der einen sechsstelligen Betrag in die Entwicklung seiner eigenen App hineingesteckt hat. Und beim Test der App – von der Bestel- lung bis zur Bezahlung – haben wir im Prozess sieben Fehler entdeckt. Wenn ich jetzt als Apotheker Interesse habe, mich der Initiative anzuschließen… ARNTZEN: …muss ich noch ein kleines bisschen warten. Wir sind im Aufbau und dabei stehen Qualität, Rechtssicherheit und Kundenwünsche an erster Stelle. Die Praxisumsetzung folgt. SCHREINER: Und es dauert nicht mehr lang. Der Apothe- ker sollte den Mut haben, auf unsere Initiative zu setzen und nicht 100.000 Euro in eine singuläre Lösung stecken, die am Ende des Tages scheitern muss. Also eine Realisierung 2019? SCHREINER: Ja! Herr Arntzen, noch ein Wort zur Apotheken-Umschau. Wie lang wird es angesichts der zunehmenden Digitali- sierung die Print-Ausgabe denn noch geben? ARNTZEN: Wir sind kein Print-Verlag, sondern ein Verlag mit gesundheitsrelevanten Informationen aus Europas größter Gesundheitsredaktion. Diese Informationen distribuieren wir in Print und über digitale Kanäle. Entscheidend ist, dass wir unsere Reichweite behalten und unsere Relevanz in den Zielgruppen. Ich glaube aber noch an Print, auch mittelfris- tig wird es so bleiben. Unsere Aufgabe ist, für die Frequenz in der Apotheke zu sorgen. Das gelingt auch künftig. Warum soll jemand nicht seine Apotheken-Umschau zu Hause auf dem Sofa lesen und einen Voucher in seinem Smartphone scannen, den er dann in der Apotheke einlöst. Da wird es künftig viele unterschiedliche Lösungen geben… SCHREINER: …die wir intensiv begleiten mit unserem Zu- gang zu den Apotheken. Wir sind ganz nah dran auch mit unserem Außendienst, der in persönlichen Gesprächen mit den Apothekern viele Fragestellungen löst. Es wird ein span- nendes Jahr 2019! Sagen Sie bitte ein Wort zu Datensicherheit. Meine Herren, danke für dieses Gespräch. ARNTZEN: Der technologische Fortschritt ist derart dyna- misch, dass der Gesetzgeber der Entwicklung eigentlich immer hinterherläuft. Es gibt viele Graubereiche. Aber auch daran sieht man: Macht es Sinn, dass sich knapp 20.000 Apotheker mit der Datensicherheit beschäftigen oder macht es nicht eher Sinn, dass eine Initiative mit all ihren Experten Rechtssicherheit gibt. SCHREINER: Datenschutz ist die grundsätzliche Vorausset- zung für alles. Unsere Initiative ist da hervorragend aufge- stellt. Ein einzelner Akteur kann das nicht leisten. Oft ist ja eine Vielzahl an Kundenstammdaten gespeichert, aber der Apotheker ist vielfach nicht in der Lage, diese Daten rechts- sicher und zu seinem Wohle sowie zum Wohle des Patienten zu nutzen. Das Interview mit Andreas Arntzen (rechts) und Peter Schreiner (Mitte) für diese „Neue Wege“ fand in München statt. Rüdiger Straub (links) stellte die Fragen.

18 SIEBEN APPS, DIE IHNEN HELFEN, ZEIT ZU SPAREN In unserem STRESSIGEN ALLTAG bleibt oft WENIG ZEIT – vor allem für die schönen Dinge im Leben. Damit Sie IN ZUKUNFT KEINE ZEIT MEHR VERGEUDEN, haben wir hier sieben Apps für Sie. Die Apps helfen Ihnen bei der SELBSTORGANISATION, navigieren Sie sicher um Staus herum und geben Ihnen neue Impulse. Probieren Sie sie doch einfach einmal aus. BLINKIST: ALLES KURZ ZUSAMMENGEFASST So viele spannende Sachbücher – aber zu wenig Zeit zum Lesen? Dann könnte sich Blinkist als eine nützliche App für Sie darstellen. Der Dienst, den es in Text- oder Audioform gibt, fasst die Kernaussagen von Sachbü- chern in 15 Minuten-Essays zusammen. Aktuell umfasst das Repertoire Ti- tel unter anderem aus den Themengebieten persönliche Entwicklung, Psy- chologie, Motivation & Inspiration, Kommunikation, Geschichte, Politik und Biografien. SWIFTKEY: DIE SCHLAUE TASTATUR Kennen Sie das? Sie wollen eben eine kurze Mitteilung per Messenger ver- senden – aber die Autokorrektur lässt Sie verzweifeln. Die App Swiftkey ersetzt die vorgegebenen Tastaturen in Android und iOs und passt sich Ih- ren Schreibgewohnheiten an. Das heißt: Die clevere Tastatur lernt von Ih- nen und gibt Ihnen mit der Zeit Vorschläge von Wörtern, die Sie häufig ver- wenden. Auch praktisch ist die Wischfunktion, bei der Sie über die Tastatur streichen, anstatt zu tippen. WUNDERLIST: LISTEN FÜR ALLES Ob to-do-Listen, Einkaufslisten oder Urlaubsplanungen: Mit Wunderlist erstellen Sie in wenigen Schritten Listen für alles. So haben Sie Wichtiges immer im Blick – auf fast allen Geräten. Die praktische Erinnerungsfunkti- on hilft Ihnen, nichts zu vergessen. Übrigens: In der Version WunderlistPro können Sie Ihre Listen auch einfach und bequem mit anderen teilen. Blinkist Swiftkey Wunderlist GmailWordApple MusicChromeTelegramInstagramPrimeUnfoldWhatsApp

19 VIVY: DIE PERSÖNLICHE GESUNDHEITSASSISTENTIN Vivy ist die Gesundheitsakte zum Mitnehmen: Mithilfe der App können Pa- tienten ihre medizinischen Daten verschlüsselt im Smartphone speichern – von Arztterminen über Notfalldaten bis zum Medikationsplan. So ist im- mer alles verfügbar. Die Patienten entscheiden selbst, mit welchen Ärzten sie die Daten teilen. Die App überprüft sogar mögliche Wechselwirkungen von Medikamenten. Das einfache Eintippen der Pharmazentralnummer (PZN) genügt. Hinzu kommen Terminerinnerungen, zum Beispiel für Impf- Auffrischungen. Zahlreiche Krankenkassen und Versicherungen beteiligen sich als Partner an der App. RESCUETIME: WIE VIEL ZEIT VERBRAUCHEN SIE WOFÜR? Ganz ehrlich: Bevor man Zeit einsparen kann, muss man wissen, wofür man eigentlich Zeit aufwendet. Die App Rescuetime erstellt automatisch Statis- tiken Ihres Smartphone-Nutzverhaltens. Wie viel Zeit verbringen Sie auf so- zialen Netzwerken? Wie lange lesen Sie E-Mails? Mit Rescuetime wissen Sie Bescheid. Übrigens: Die App blockt auch Anwendungen, wenn eine vorher definierte Zeitdauer überschritten wurde. So verschwenden Sie sicher keine Zeit mehr. EVERNOTE: DER KLASSIKER Notieren, planen, organisieren: Die App Evernote ist eine der beliebtesten Notiz-Apps. Kein Wunder, denn mit Evernote lässt sich fast alles dokumen- tieren und priorisieren. Auch Belege, Quittungen und Tickets können mit der App eingescannt werden. So haben Sie immer alles im Blick. Evernote bietet drei Tarife mit unterschiedlichen Funktionen an: Basic (kostenfrei), Premium und Business. Letztere ist eine innovative Co-Working-Lösung. WAZE: COMMUNITY- BASIERENDE NAVIGATIONS-APP Clevere Verkehrs-Apps gibt es viele. Doch Waze ist anders: In der Naviga- tions-App teilen die Nutzer in Echtzeit Informationen über Verkehrsbehin- derungen aller Art. Die Community hilft sich selbst. Mit dieser Schwarm- Intelligenz sind Sie vor allem in Großstädten gut informiert. Übrigens auch darüber, wo gerade die kostengünstigste Tankstelle zu finden ist. Vivy Rescuetime Evernote Waze FacebookYouTubeDB NavigatorAcrobatgesund lebenTelefonNetﬂixFlightradar

20 „Mutig ist nicht der, der keine Angst hat. MUTIG IST DER, DER RISIKEN UND GEFAHREN ERKENNT UND ERNST NIMMT, sie aber nüchtern gegen Chancen abwägt und dann entscheidet, was zu tun ist – und zwar Kraft seiner Vernunft, und ohne sich von seiner Angst ins Bockshorn jagen zu lassen.“ VON FRIEDEMANN SCHMIDT, ABDA-PRÄSIDENT „Ich bin davon überzeugt, dass MAN MUT ZUM MUT HABEN SOLLTE UND KEINE ANGST VOR DER ANGST. Wenn ich von etwas vollständig über- zeugt bin, dann tue ich es, auch wenn mir viele da- von abraten. Mir hilft dabei, sich das Schlimmste, was passieren kann, vorzustellen. Meistens ist das dann relativ harmlos.“ VON JÖRG WIECZOREK, GESCHÄFTSFÜHRER HERMES ARZNEIMITTEL GESCHÄFTSBEREICH OTC „Für mich bedeutet #MUT 4.0: AUSSERGEWÖHNLICHES aktiv gestalten und VISIONEN mit Herz verwirklichen.“ VON DR. DORIT MEYER, FACHAPOTHEKERIN FÜR KLINISCHE PHARMAZIE, APOLIFE MÜHLEN-APOTHEKE, BÜNDE „Für mich bedeutet Mut, Konflikten nach selbstkritischer Überprü- fung der eigenen Position nicht aus dem Weg zu gehen und Prob- leme mit offenem Visier anzugehen und zu lösen, auch wenn die- se Lösungen kurzfristig auf Unverständnis stoßen. ‚SAGE STETS, WAS DU DENKST, ABER BEDENKE, WAS DU SAGST.’“ VON HUBERTUS NEHRING, ALLER-APOTHEKE WINSEN

22 Auch in Apotheken wird KI eingesetzt und erleichtert den PTA/PKA die Arbeit – quasi hinter den Kulissen, in Soft- ware-Programmen und Automatisie- rungstechniken. WIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UNSER LEBEN VERÄNDERT DENKENDE MASCHINEN beeinflussen künftig die ARBEIT IN APOTHEKEN. Auch der EINFLUSS in der Freizeit wird stärker W ir sind ständig von ihr um- geben – im Alltag wie im Beruf. Und merken es oft gar nicht. Künstliche Intelligenz steckt hinter Sprachassistenten wie Alexa und Siri, sie steckt in unseren Navigations- geräten und hinter jedem einzelnen Google-Suchergebnis. Und auch un- ser Berufsalltag im pharmazeutischen Bereich wird immer mehr von ihr be- stimmt, beispielsweise bei der Belie- ferung von Medikamenten. Doch was ist das Künstliche Intelligenz, kurz „KI“? Wie profitieren künftig Apotheken und Krankenhäuser, die Kunden und Pati- enten?

Bei KI handelt sich um ein immer wich- tiger werdendes Gebiet der Informatik. Die entwickelte Software kann eigen- ständig lernen und Probleme lösen, in- dem sie komplexe Daten analysiert und zueinander in Beziehung setzt. Alexa und Siri machen das, auch wenn wir es nicht sehen. Genauso ist es beim On- line-Shopping – die Vorschläge, wel- che Produkte wir kaufen könnten, ba- sieren auf komplizierten Algorithmen, die mit jedem Kauf dazu lernen – also auf Künstlicher Intelligenz. SIEGESZUG DER SELBST LERNENDEN SYSTEME Den Begriff prägte der Informatiker John McCarthy bereits 1956, doch erst seit wenigen Jahren sind die Rechner potent genug, um die für die gängigen Anwendungen notwendigen Massen an Daten schnell genug zu verarbeiten. Wobei: Bereits 1996 schlug der Schach- computer Deep Blue den Schachwelt- meister Garri Kasparow und brachte damit vielen Menschen die Existenz der Künstlichen Intelligenz erstmals ins Bewusstsein – hysterische Reaktionen inklusive. Ist der Triumph der Maschine über den Menschen auch im großen Stil zu befürchten, wenn selbst lernende Systeme wie in einigen Science-Fic- tion-Filmen beschließen, die Macht zu übernehmen, indem sie sich der Menschheit entledigen? Unter ernst zu nehmenden Experten gilt das als unwahrscheinlich, auch wenn der Astrophysiker Stephen Hawking 2017 warnte: „Computer können theore- tisch menschliche Intelligenz imitie- ren und diese auch übertreffen. Wenn wir erfolgreich wahre künstliche In- telligenz erzeugen könnten, wäre das das wichtigste Ereignis in unserer Ge- schichte. Oder das schlimmste. Das wissen wir einfach noch nicht.“ Gute Aussichten in der Entwicklung von KI hat Deutschland, denn aktuell hat kein Land der Welt mehr KI-Ex- perten. Unternehmen wie Siemens, Bosch und SAP spielen bei der Ent- wicklung ganz vorne mit, auch die GEHE-Geschäftsführung beschäftigt sich mit den Vorteilen von KI. Wel- „WIR SEHEN, DASS MASCHINEN DIE MITARBEITER IDEAL UNTER- STÜTZEN, OHNE SIE ZU ERSETZEN.” Dr. Peter Schreiner Kaum bestellt, schon geliefert – KI hilft auch bei der Belieferung von Artikeln. che Auswirkung der Siegeszug der KI mittelfristig auf die Arbeitswelt jedes einzelnen haben wird, ist dabei eine äußerst spannende Frage. INTELLIGENTE OPTIMIERUNG VON PROZESSEN Werden Roboter nicht nur im Hin- tergrund für die perfekte Logistik sorgen, sondern auch beispiels- weise Apotheker in Echtzeit bei der Kundenberatung unterstützen? Eine Software, die durch Spracherken- nung dem Apotheker in Sekunden- bruchteilen fehlerfrei die richtige OTC-Medikation empfiehlt und be- reitstellt? Dass das selbst fahrende Auto einen Fahrer überflüssig macht, wird die jetzige Generation erleben. Aber werden Maschinen auch ärzt- liche Diagnosen stellen? Zumindest letzteres erscheint unwahrschein- lich: Ohne die menschlichen Allein- stellungsmerkmale Ethik, Moral und Empathie lassen sich viele berufliche Rollen von Robotern nicht adäquat selbständig ausfüllen. 23 Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der GEHE-Geschäftsführung, sagt: „Künst- liche Intelligenz ermöglicht in un- serem Bereich die Automatisierung vieler Routine-Arbeiten. Wir sehen, dass Maschinen die Mitarbeiter ideal unterstützen, ohne sie zu ersetzen.“ Künstliche Intelligenz sollte also als Chance gesehen werden – für Alltag und Beruf. Innovative Unternehmen werden die neuen Möglichkeiten der Datenanalyse und der Automatisie- rung dazu nutzen, um Produktivität und Wertschöpfung zu steigern. Pro- zesse werden optimiert und Fehler minimiert. GEHE geht hier mit seiner neuen Vertriebsniederlassung in Ros- tock voran: Systeme garantieren seit August eine weitgehend automati- sierte Logistik und damit eine maxi- male Artikelverfügbarkeit sowie eine noch höhere Liefergeschwindigkeit. KI ALS MANAGEMENT- PARTNER DES APOTHEKERS Automatisierung und Digita- lisierung: In der Apotheke 4.0 prägt selbst lernende Software fast alle Bereiche außer dem direkten Kundenkontakt und sorgt für höhere Effizienz und geringere Fehleranfälligkeit: * Waren- und Lagerwirtschaft * Kommissionierung * Rezept- und Dokumenten- management * Bestimmung von Personaleinsatz * Abwicklung von Onlinebestellungen „Smart Pricing“ *

24 „EINE MASCHINE WIRD NIE EMPATHISCH KOMMUNIZIEREN“ DR . PETER FROESE, Digitalexperte der ABDA und Vorsitzender des Apothekerverbands Schleswig-Holstein, ÜBER GEGENWART UND ZUKUNFT VON DIGITALISIERUNG UND KÜNSTLICHER INTELLIGENZ IN DER APOTHEKE NEUE WEGE: Welche Chancen bietet die Digitalisierung im Apothekenmarkt? zu DR. FROESE: Was die Apotheke am besten kann, ist mit Men- schen kommunizie- ren. Und die wesentliche Chance der Digitalisie- rung liegt daran, das wei- ter auszubauen. Ziel muss sein, Vorteile aus digita- len Anwendungen an die Kunden weiterzugeben. Wir wissen, wie Menschen sind. Wir kommunizieren angemessen und empathisch mit ihnen – das ist etwas, was eine Maschine nie können wird. Sämtliche digitalen Tools muss die Apotheke als Instrumente zur guten Kommunikation begreifen. Und welche Risiken sind mit der Digitalisierung verbunden? Wenn der direkte digitale Weg zum Patienten unter Auslassung der Apo- theke gewählt wird, dann wird es schwierig. Wenn alle möglichen Men- schen denken, dass man da Abkür- zungen wählen kann, um die Arz- neimittelversorgung zu organisieren, dann sind die digitalen Tools natürlich hoch riskant. Aber selbst wenn man sich eine extreme Digitalisierung vor- stellt, darf und wird es eines nie ge- ben: Dass Arzneimittel aus unkundiger Hand an den Patienten übergeben werden. Das Prinzip der persönlichen Kontrolle, Haftung und Verantwor- tung darf nicht verlassen wer- den. Man sieht das ja auch an den Ländern, die bereits deutlich stärker liberalisiert sind – dieses Prinzip steht überall. Und solange das steht, liegen in der Digi- talisierung weitaus mehr Chancen als Risiken. Kann man Digitalisie- rung und künstliche Intelligenz auseinander- dividieren oder ist es das gleiche? Das kann man ganz klar auseinan- derdividieren. Unter Digitalisierung verstehe ich vor allem das Schaffen von Voraussetzungen, um die Digital- kompetenz auszubauen – im Betrieb insgesamt, in der Apothekenführung und unter den Mitarbeitern. Da ist viel Handwerk dabei. Man darf also nicht mit den ganz großen Dingen zuerst anfangen, mit KI zum Beispiel, sondern man muss sich zuerst dem Handfes-

ten widmen. Und da ist Apotheke ja auch viel weiter als man meinen könn- te. Wir sind schon sowas von digital im Vergleich zu anderen Branchen! In Bezug auf Künstliche Intelligenz muss man differenzieren zwischen maschi- nellem Lernen, also dem Ziehen von Schlussfolgerungen aus großen Daten- mengen, und Entscheidungs-Unter- stützungssystemen. Es ist sehr reizvoll, sich damit auseinanderzusetzen. Der Apotheker sollte vor Entwicklungen wie KI keine Angst haben. Haben Sie denn in Ihrer Apotheke Prozesse, die auf KI beruhen? Bisher noch nicht. Obwohl sich das anbietet. Wir überlegen auch, da et- was aufzusetzen. Das Thema Leitlinien ist natürlich eine mögliche Basis, um Technologien der KI sinnvoll zu nut- zen. Leitlinien bilden ja das Rüstzeug unseres freiberuflichen pharmazeuti- schen Handelns, sind aber relativ starr und formal. Und starre und forma- le Dinge kann ich gut übersetzen mit Technologie der KI. Und genau dann, wenn diese Ergebnisse nochmal den Filter Apotheker durchlaufen, also qua- si hinter dem HV-Tisch als Hilfsmittel zur Verfügung stehen, halte ich KI für durchaus nützlich. Ein faszinieren- des Beispiel aus dem medizinischen Bereich, das dies belegt, ist die Appli- kation Ada, bei der Sie mit einfachen Fragen Diagnosen erzeugen können. Interessant ist sich anzuschauen, wo sowas verwendet wird. Sind das inter- essierte Laien? Relativ wenig. Am meis- ten wird das von jungen Assistenzärz- ten in der Klinik verwendet. Genau das meine ich, wenn man über KI nach- denkt: Entscheidend ist die richtige Positionierung. Dass wir schauen, was können wir im Versorgungsprozess zusätzlich mit reinbringen, woran eine KI denkt, und woran wir vielleicht mal nicht denken. Wie viel Digitalisierung braucht eine Apotheke heute zwingend? Wir sind schon ganz weit. Alle Apo- theken arbeiten mit relativ komple- xen Warenwirtschaftssystemen. Alle Apotheken sind mit dem pharma- zeutischen Großhandel vernetzt. Alle Apotheken werden künftig am se- curPharm teilnehmen, also auch an großen Netzwerken. Alle Apotheken verarbeiten Millionen von Rabattver- tragsdaten pro Abgabe. Das funkti- oniert. Worüber man sich Gedanken machen muss als Apothekenleiter ist: „Ordne ich Vernetzung richtig ein? Habe ich eine gute Breitbandverbin- dung? Ist mir klar, dass eine Tren- nung von Netzen zukünftig genauso schlimm ist wie ein Stromausfall? Also, das wären die Schritte, die gegangen werden müssen in der Digitalisierung. Im Grunde benötigen wir eine Erhö- hung des Aufmerksamkeitslevels für das Digitale, aber ohne in Panik zu verfallen. Also immer gucken: Was passiert da draußen und wie muss ich darauf reagieren? Wie kann ich mich an die notwendigen Investitionszyk- len gewöhnen? Das ist für Apotheker ganz schwer, weil sie freiberuflich selbständig tätig sind und alles erwirt- schaften müssen. Trotzdem ist es not- 25 wendig zu erkennen, dass im Bereich der Technologieentwicklung alle drei bis vier Jahre eine neue Generation kommt und man dann neu investieren muss. Das muss so normal sein wie der frische Apothekenanstrich. Ist Digitalisierung Chefsache? Nein, man muss auf jeden Fall das ganze Team mit einbeziehen. Trotz- dem, der Impuls muss natürlich ge- setzt werden. Und das faszinierende ist ja, dass wir die unterschiedlichen Generationstypen bei unseren Mit- arbeitern haben. Die Digital Natives gehen mit dem Thema ganz anders um. Sie sind eine erstaunliche Quel- le an Informationen und das perfek- te Beispiel für natürlichen Umgang mit Digitalisierung. Da kann man viel lernen. Bei einer Umfrage im Jahr 2017 gaben 54 Prozent der deutschen Apotheker an, sich im Dickicht der digitalen Möglichkeiten verloren zu fühlen. Entspricht das auch Ihrer Erfahrung mit den Kollegen? Ja. Das hat die tiefere Ursache, dass wir im Bereich Digitales als Apotheker aufgrund unserer Betriebsgrößen im- mer nur Konsumenten sind. Wir sind darauf angewiesen, dass andere et- was für uns entwickeln, das wir dann benutzen können. Nehmen wir mal die Diskussion um Apotheken-Appli- kationen, die im Moment schmort. Da ist die einzelne Apotheke kaum in der Lage, sich selber am Markt zu positi- onieren. Und dadurch entstehen neue Abhängigkeiten. Oder wenn man Dis- kussionen führt über die elektronische Verordnung, da wird die einzelne Apo- theke kaum gestaltend mitmachen können. Sehr viel passiert auf einem ganz hohen Level – das erzeugt bei manchen das verlorene Gefühl. Was empfehlen Sie Kollegen, die sich von der Digitalisierung über- fordert fühlen? Screenshot aus der Ada App. Mehr Informationen zur App auf Seite 30. Mit dem zuständigen Apothekerver- band zu reden. Wir sind ganz gut sor- tiert und können beraten.

26 „PERFEKTIONISMUS IST HEUTE DER MUTKILLER NR . 1 .“ MUT IST MEHR Antoine de Saint-Exupéry sagte einmal: „Wörter sind die Quelle von Missver- ständnissen.“ Wie wahr. Seit Jahrhunderten streiten POETEN, PHILOSOPHEN UND PSYCHOLOGEN UM DIE BEDEUTUNG DES WORTES „MUT“. Aber es geht um mehr als eine akademische Auseinandersetzung. MUT IST WICH- TIG GEWORDEN IN EINER KOMPLEXEN UND SCHNELLLEBIGEN WELT, die Menschen mit Unsicherheit und Angst zurücklässt, aber von ihnen eine ständige Anpassung und Neuorientierung abverlangt. D ie Diskussion ist aktueller denn je: Was ist Mut eigentlich, und was nicht? Bin ich Held oder bin ich Hasenfuß? Kann ich ihn über- haupt entwickeln? Mut wird heute oft als Synonym für Kühnheit und Tap- ferkeit verstanden und gerne mit he- roischen Heldentaten eines Odysseus, eines König Artus oder eines Winnetou assoziiert. Doch Mut ist mehr. HALTEN SIE KURZ INNE Mut ist ein Prozess, der sich in erster Linie in uns selbst abspielt und sich weniger lautstark nach außen präsen- tiert. Mut ist oftmals leise. Er entsteht aus einer tief empfundenen, inneren Bereitschaft zum Handeln, gewonnen aus der Erkenntnis, dass sich die Welt und das eigene Leben ständig verän- dern und Harmonie, Zufriedenheit und persönliches Wachstum nur entstehen können, wenn man sich immer wie- der neu anpasst. Kann man Mut ent- wickeln? Die Antwort lautet: Ja! Denn Mut ist weniger ein starrer Charakter- zug. Es ist vielmehr das bewusste Ein- nehmen einer offenen Haltung, die ein spielerisches Ausprobieren von Dingen begrüßt und ein Lernen aus Fehlern erlaubt. VERSUCHEN SIE, NICHT PERFEKT ZU SEIN Wir haben heute einen überstarken Wunsch nach perfekter Steuerbarkeit unseres Lebens: effizient, fehlerfrei und immer unter maximaler Kontrol- le. Was unser Smartphone kann, soll uns auch im Leben gelingen. Haupt- sache bitte perfekt. Insbesondere junge Menschen streben heute nach dem perfekten Lebensentwurf und sind weniger bereit, Risiken einzuge- hen oder aus Fehlern zu lernen: Eine Beobachtungsstudie zwischen 1980 bis 2016 belegte jüngst unter mehr als 41.000 Studenten den wachsen- den Wunsch, „fehlerlos“ zu sein. Die inneren Zwänge, nichts falsch ma- chen zu wollen/ dürfen, kosten uns Mut und ein beherztes „Ja“ zur Wirk- lichkeit. Perfektionismus ist heute der Mutkiller Nr. 1. LESEN SIE WEITER AUF SEITE 28

28 ENTWICKELN SIE MUT UND HINTERFRAGEN SIE SICH! So weichen Sie festgefahrene Überzeu- gungen auf und setzen Aktivierungs- energie frei. Was hindert mich eigentlich daran, Dinge zu verändern? Warum fehlt mir mitunter Mut? Sind meine Sorgen gerechtfertigt oder übertrieben? Bin ich einfach nur bequem oder habe ich Angst? Kann ich etwas wagen und schauen, wie sich die Veränderung anfühlt? Wie gehe ich mit meinen Fehlern um, was kann ich lernen? Wie perfekt muss ich überhaupt sein? HABEN SIE KEINE ANGST VOR FEHLERN Fehler zu machen, gestehen wir uns heute ungern ein. Denn sie riechen immer ein bisschen nach Scheitern. Versagen können wir in unserer Leis- tungsgesellschaft nur schwer ertragen. Warum eigentlich? Hand aufs Herz: Das Leben ist im Grunde genommen ein tägliches Scheitern. Über 400 Ehen werden täg- lich geschieden. Über 60 Unterneh- men gehen täglich pleite, die kleinen Alltagsniederlagen von misslungenen Diäten, über unpünktliche Züge bis zu abgelehnten Steuereinsprüchen nicht mal mitgezählt. Im Kindesalter war es nicht anders. Durch Scheitern haben wir laufen gelernt. Im Alter von einem Jahr fielen wir (statistisch) 17-mal pro Stunde hin. Gut so. Wir irrten uns vor- wärts. Technisch ausgedrückt, ist dieses Aus- probieren unser eigentliches Grund- betriebssystem. Das Gehirn kennt keinen Plan. Es probiert ständig aus und wächst mit seinen Fehlern. Dabei lernen wir vor allem dann, wenn Din- ge nicht kommen wie erwartet. Unser Gehirn schüttet dann besonders viel einer Substanz namens Dopamin aus. Das fördert Lernprozesse besonders effektiv und stößt die kreative Ideenfin- dung an. SEIEN SIE NEUGIERIG UND PROBIEREN SIE AUS Eine verkrampfte Pflichterfüllung und der verbissene Versuch, jeden Fehler zu vermeiden, verstellen uns oft den Blick für Gelegenheiten. Wer offen ist, sieht und entdeckt mehr. Das Glück belohnt den Vorbereiteten. Mut entwickelt sich nicht auf einer Therapiecouch. Kein Medikament kann ihn hervorbringen. Mut entsteht allein durch Ausprobie- ren. Lernen Sie sich neu kennen. Schon kleine Abenteuer des Alltags öffnen uns: Speisen Sie in einem neuen Re- staurant. Hören Sie Musik, die Sie bis- lang ablehnten. Lesen Sie eine Zeit- schrift aus einem Fachgebiet, das nicht das Ihre ist. Besuchen Sie ein Museum und lassen sich inspirieren. Fremdes bringt sie weiter als Gewohntes. GENIESSEN SIE MUT Wäre Mut ein Gericht, lauteten die Zu- taten: Spontanität, Flexibilität, und eine Portion gesunder Barmherzigkeit für sich und seine Fehler. Kühnheit ist allen- falls das Salz. Es mag als wohl dosierte Prise dazu gehören, aber zu viel davon kann schnell alles ungenießbar machen. Für Mut müssen Sie also nicht tollkühn sein. Seien Sie lieber spontan statt nur tapfer. Probieren Sie Dinge aus. Ge- hen Sie auf Entdeckungsreise. Laufen Sie kleine Schritte und übernehmen Sie sich nicht. Gestehen Sie sich Um- wege und Neuanfänge zu. Seien Sie dabei gütig zu sich, auch wenn Sie Fehler machen. Es gibt keine Perfek- tion. Jedes Scheitern kann Wachstum bedeuten. Und bitte glauben Sie einem Neurowissenschaftler: Etwas Besseres kann Ihnen und Ihrem Gehirn gar nicht passieren. Das Leben ist wie eine Schatztruhe voller Juwelen. Die Edelsteine darin müssen wir allerdings selbst suchen. Nur Mut… DR. VOLKER BUSCH ist Facharzt für Neurolo- gie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psycho- therapie an der Universitätsklinik in Re- gensburg. Er hat zahlreiche Publikationen über sein Forschungsthema „Psychoso- zialer Stress und Schmerz“ veröffentlicht und sich in diesem Bereich habilitiert. Mit seinen Vorträgen und Seminaren vermittelt Dr. Busch auf neurowissen- schaftlicher und psychologischer Basis Methoden zur Gesundheitsprävention, Leistungserhaltung und Lebensführung in Beruf und Alltag. BUSCHLET, Videos, Informationen unter: www.drvolkerbusch.de Und bei Facebook, Instagram und YouTube

N E U WEITERGEDACHT STATT NACHGEMACHT HYRIMOZ® – DAS ADALIMUMAB VON HEXAL Von 76 befragten Patienten, die Humira® verwendeten, würden 88 % den für Hyrimoz® eingesetzten SensoReady® PEN anderen RA-Patienten empfehlen.1,* 88% * Im Rahmen einer multinationalen Umfrage1 in fünf europäischen Ländern wurden 76 Patienten mit moderater bis schwerer rheumatoider Arthritis (RA), die zum Zeitpunkt der Befragung Humira® verwendeten, unter anderem dazu befragt, ob sie anderen Patienten mit RA, die noch nie zuvor einen Autoinjektor benutzt haben, eher den Humira® Pen (Autoinjektor) oder den Erelzi® SensoReady® PEN (Autoinjektor) empfehlen würden. Zuvor war den befragten Patienten zunächst mithilfe eines Erelzi® SensoReady® Trainings-Autoinjektors ohne Inhalt, ohne Nadel und ohne Kennzeichnung dessen Benutzung gezeigt und erläutert worden, und daraufhin erhielten die Patienten selbst Gelegenheit, eine Injektion zu simulieren. 88 % der befragten 76 Humira® Patienten gaben an, sie würden eher den Erelzi® SensoReady® PEN (Autoinjektor) empfehlen. Der Hyrimoz® SensoReady® PEN (Autoinjektor) ist – mit Ausnahme der Kennzeichnung – identisch mit dem für die Umfrage genutzten Erelzi® SensoReady® PEN. 1. Tischer B, Mehl A. Patients and Nurses Preferences of Autoinjectors for Rheumatoid Arthritis. Results of a European Survey. Patient Preference and Adherence 2018;12:1413–1424. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30122906. Hyrimoz® 40 mg Injektionslösung in einer Fertig spritze, -40 mg Injektionslösung im Fertigpen Wirkstoff: Adalimumab. Zusammensetz.: Jede Einzeldosis-Fertigspritze mit 0,8 ml enth. 40 mg/jeder Einzeldosis-Fertigpen mit 0,8 ml enth. 40 mg Adalimumab (rekombinanter humaner monoklon. Antikörper, der in Ovarialzellen d. Chines. Hamsters produziert wird). Sonstige Bestandteile: Adipinsäure, Citronensäure-Monohydrat, Na-chlorid, Mannitol, Polysorbat 80, Salzsäure (zur Anpass. d. pH-Wertes), Na-hydroxid (zur An- pass. d. pH-Wertes), Wasser f. Inj.-zwecke. Anwendungsgeb.: In Komb. mit Methotrexat zur Behandl. d. mäßigen bis schweren aktiven rheumatoid. Arthritis b. Erw., die nur unzureich. auf krankheitsmod. Antirheum., einschl. Methotrexat, angespr. haben. Zur Behandl. d. schweren, aktiven u. progress. rheumatoid. Arthritis b. Erw., die zuvor nicht m. Methotrexat behand. worden sind. Anw. als Monother. bei Unverträglichk. geg. Methotrexat od. wenn die weitere Behandl. m. Methotrexat nicht sinnv. ist. In Komb. mit Methotrexat zur Behandl. d. aktiven polyartikul. juvenil. idiopath. Arthritis b. Pat. ab 2 J., die nur unzureich. auf ein od. mehrere krankheitsmodiﬁ z. Antirheum. (DMARDs) angespr. haben. Anw. als Monother. bei Unverträglichk. geg. Methotrexat od. wenn die weitere Behandl. m. Methotrexat nicht sinnv. ist. Zur Behandl. d. aktiven Enthesitis-assoz. Arthritis b. Pat. ab 6 J., die auf eine konvent. Ther. nur unzureich. angespr. haben od. eine Unverträgl.keit ggü. einer solchen Ther. haben. Zur Behandl. d. schweren aktiven ankylos. Spondylitis bei Erw., die nur unzureich. auf eine konvent. Ther. angespr. haben. Zur Behandl. d. schweren axialen Spondyloarthritis ohne Röntgen-Nachweis einer AS, aber mit objektiv. Anz. d. Entzünd. durch erhöh. CRP u./ od. MRT, bei Erw., die nur unzureich. auf NSAR angespr. haben od. bei denen eine Unverträgl.keit ggü. diesen vorliegt. Zur Behandl. d. aktiven u. progress. Psoriasis-Arthritis bei Erw., die nur unzureich. auf eine vorherige Basisther. angespr. haben. Zur Behandl. d. mittelschweren bis schweren chron. Plaque-Psoriasis b. erw. Pat., die Kandidaten für eine system. Ther. sind. Zur Behand. der schweren chron. Plaque-Psoriasis bei Kdrn. u. Jugendl. (ab 4 J.), die nur unzureich. auf eine top. Ther. u. Photother. angespr. haben od. für die diese Ther. nicht geeign. sind. Zur Behandl. der mittelschweren bis schweren aktiven Hidradenitis sup- purativa (HS) bei Erw. u. Jugendl. ab 12 J., die unzureich. auf eine konvent. system. HS-Ther. ansprechen. Zur Behandl. eines mittelschweren bis schweren, aktiven M. Crohn b. erw. Pat., die trotz einer vollständ. u. adäqu. Ther. m. einem Glukokortik. u./od. einem Immunsuppress. nicht ausreich. angespr. haben od. die eine Unverträglichk. geg. eine solche Ther. haben od. bei denen eine solche Ther. kontraind. ist. Zur Behandl. d. mittelschweren bis schweren, aktiven M. Crohn b. Kdrn. u. Jugendl. ab 6 J., die unzureich. angespr. haben auf eine konvent. Ther., einschl. Ernähr.-ther., einem Glukokortik., einem Immunsuppress. od. die eine Unverträglichk. ggü. einer solchen Ther. haben od. bei denen eine solche Ther. kontraind. ist. Zur Behandl. d. mittelschweren bis schweren aktiven C. ulcerosa b. erw. Pat., die auf konvent. Ther., einschl. Glukokortik. u. 6-Mercaptopurin od. Azathioprin, unzureich. angespr. haben od. die eine Unverträglichk. ggü. einer solchen Ther. haben od. bei denen eine solche Ther. kontraind. ist. Zur Behandl. der nicht infek- tiös. Uveitis intermedia, Uveitis posterior u. Panuveitis bei erw. Pat., die nur unzureich. auf Kortikoster. angespr. haben, eine Kortikoster. sparende Behandl. benötigen od. für die eine Behandl. mit Kortikoster. nicht geeignet ist. Zur Behandl. d. chron. nicht infektiösen Uveitis anterior bei Kdrn. u. Jugendl. ab 2 J., die unzureich. auf eine konvent. Ther. angespr. haben od. die eine Unverträglichk. ggü. einer solchen Ther. haben od. für die eine konvent. Ther. nicht geeignet ist. Gegenanz.: Überempf. geg. Inhaltsst., aktive Tuberkulose od. and. schwere Infekt. wie Sepsis u. opportunist. Infekt., mäßige bis schwere Herzinsuff. (NYHA Klasse III/IV). Nebenwirk.: Infekt. d. Atemw. (einschl. d. unteren u. oberen Atemw., Pneumonie, Sinusitis, Pharyngitis, Nasopharyngitis u. virale Herpes-Pneumonie), Leukopenie (einschl. Neutropenie u. Agranulozytose), Anämie, erhöhte Blutfettwerte, Kopfschmerzen, Abdominalschmerzen, Übelk. u. Erbrechen, Erhöh. d. Leberenzyme, Hautausschlag (einschl. exfoliativ. Hautausschlag), Schmerzen d. Muskel- u. Skelettsyst., Reakt. an d. Inj.-stelle (einschl. Erytheme an d. Inj.-stelle), system. Infekt. (einschl. Sepsis, Candidiasis u. Inﬂ uenza), intest. Infekt. (einschl. virale Gastroenteritis), Haut- u. Weichteilinfekt. (einschl. Paronychie, Zellulitis, Impetigo, nekrotis. Fasciitis u. Herpes zoster), Ohrinfekt., Mundinfekt. (einschl. Herpes simplex, oral. Herpes u. Zahninfekt.), Genitaltraktinfekt. (einschl. vulvovag. Pilzinfekt.), Harnwegsinfekt. (einschl. Pyelonephritis), Pilzinfekt., Gelenkinfekt., Hautkrebs außer Melanom (einschl. Basalzellkarz. u. Plattenepithelkarz.), gutart. Neoplasma, Leukozytose, Thrombozytopenie, Überempﬁ ndlichk., Allergien (einschl. durch Jahreszeiten bed. Allergie), Hypokaliämie, erhöhte Harnsäurewerte, abweich. Na-Werte im Blut, Hypokalzämie, Hyperglykämie, Hypophosphatämie, Dehydratation, Stimmungsänd. (einschl. Depression), Angst, Schlaﬂ osigk., Parästhesien (einschl. Hypästhesie), Migräne, Nervenwurzelkompress., Sehverschlecht., Konjunktiv., Blepharitis, Schwell. d. Auges, Schwindel, Tachykardie, Hypertonie, Hitzegefühl, Hämatom, Asthma, Dyspnoe, Husten, GI-Blu- tung, Dyspepsie, gastroösophag. Reﬂ uxerkr., Sicca-Syndr., Verschlecht. od. neuer Ausbruch von Psoriasis (einschl. palmoplantare pustulöse Psor.), Urtikaria, Blutergüsse (einschl. Purpura), Dermatitis (einschl. Ekzem), Onychoklasie, Hyperhidrose, Alopezie, Pruritus, Muskelkrämpfe (einschl. Erhöh. d. Blut-Kreatinphosphokinase), Nierenfunkt.-beeinträcht., Hämaturie, Brustkorbschmerz, Ödem, Fieber, Blutgerinn.- u. Blutungsstör. (einschl. Verläng. d. part. Thromboplastinzeit), pos. Nachweis v. Autoantikörpern (einschl. von doppelsträng. DNA-Antikörpern), erhöhte Blutwerte für Lactatdehydrogenase, verzög. Heilung, neurolog. Infekt. (einschl. virale Meningitis), opportunist. Infekt. u. Tuberk. (einschl. Kokzidioidomykose, Histoplasmose u. komplexe Infekt. durch M. avium), bakt. Infekt., Augeninfekt., Divertikulitis, Lymphom, solide Organtumoren (einschl. Brustkrebs, Lungen- u. Schilddr.-tumor), Melanom, idiopath. thrombozytopen. Purpura, Sarkoidose, Vaskulitis, apoplekt. Insult, Tremor, Neuropathie, Doppeltsehen, Taubheit, Tinnitus, Myokardinfarkt, Arrhythmie, dekompens. Herzinsuff., Aortenaneurysma, arter. Gefäßverschluss, Thrombophlebitis, Lungenemb., interstit. Lungenerkrank., chron.-obstrukt. Lungenerkrank., Pneumonitis, Pleuraerguss, Pankreatitis, Dysphagie, Gesichtsödem, Cholecystitis, Cholelithiasis, Steatosis hepat., erhöhte Bilirubinwerte, nächtl. Schweißaus- brüche, Narbenbildung, Rhabdomyolyse, system. Lupus erythem., Nykturie, erekt. Dysfkt., Entzünd., Leukämie, Panzytopenie, Anaphylaxie, MS, demyelinis. Erkrank. (z. B. Optikusneuritis, Guillain-Barré-Syndr.), Herzstillstand, Lungenﬁ brose, Darmperforation, Hepatitis, Reaktivierung einer Hepatitis B, Autoimmunhepatitis, Erythema multif., SJS, Angioödem, kutane Vaskulitis, lichenoide Hautreaktion, Lupus-ähnl. Syndr., hepatosplenales T-Zell-Lymphom, Merkelzellkarzinom (neuroendokr. Karz. d. Haut), Leberversagen, Dieses Arzneim. unterliegt einer zusätzl. Überwach.; Weit. Einzelh. u. Hinw. s. Fach- u. Verschlecht. d. Sympt. einer Dermatomyositis. Warnhinw.: Nicht schütteln. Hinw.: Gebrauchsinfo. Verschreibungspﬂ ichtig. Mat.-Nr.: 3/51011726 Stand: Oktober 2018 Zulassungsinhaber: Sandoz GmbH, A-6250 Kundl, Österreich; lokaler Ansprechpartner: Hexal AG, D-83607 Holzkirchen, www.hexal.de www.hexal.de

30 FÜNF HEALTH-START-UPS, DIE SIE KENNEN SOLLTEN DER GESUNDHEITSMARKT IST DYNAMISCH UND INNOVATIV. Das Geschäft mit unserer Gesund- heit ist lukrativ. Jedes Jahr versprechen uns neue Anwendungen und Konzepte ein gesünderes Leben. DIE HEALTH-START-UP-BRANCHE BOOMT. Im Kontext der Digitalisierung des Gesundheits- wesens sehen viele Unternehmer eine Chance, mit ihren Produkten bei den Patienten zu punkten. Ihre Ideen sind kreativ und – wie sie selbst oft betonen – nutzerfreundlich und nah am Menschen. Doch ist dies wirklich so? Unser GEHE-GESCHÄFTS- FÜHRER ANDREAS THIEDE (FOTO) WIRFT EINEN BLICK AUF FÜNF HEALTH-START-UPS und bewertet ihr Markt-Potenzial.

31 ADA: DIAGNOSE MIT DEM HANDY Eine schnelle Diagnose via Smartphone: Das verspricht die App Ada Health. Rund 1,5 Millionen Nutzer verzeichnet die Anwendung des Berliner Start-ups, so eige- ne Zahlen des Unternehmens. Die Nutzer geben Informationen ein, aus denen Ada dann einen Diagnosevorschlag liefert. Laut eigener Aussage sind aktuell über 1.500 Krankheitsbilder und 200 seltene Krankheiten im System hinterlegt. Die Gründer hoffen, mit diesem Datenpool auch Ärzte für die App begeistern zu können. Das Interessante: Ada arbeitet KI-basiert, also mit einer künstlichen Intel- ligenz. Die „Anamnese“ erfolgt mithilfe eines Fragenkatalogs. Ada nennt dann die wahrscheinlichste Diagnose. Das Start-up hat schon mit einer Krankenkasse und einer medizinischen Hochschule zusammengearbeitet, um ihr System bestmög- lich aufzustellen. Potenzial sieht das Unternehmen in Entwicklungsländern, in de- nen nicht jeder einen Zugang zu einem Arzt habe oder in denen die Arztkosten sehr hoch seien. Das Konzept überzeugte bereits zahlreiche Investoren. Rund 40 Millionen Euro Kapital soll Ada bereits erhalten haben. BEWERTUNG DES POTENZIALS: In Zeiten von Doktor Google sind viele Patienten auf der Suche nach Informa- tionen und Diagnosen. Das Problem: Sie können nicht zwischen seriösen und unseriösen Quellen differenzieren – die Vielzahl an Quellen ist einfach zu groß. Zudem finden sich im Internet teilweise unterschiedliche und wider- sprüchliche Informationen. In diese Vertrauenslücke stößt Ada. Der Anbie- ter erscheint vertrauenswürdig. Das ist im Umgang mit Gesundheitsdaten – und seien es auch nur individuelle Symptome – sehr wichtig. Ada bietet eine erste Orientierung über mögliche Krankheiten. Die App ersetzt nicht den Arztbesuch. Aber sie bietet eine Hil- festellung für mündige Patienten. Vor diesem Hintergrund ist das Potenzial groß. Von Ada wird man in der Zukunft sicher noch vieles hören. KRY: DIE VIRTUELLE ARZT-SPRECHSTUNDE Seit 2015 sorgt Kry in Schweden für Aufsehen. Die Idee ist simpel: Die Anwendung verbindet Patienten und Ärzte mithilfe einer virtuellen Video-Sprechstunde. Bereits über drei Prozent der Termine beim Allgemeinmediziner sollen in Schweden über die App abgewickelt werden. Gedacht ist das Angebot für Patienten, bei denen eine physische Untersuchung nicht notwendig ist. Da Kry in Schweden so erfolg- reich ist, will das Unternehmen jetzt in Europa aktiv werden. Großbritannien und Frankreich werden die nächsten Länder sein, in denen Kry auf den Markt kommen wird. Das Geld hierfür ist vorhanden. Im Juni vermeldete das Handelsblatt, dass das Start-up umgerechnet 53 Millionen Euro Kapital eingesammelt habe. Schon in den Jahren zuvor flossen 6,1 Millionen und noch einmal 20 Millionen Euro in das Unternehmen. In Deutschland führte Kry übrigens bereits ein Pilotprojekt durch, das von der baden-württembergischen Ärztekammer genehmigt wurde. Da die Video-Sprechstunde aber in Deutschland noch nicht als reguläre Leistung aner- kannt ist, muss sich Kry hierzulande noch ein wenig gedulden. BEWERTUNG DES POTENZIALS: Ikea, H&M, Abba: Was in Schweden funkti- oniert, funktioniert in der Regel auch bei uns. Das von Kry eingeworbene Kapital zeigt die Erwartungshaltung an die App. Das Potenzial ist groß. Nur: In Deutschland fehlen aktuell die rechtlichen Rahmenbedingungen. Und: Ärzte sind eine kritische Klientel. Wenn die Rechtssituation von Video- Sprechstunden positiv entschieden wurde und die deutschen Ärzte ihre Scheu vor der Digitalisierung able- gen, die noch vielen Medizinern in- newohnt, kann Kry auch bei uns ein Erfolg werden.

32 BACK IN THE GAME: HILFE FÜR DEPRESSIVE MENSCHEN Eine Auszeichnung hat sie schon einmal: die App Back in the Game. Beim Demo Day 2018 in Tübingen, auf dem Teams aus Ärzten, Forschern und Studierenden ihre Gründungsideen in der Medizinbranche vorstellten, überzeugte die Anwen- dung Investoren und Branchenexperten gleichermaßen. Der Ansatz: Back in the Game ist eine App für Menschen mit Depressionen in Form eines Smartphone- Spiels. Sie soll Patienten dabei unterstützen, die Wartezeit bis zum Therapiebeginn zu überbrücken und Rückfälle zu vermeiden. Die App wurde gemeinsam von Me- dizinern, Psychologen, Neurobiologen und Gaming-Experten entwickelt. BEWERTUNG DES POTENZIALS: Die Wartezeiten auf stationäre oder ambu- lante Behandlungsangebote für psy- chisch kranke Menschen in Deutsch- land ist lang. Es macht Sinn, in dieser Phase Hilfe anzubieten. Nur: Die Form eines Smartphone-Games zielt auf eine junge Zielgruppe ab. Digital Nati- ves sind sicher dazu zu bewegen, Back in the Game zu nutzen – wenn die App kostenfrei verfügbar ist. Und natürlich, wenn sie sie überhaupt kennen. Es gilt, die Multiplikatoren, also Ärzte, Psych- iater, Psychologen und das Therapie- personal, für die App zu sensibilisieren. Der Weg ist weit. Ich sehe die Gefahr, dass Back in the Game, je länger die Zeit dauert, dann nicht mehr auf dem aktuellen Gaming-Stand der Jugend ist und veraltete grafische Elemente ent- hält. Ältere Patienten über 40 Jahre sind für das Spiel sicher auch heute nicht zu begeistern. Ich glaube nicht, dass dem Start-up der große Durchbruch gelingt. Trotzdem drücke ich Back in the Game die Daumen, dass es erfolgreich ist. CLUE: DIE SCHLAUE MENSTRUATIONS-APP „Finde einzigartige Muster in deinem Zyklus“ – so wirbt das Start-up Clue auf seiner Website. Mithilfe der App sollen Frauen ihre Menstruationszyklen genau bestimmen können. Fruchtbarkeitsphasen und mögliche Zeitpunkte für das prä- menstruelle Syndrom (PMS) werden ebenfalls ausgewiesen. Zahlreiche Analyse- funktionen geben einen Überblick über vergangene Zyklen. Auf dieser Datenbasis werden Vorhersagen über kommende Perioden gegeben. Wer möchte, kann alle Informationen mit Freunden und Verwandten teilen. Die App wurde vom Ame- rican College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) zur besten Frauenge- sundheits-App gekürt. Das Start-up wurde 2013 gegründet und konnte bereits rund 20 Millionen US-Dollar an Investorengeldern für sich gewinnen. BEWERTUNG DES POTENZIALS: Nun gut, der Menstruationszyklus ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens einer Frau. Natürlich will sie bestmög- lich informiert sein. Normalerwei- se bekommt man aber schon einen Überblick, wenn die Perioden-Termine händisch in einen Kalender oder den Smartphone-Kalender eingetragen werden. Fruchtbarkeitsphasen lassen sich zudem auch mit anderen Tools bestimmen. Im Zweifel ist die kom- petenteste Ansprechpartnerin immer noch die Gynäkologin. Und warum sollte eine Frau ihre Periodendaten mit den Freunden und der Familie teilen? Ich denke, das Thema ist sensibel und sehr persönlich. Vor diesem Hinter- grund glaube ich nicht, dass die App sehr erfolgreich sein wird.

33 WAS SIND EIGENTLICH START-UPS? Seit der Ausstrahlung des in- novativen VOX-Formats „Die Höhle der Löwen“ schau- en Millionen TV-Zuschauer jede Woche auf spannende Unternehmensgründungen. Diese Gründungen werden oft auch „Start-ups“ genannt. Doch was steckt dahinter? Nicht jede Unternehmens- gründung ist gleich ein „Start- up“ – es bedarf der innovati- ven Geschäftsidee mit einem hohen Wachstumspotenzial. Die Eröffnung einer einzel- nen „Dorfkneipe“ wäre also wohl kein Start-up. Wenn der Gründer jedoch plant, gleich je eine Kneipe zu eröffnen und dann weiter zu expandieren, außerdem gleichzeitig den „Dorfkneipe“ Markennamen schützt, ein „Dorfkneipen- Bier“ braut und es national bei Edeka vertreiben will, könnte man von einem sehr mutigen Start-up sprechen. in zehn Dörfern Die große Chance, bei dieser Gründung all sein Geld zu verlieren, macht allerdings auch ein Start-up aus. Rund 80 Prozent der Start-ups scheitern. Bei den meisten war das Geschäftsmodell zu optimistisch, Kapital und Li- quidität nicht ausreichend. Zur Stärkung ihrer Kapital- basis greifen viele Gründer auf Wagnis-Kapitalanleger zurück. Einen guten Über- blick über die Start-up-Bran- che gibt das Gründerportal „gruenderszene.de“. TINNITRACKS: LIEBLINGSMUSIK GEGEN TINNITUS Die App Tinnitracks hat eine Mission: die Bekämpfung von Tinnitus mit der eige- nen Lieblingsmusik. Und so soll es funktionieren: Zunächst geben die Nutzer ihre Tinnitus-Frequenz, die sie vom HNO-Arzt oder Hörakustiker erhalten haben, in die App ein. Die Anwendung bereitet die Musik dann auf die jeweilige Tinnitus- Frequenz auf und überprüft das Therapie-Potenzial der Musikdateien auf dem Smartphone. Im Rahmen der Therapie sollen die Patienten dann über zwölf Mo- nate und für jeweils mindestens 90 Minuten ihre gefilterte Lieblingsmusik hören – falls der behandelnde Arzt nichts anderes verordnet. Ziel ist es, die Lautstärke des Piepens im Ohr zu reduzieren. 2015 gewann das Start-up den Gründerpreis auf der SXSW-Konferenz in Austin, Texas und konnte zahlreiche Investoren für sich begeistern. lizenz (allerdings ohne Kopfhörer). So kann es gehen. Wenn weitere Kranken- kassen folgen, kann Tinnitracks erfolg- reich sein. Denn: Die Kooperation mit den Kassen mindert mögliche Vorbe- halte potenzieller Patienten. Mit starken Partnern an der Seite wird Tinnitracks 2019 sicher noch für Wirbel sorgen. BEWERTUNG DES POTENZIALS: Die Idee ist fast zu schön, um wahr zu sein: Die Lieblingsmusik hilft gegen Tinnitus. Nur: Die Kosten für die App sind hoch. Zudem sollte man sich – so steht es auf der Tinnitracks-Website – am besten noch besondere Kopfhörer des Ko- operationspartners Sennheiser kaufen. Nun ja. Als erste Krankenkasse bietet die Techniker Krankenkasse (TK) seit Oktober 2018 die Behandlungsmetho- de auf Rezept an und übernimmt unter anderem auch die Tinnitracks-Jahres- ÜBRIGENS: Einen guten Überblick über den umtriebigen Markt der Health- Start-ups und viele News finden Sie unter healthcare-startups.de.

36 Z wanzig Meter lang und 3,50 Meter hoch ist das hochmo- derne Doppelregal. Es bildet das Herzstück des neuen GEHE-Lo- gistikzentrums in Rostock-Laage und ist gefüllt mit tausenden von Arznei- mittel-Packungen. „Nur der Computer weiß, wo welche Packung liegt“, erklärt Vertriebsleiter Horst Greinert, während sich der in alle Richtungen bewegliche Greifarm eine Packung schnappt und leise surrend nach unten fährt. Im August in Betrieb genommen und am 20. Oktober offiziell eröffnet, ist der Standort Rostock-Laage der neueste und modernste der 18 GEHE-Standor- te. Insgesamt 100.000 Artikel lagern auf 6000 Quadratmetern in einer großen, gut gesicherten Halle, in der – anders als in vielen anderen Logistikhallen – freundliche Farben dominieren: Weiß, blau und gelb strahlt es dem Besucher entgegen. Die neue Kommissionier- anlage ist eine Art sausender Roboter. Blitzschnell surrt der Anlagenkörper durch die schmale Gasse zwischen den meterhohen Regalen, sucht sich voll- automatisch eine zuvor von ihm dort abgelegte Medikamentenpackung. In Windeseile, fast schneller als man schauen kann, schnellt der Greifarm hervor, wird der Artikel in eine blaue Plastikkiste auf einem schmalen Lauf- band befördert. Nur wenige Minuten später tritt die Medikamentenpackung die Reise zu einer der 450 Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg an. „Wenn alles automatisiert geschieht, er- reichen wir hier eine Durchlaufzeit von nur 12 Minuten bis zu dem Punkt, an dem der Fahrer die Ware abholen kann“, so Greinert. „In unseren alten Filialen hat das etwa 40 Minuten gedauert.“ 65 PROZENT IST AUTOMATISIERT Dort, in Schwerin und in Neubranden- burg, wurde nur von Hand kommis- sioniert, im neuen Logistik-Zentrum erfolgen etwa 65 Prozent der Kommis- sionierungen automatisiert. Die Kon- trolle, ob wirklich die richtige Ware in der Kiste ist, erledigt das System eben- falls selbständig. Das Förderband stellt den blauen Behälter auf eine Waage, die das Soll-Gewicht der Bestellung mit dem Ist-Gewicht vergleicht und beför- dert ihn, falls es Unstimmigkeiten gibt, auf ein Abstellgleis. Nun ist der Mensch gefragt, den Fehler zu finden und aus- zubügeln. Bei der Besichtigung durch die „Neue Wege“ nimmt sich eine Mit- arbeiterin der Sache an: „Es kommt eigentlich nur vor, wenn vorher durch uns Menschen ein Fehler gemacht wurde, zum Beispiel bei der Handkom- missionierung.“ Etwa 60 Mitarbeiter, darunter 40 Voll- zeitkräfte, kümmern sich am neuen Standort in Mecklenburg-Vorpommern darum, dass alle Apothekenkunden im Einzugsgebiet benötigte Medikamente schnell erhalten – in dringenden Fällen in weniger als zwei Stunden. Das Mindest-Ziel der Mitarbeiter in der Niederlassung formuliert Horst Greinert so: „Zwischen dem Eingang der Bestel- lung aus der Apotheke und der Abfahrt des Kuriers sollen nicht mehr als 35 Mi- nuten liegen.“ Wenn alles funktioniert Hoch erfreut: Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der Geschäftsführung, Niederlassungsleiter Andreas Badura, Mecklen- burg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe, Vertriebsleiter Uwe Stiftel und Geschäftsführer Andreas Thiede.

37 Zeit, dass sich was dreht: Die hohe Automatisierung ermöglicht eine Durchlaufzeit von nur 12 Minuten vom Eingang der Bestellung bis zur Abholung der Ware durch den Fahrer. wie es soll, ist dies mit der neuen Anlage leicht erreichbar, denn gefüllte Kisten, die die Gewichtskontrolle bestanden haben, werden schon wenige Lauf- band-Meter weiter in Sekundenschnelle automatisch gedeckelt, wobei der frisch gedruckte Adressbeleg zwischen Kiste und Deckel eingeklemmt wird. 1200 KISTEN PRO STUNDE Ebenso schnell und automatisch wer- den die Kisten zur Sicherheit mit ei- nem festen Band bereift und dann vom Laufband auf einen der 28 so- genannten Bahnhöfe geschoben, an denen die Fahrer die Bestellungen einsammeln – die Tournummer ent- spricht dabei jeweils der geplanten Abfahrtszeit. 1.200 Kisten pro Stun- de schafft die hochmoderne Anlage; die beeindruckende Gesamt-Kommis- sionierleistung liegt bei 25.000 Zeilen pro Tag. Immerhin 35 Prozent der gelager- ten Artikel – meist solche mit unge- wöhnlichen Formaten und die 1.600 in einem nochmals streng gesicherten Raum lagernden Betäubungsmittel – werden auch in Rostock-Laage von Hand kommissioniert. Das passiert nach einem ausgeklügelten System, das sicherstellt, dass die Patienten im- mer die richtige in der richtigen Qua- lität erhalten. Etwa 20.000 Kilometer legen die 300 Fahrer jeden Tag mit den Waren der modernsten GEHE- Niederlassung in Rostock-Laage zu- rück. Gleichzeitig kommen täglich 10 bis 15 Anlieferungen von 100 Arznei- mittel-Herstellern in Rostock-Laage an und werden, teils automatisch, teils von Hand, in die Regale gepackt. Auf das volle Inkrafttreten der Fälschungs- schutzrichtlinie für Arzneimittel am 9. Februar 2019 ist man in Rostock-Laage – wie in allen anderen GEHE-Filialen – ebenfalls vorbereitet. Das alles geht nur mit dem hervorra- genden Zusammenspiel von Waren- wirtschaft, Logistik und Mensch, das hier vor Ort gegeben ist. Und dank der innovativen Kommissionieranla- ge der österreichischen Firma Knapp ist sogar Luft nach oben. „Noch ist die Anlage nicht ausgelastet“, erklärt Horst Greiner, „wir sind auch auf ein noch höheres Bestellaufkommen vorbereitet.“

38 Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (l.) war unter den Gästen der feierlichen Eröffnung des neuen GEHE-Logistikzentrums in Rostock-Laage. TECHNIK, INNOVATION UND UNTERNEHMERISCHER MUT So lief die FEIERLICHE ERÖFFNUNG des neuen GEHE- LOGISTIK- ZENTRUMS W enn eine Firma normaler- weise eine Niederlassung eröffnet, dann kann man sich zumeist auf dieses vorbereiten: Es gibt Sekt und Schnittchen, ein paar Handshakes und die Reden. Der Chef strahlt, ein Fotograf knipst, alle anderen freuen sich. Und dann darf man wie- der nach Hause. So in etwa hat man es – machen wir uns nichts vor – schon bei anderen Anlässen in der Branche erlebt. Eröffnungen: Die 100 Gäste, darunter viele Apotheker und Industriepartner, lernten an diesem Tag bei großartigen Führungen etwas dazu, sie bekamen Logistik 4.0 detailreich erklärt. Und viele, viele staunten. Sogar der anwe- sende Minister, der ja nun jeden Tag etwas eröffnet, kratzte sich am Kinn: Was Technik, Innovation und unter- nehmerischer Mut bewirken kann, ist in Rostock-Laage schon sehr außeror- dentlich. In Rostock-Laage war das auch ein ganz bisschen so, aber eben nur ganz wenig im feierlichen Rahmen. Der gravierende Unterschied zu anderen Die neue GEHE-Niederlassung liegt im Gewerbegebiet Airpark, gleich neben dem Regionalflughafen Rostock-Laage. In dem eigens aufgebauten Festzelt

konnte der Vorsitzende der GEHE- Geschäftsführung, Dr. Peter Schreiner, unter anderen den erwähnten Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, und den Vizepräsidenten der Apothekenkammer Mecklenburg-Vor- pommern, Dr. Christoph Schümann, als Gäste und Redner begrüßen. In seiner Eröffnungsrede betonte GEHE-Chef Schreiner die Leistungs- fähigkeit der GEHE als vollsortierter pharmazeutischer Großhandel im Ver- gleich zu den Marktmitgestaltern aus Holland: „Während im Online-Handel Leistungen wie taggleiche Beliefe- rungen oder Prime-Lieferungen die Ausnahme bilden und darüber hinaus nur in Metropolen angeboten werden, leben wir Apotheke Prime Now seit Jahrzehnten und zwar flächendeckend in ganz Deutschland.“ Er bedankte sich beim Land Mecklenburg-Vorpommern für die Unterstützung: „Die guten wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen am Standort Rostock-Laage haben uns die Entscheidung leicht gemacht, hier un- sere neueste und zugleich modernste Niederlassung zu bauen.“ 39 Andreas Thiede, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, betonte die Leistungsfähigkeit: „Wir haben jetzt viel Platz und können den Apothekern ein breiteres Sortiment an Arznei- mitteln anbieten. Zudem versorgen wir alle Apotheken im Einzugsgebiet vollumfänglich aus dieser Niederlas- sung und nicht mehr, wie in der Ver- gangenheit, teilweise aus Hamburg und Berlin. Das sichert Arbeitsplätze und intensiviert die Nähe zu unse- ren Kunden.“ Er stellte die lange Ge- schichte wie auch die Modernität des Unternehmens heraus: „Seit mehr als 183 Jahren steht die Marke GEHE für Innovationen wie auch für den Mut, Neues auszuprobieren.“ GLÜCKWUNSCH VOM MINISTER In die gleiche Kerbe schlug Wirt- schaftsminister Harry Glawe, der die GEHE dazu beglückwünschte, durch innovatives Denken in Rostock-Laage schnellere Lieferzeiten als je zuvor zu erreichen: „Es ist toll, was hier Neu- es entstanden ist. Vor allem die hohe Automatisierungs- und Digitalisie- rungsquote ist beeindruckend.“ Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste die Möglichkeit, die neue Nie- derlassung mit ihrer hochmodernen Logistik in kleinen geführten Grup- pen zu besichtigen. Faktenreich und mit viel Hintergrundwissen führten der Niederlassungs- und der Regio- nalvertriebsleiter durch den Betrieb. Thomas Porstner, Geschäftsführer des PHAGRO, betonte dabei die Ge- samtleistung der neuen Niederlas- sung: „Sie ist ein eindrucksvoller Be- weis dafür, dass der vollversorgende pharmazeutische Großhandel gera- de auch in einem bevölkerungsar- men Flächenland wie Mecklenburg- Vorpommern seinem gesetzlichen Sicherstellungsauftrag be- darfsgerechten Versorgung mit Arz- neimitteln gerecht wird.“ einer investierte einen mittleren GEHE einstelligen Millionenbetrag in das Logistikzentrum, das die Apotheken in ganz Mecklenburg-Vorpommern sowie im nördlichen Brandenburg beliefert.

40 DIREKTGESCHÄFT KANN LEISTUNGEN DES GROSSHANDELS NICHT KOMPENSIEREN „Apotheke Prime Now“ – Apotheken erhalten benötigte ARZNEIMITTEL ZUR RECHTEN ZEIT AM RECHTEN ORT und dies bei Bedarf MEHRMALS TÄGLICH. Möglich macht es der vollversorgende und flächen- deckende Großhandel. Alternativ können Apotheker auch direkt von pharmazeutischen Unternehmen beliefert werden. WELCHES VERTRIEBSMODELL ÜBER- ZEUGT NACHHALTIG? Und wie ist die wirtschaftliche Situation zu beurteilen? pro Monat auch den Direktzulieferer.* Für 99,5% der Apotheker gilt der Großhandel als unerlässlicher Partner.* 88,9% nutzen mindestens einmal I n seiner Studie beleuchtet PHAGRO, der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels, unter anderem das Verhältnis zwischen Großhandel und Direktge- schäft. Darin sprechen sich 99,5 Prozent der Apotheker klar für den Großhandel als unerlässlichen Partner aus. Er punk- tet mit Qualitätssicherung, Herstellerneutralität, Schnellig- keit und Flexibilität. Und für Apotheker minimiert sich zudem die Anzahl an Geschäfts- sowie Lieferbeziehungen. grund seiner in ganz Deutschland verteilten Niederlassun- gen flächendeckend sicherstellen. Mittels leistungsfähiger Lager- und Logistikkapazitäten sowie gebündelten Bestel- lungen ist er ein effektives und vor allem effizientes Modell für pharmazeutische Unternehmen und Apotheker glei- chermaßen. Fakt ist: Das Direktgeschäft kommt an die Leis- tungen des Großhandels nicht heran. Nur er ist in der Lage, den akuten Bedarf von Apotheken vollständig zu decken. Dennoch zählt das Direktgeschäft immer noch zur gängigen Praxis im Apotheken-Alltag. Laut Phagro-Studie hat das Di- rektgeschäft 2017 zugelegt – rund 15 Prozent der Bestellun- gen liefen über die Hersteller. Wirtschaftlich ist dieses Modell jedoch nicht. Nur der Großhandel kann die Versorgung auf- Die nächste Seite zeigt, welche Kategorien im Einzelnen be- wertet wurden und wie zufrieden die Apotheker mit dem Großhandel sowie Direktgeschäft sind. *Quelle: PHAGRO e.V. Studie aus September 2018

42 MARKETING SCHAFFT IDENTITÄT ERFOLGREICHE APOTHEKEN MÜSSEN STARKE MARKEN SEIN DER TAKTSCHLAG DER SICH WANDELNDEN MARKTSTRUKTUREN IST HOCH, DER WETT- BEWERB UNTER APO- THEKEN GROẞ. Was einst als krisenresistent galt, ist längst zu einem herausfor- dernden Geschäft gewor- den. Die Konkurrenz samt Onlinehandel ist groß und der Kunde mobil. Um ihn anzuziehen und nachhaltig zu binden, MÜSSEN DIE APOTHEKEN MIT EINEM SPITZEN MARKETING- KONZEPT IHRE VOR- ZÜGE AUF DEN PUNKT KOMMUNIZIEREN. Sonst wendet sich der Kunde ab, seine Alternativen sind vielseitig. V ertrauensbildung schafft Ren- tabilität. Eine ganzheitlich am Kunden orientierte Ausrich- tung zahlt sich aus, auch ökonomisch. Die Apotheke vor Ort muss eine starke Marke sein – liebgewonnen und ver- trauensvoll, modern im Auftritt und serviceorientiert, online und offline ak- tiv. An diesem Ziel orientierte sich auch die gesund leben-Apothekenkoope- ration bei der Entwicklung des neuen Marketingpakets, welches ab 2019 für alle 2100 Mitglieder eingeführt wird. Im Fokus: die einzelne Apotheke mit ihrer Individualität und Persönlichkeit. Marketingaktivitäten, die darauf abzie- len, die Apotheke als lokale Instanz mit authentischer Geschichte in den Mit- telpunkt zu stellen, schaffen Identität. Die Strategie: Aktionsprospekt, saiso- nale Dekorations-Pakete oder das neue Kundenmagazin der Apotheken-Ko- operation sind flexibel einsetzbar und immer auf die Bedürfnisse der jeweili- gen Kundengruppe zugeschnitten. gewählte Maßnahmen zu erreichen – offline und online. Ob Expertenak- tion, Frühlingstipp oder Anti-Aging- Kampagne, all diese im Marketing vor- gesehenen Aktivitäten müssen parallel im Online-Auftritt gespielt werden. Im Falle der gesund leben-Apothekenko- operation ist dies zentral gesteuert und damit maßgeblich für die Websites der Kooperationspartner. Sie haben auto- matisch einen aktuellen Onlineauftritt und können auch auf Wunsch Click & Collect als Vorbestellfunktion nutzen. Es gilt übrigens bei allem, Kunden und auch Mitarbeiter zu erreichen. Letztere sind im besten Fall Botschafter in eige- ner Sache. FAZIT: Kundenservice, Kompetenz und Standort bleiben nach wie vor maßgeb- liche Erfolgsfaktoren für Apotheken. Mit den sich stetig wandelnden Ansprü- chen der Endverbraucher muss darüber hinaus immer auch an digitale Kommu- nikationsmaßnahmen entlang aktueller Kunden-Bedürfnissen gedacht werden. ONLINE- UND OFFLINE IM DIALOG Passgenaue, anlassbezogene An- sprache, saisonale Aktionen und eine moderne Dekoration – derartige Profilierungs- und Positionierungs- maßnahmen sind heutzutage aus- schlaggebend für die erfolgreiche Kundenbindung. Ihn, den Kunden, gilt es im richtigen Augenblick über aus- Über gesund leben-Apotheken: Die Kooperation gesund leben-Apotheken ist mit 2.100 Mitgliedern und mehr als 60 Industriepart- nern die stärkste Apotheken-Kooperation Deutsch- lands. Effizienzsteigerung, Verkaufserfolg und Patientenorientierung sind die Grundpfeiler der Kooperation. Die Kooperation gesund leben-Apo- theken unterstützt ihre Partner mit 6 Leistungska- tegorien (Einkauf, Prozesse, Sortiment, Marketing, Wissen und Patienten-Services) mit dem Ziel der Sicherung langfristiger Wettbewerbsfähigkeit der Präsenzapotheke in ihrem lokalen Umfeld.

44 Tanja Wilcke-Pasternacki, Leiterin Marketing und Kommunikation bei GEHE NEUE WEGE: In dem neuen Marketing-Konzept stellen Sie die Individualität der einzelnen Apotheke wieder in den Mittelpunkt. Welche konkreten Erfahrungen führ- ten zu dem Entschluss? WILCKE: Die Wiedererkennung beim Endverbraucher ist das A und O – er muss auf den ersten Blick erkennen, wer ihm ein Angebot macht. Das haben uns unsere Apotheke- rinnen und Apotheker immer wieder bestätigt. Jetzt setzen wir diesen Wunsch konsequent um. Wie motivieren Sie die Kooperations-Apotheken zur konsequenten Umsetzung der Marketingmaßnahmen? Wir bieten eine kommunikative Bühne. Auf dieser Bühne können unsere Kunden on- und offline immer auch ihre individuellen Themen spielen, das sorgt für Authentizität. Gleichzeitig machen wir es unseren Kunden möglichst ein- fach: das Grundrauschen für die lokale und digitale Präsenz der vor Ort-Apotheke aktualisiert sich automatisch. Unser Credo dabei: der Content/Inhalt muss den Endverbraucher ansprechen, das Layout Aufmerksamkeit generieren. Was sind die größten Marketing-Herausforderungen für die Apotheke im Jahr 2019? Die Apotheke muss ihre Kunden binden und das in starker Konkurrenz zum Online-Geschäft. Der Kunde ist mittler- weile „hybrid“ und sehr bequem geworden. Auch wenn wir heute noch von der sogenannten „älteren Zielgruppe“ glau- ben, sie sei nicht im Netz, verändern sich die Serviceanfor- derungen auch an eine Apotheke. Aber die lokale Apotheke hat das stärkste Argument überhaupt: Menschlichkeit – die- sen einmaligen Vorteil gilt es zu spielen. Nicht ohne Grund eröffnet Amazon jetzt erste eigene Vor-Ort-Filialen.

BRANCHENNEWS BEI GEHE GEHT DIE SONNE AUF Die nächsten Ferien können kommen: Mit dem Sonnencreme- Sortiment Solero stärkt GEHE ab Januar 2019 die Eigenmarken der gesund leben-Apothe- kenkooperation. Ange- boten werden knapp 15 Produkte, darunter Sprays, eine Serie für Kinder und After-Sun- ist Präparate. „Solero der erste Schritt in unserer Neuausrichtung der Eigenmarke“, sagt GEHE- Geschäftsführer Andreas Thiede. Alle Solero-Produkte werden in Deutschland hergestellt. Die Produkte sind frei von Emulgatoren, Mineralölen und Fetten sowie von Nano-Material. Solero gibt es bereits in Großbri- tannien, Frankreich, Italien, Norwegen, Schweden und Portugal. 45 NILS GLAGAU BEI „DIE HÖHLE DER LÖWEN“ Das Format „Die Höhle der Löwen“ (VOX), in der jun- ge Unternehmensgründer und Start-ups um Investo- rengelder ringen, ist einer der großen Quotenbringer im deutschen TV. Im kom- menden Jahr, bei der dann 6. Staffel, steigt ein siebter Investor in die Runde der „Löwen“ ein: Nils Glagau, in der Branche bekannt als Geschäftsführender Gesellschafter von Orthomol, sitzt dann u.a. neben Carsten Maschmeyer, Judith Williams und Frank Thelen in der Jury und bewirbt sich bei den Gründern um An- teile. Im Gegenzug gibt es Investorengeld und Ratschlä- ge. Orthomol, ein Unternehmen mit 400 Mitarbeitern und Sitz in Langenfeld (Nordrhein-Westfalen), entwi- ckelt und vertreibt Nahrungsergänzungen und ergän- zende bilanzierte Diäten. Advertorial autotest VIH® der HIV-Selbsttest von ratiopharm SEIT OKTOBER BIETET DIE BEKANNTESTE ARZNEIMITTELMARKE DEUTSCH- LANDS DEN AUTOTEST VIH® IN APOTHEKEN AN, EIN HIV-SCHNELLTEST MIT CE-PRÜFZEICHEN, DER VON LAIEN DURCHGEFÜHRT WERDEN KANN. Selbsttest verbunden mit kompetenter Beratung Der autotest VIH® von ra- tiopharm wird apothekenexklusiv ver- trieben, denn für ratiopharm ist die kompetente Beratung ein wichtiger Be- standteil beim Verkauf von HIV-Selbst- tests. Dies bestätigt auch Dirk Vongehr, HIV-Schwerpunktapotheker aus Köln: „Kein AIDS für alle, ist das große Ziel. Daher ist es enorm wichtig, seinen ei- genen Status zu kennen. Die größte Gefahr geht von denen aus, die nicht wissen, dass sie positiv sind. Ich finde es aber wichtig, dass der Test an eine kompetente Beratung geknüpft ist, so- wohl vorher als auch nachher.“ Denn um das Ergebnis eines Selbsttests richtig deuten zu können, muss der An- wender von der sogenannten diagnos- tischen Lücke Kenntnis haben. Damit ist gemeint, dass der mögliche Risiko- kontakt 12 Wochen zurückliegen sollte bevor ein Selbsttest durchgeführt wird. So lange benötigt der Organismus, die Antikörper zu bilden, auf die die Tests reagieren. Beim Kauf eines HIV-Selbsttests ist dann laut der Deutschen AIDS-Hilfe da- rauf zu achten, dass dieser das CE-Prüf- zeichen der EU hat, für die Anwendung durch Laien konzipiert und in Europa zugelassen ist. Der autotest VIH® von ratiopharm erfüllt diese Kriterien. Der Test wurde von einem französischen Hersteller mit 20-jähriger Erfahrung auf dem Gebiet der HIV-Tests entwi- ckelt. Die Güte des Tests, ausgedrückt in Sensitivität und Spezifität, wurde in wissenschaftlichen Studien geprüft. Für die Sensitivität ergab sich ein Wert von 100%, für die Spezifität ein Wert von 99,8%. Dies bedeutet, dass alle er- krankten Probanden (100%) durch den Test entdeckt wurden. Eine geringe Anzahl der Probanden (0,2%) erhielt ein falsch-positives Ergebnis. Als Hilfsangebot zur Beratung bei der Durchführung, Erläuterung der Ergeb- nisse und zum weiteren Vorgehen fin- det sich in der Gebrauchsanweisung des autotest VIH® von ratiopharm auch die Hotline der Deutschen AIDS-Hilfe. Weitere Informationen rund um den HIV-Selbsttest von ratiopharm gibt es unter www.ichbinnichtnaiv.de

48 D ie Haut ist mit 1,6 bis 2 Quadratmetern nicht nur das größte menschliche Organ, sie ist auch das einzige, das unmittelbar sichtbar ist. Sie ist unsere Visitenkar- te und spiegelt häufig das innere Befinden. Wir werden rot vor Scham, blass vor Schreck und bekommen feuchte Hände vor Angst. Wenn uns etwas unter die Haut geht, erreicht es unser Inneres und wühlt uns auf. Wer dann eine zu dünne Haut hat, reagiert auf den inneren Stress unter Umständen mit einer Hautkrankheit wie Herpes oder Nesselsucht – und fühlt sich wegen der Sichtbarkeit der Krankheit noch gestresster. Denn „kranke Haut“ löst bei vielen Menschen Befremden und Ekel aus und kann zu einer Isolierung des Betroffenen führen. Die Rolle der Psyche bestätigt Dr. Kurt Seikowski, psychosomati- scher Dermatologe an der Universität Leipzig: „Bei den ver- erbten Hautkrankheiten spielt die Psyche so gut wie immer eine Rolle. Nicht als Ursache, aber verlaufsbeeinflussend. Un- tersucht ist das sehr gut bei den beiden häufigsten erblichen Hauterkrankungen Neurodermitis und Psoriasis.“ FEINES ZUSAMMENSPIEL VON HAUT UND SEELE Sehr deutlich wird der Zusammenhang auch in einer Studie von Atsuko Kodama aus Japan. Sie untersuchte, welchen Einfluss das schwere Erdbeben in der Region Kobe auf Men- schen mit Neurodermitis hatte. Am 17. Januar 1995 waren bei dem Beben rund 6000 Menschen gestorben und 300.000 verloren ihr Zuhause. Kodamas Studie zeigt, dass sich bei 38 Prozent der rund 1500 Neurodermitis-Patienten der Hautzu- stand deutlich verschlechterte – verglichen mit nur 7 Prozent in einer Kontrollgruppe, die das Beben nicht erlebt hatten. Ein klares Indiz dafür, dass sich der psychische Stress auf die Haut auswirkte. Dr. Kurt Seikowski: „Auch bei der Schuppen- flechte und bei vielen anderen Erkrankungen, wo der Juckreiz eine Rolle spielt, wissen wir, dass dieser bei Stress oder wenn man nicht genügend zur Ruhe kommt, schlimmer wird, auch wenn er genetisch bedingt ist.“ Dann, so Seikowski, setze der verhängnisvolle Juck-Kratz-Zyklus ein, der dazu führt, dass die Haut immer mehr geschädigt wird und immer mehr juckt. Dies bedeutet eine erhebliche Belastung: Die Deutsche Der- matologische Gesellschaft hat herausgefunden, dass schwe- re Hauterkrankungen mit ständigem Juckreiz oder entstellen- dem Ausschlag die Lebensqualität ähnlich stark einschränken wie Herzkrankheiten oder Diabetes. Wie fein das Zusammenspiel von Seele und Haut ist, zeigt die im „Stern“ dokumentierte Geschichte eines Medizinstu- denten, der zum Examen von beiden Eltern je eine nickelhal- tige Uhr bekam. Zu seiner Mutter hatte er seit der Trennung der Eltern kein gutes Verhältnis, zum Vater schon. Die Uhr des Vaters konnte er tragen, die der Mutter löste ein Kontakt- ekzem aus. Oder der Herpes-Test der Psychologin Angelika Buske-Kirschbaum von der Universität Dresden: Sie zeig- te Versuchspersonen ein Tablett mit schmutzigen Gläsern, während sich eine Kontrollgruppe neutrale saubere Objekte ansah. 48 Stunden nach dem Ekelreiz hatten vier von zehn Probanden Bläschen an der Lippe, in der Kontrollgruppe aber niemand. Es reicht also schon der Anblick einer potenziellen Herpes-Quelle, um die juckenden Bläschen auszulösen. „BEI DEN VERERBTEN HAUTKRANKHEITEN SPIELT DIE PSYCHE SO GUT WIE IMMER EINE ROLLE.” Dr. Kurt Seikowski

49 MUT ZU AUSZEIT UND ENTSPANNUNG NIMMT DEM ALLTAGSSTRESS DIE WUCHT Aber auch Menschen, die keine genetische Veranlagung zu Hautkrankheiten haben, sind immer öfter von stressbe- dingten Hautirritationen betroffen. Die Schnelllebigkeit der Welt, die ewige Präsenz des Smartphones und der Spagat zwischen Job und Familie überfordern viele. Dem einen schlägt der Stress auf das Herz oder den Magen, der ande- re bekommt Hautprobleme. So sind rund 80 Prozent aller Nesselsucht-Fälle laut Experten psychisch bedingt. Dr. Kurt Seikowski: „Das sind meine Lieblings-Patienten, weil man bei ihnen sehr viel erreichen kann, wenn man sie dazu bringt, im Alltag auf sich zu achten und sich nicht zu überfordern. Dazu müssen sie auch nicht gleich eine Therapie machen.“ Für Neurodermitiker dagegen können therapeutische Ein- zelgespräche und das Erlernen von Entspannungstechni- ken sehr hilfreich sein – für diese Patienten ist es erheblich wichtig, im schnellen Schritt des Alltags Ruhe zu finden. Es sei manchmal nicht einfach, die Patienten dazu zu bringen, die psychische Seite ihrer Erkrankung zu akzeptieren und die entsprechenden Schritte zu unternehmen, so Seikowski, aber er sage ihnen dann: „Glauben Sie mir, es lohnt sich, in sich reinzuschauen. Die Genetik einer Hauterkrankung kann man nicht beeinflussen, aber die Psyche sehr wohl. Hier an- zusetzen, birgt die Chance, wirklich etwas zu verändern.“ An der Universitäts-Hautklinik in Heidelberg werden die positiven Effekte von Entspannungstechniken schon lan- ge genutzt. Schon seit 1998 gibt es dort die „Balsam-Grup- pe“, ein stationäres Angebot für Patienten mit schweren Hauterkrankungen. Vor allem Psoriasis- und Neurodermi- tis-Patienten lernen Entspannungstechniken wie Progres- sive Muskelentspannung, Autogenes Training, Qi Gong oder Fantasiereisen. In Einzelgesprächen werden darüber hinaus die Stressfaktoren analysiert und es wird gemein- sam nach Lösungen gesucht. Die Patienten berichteten im Rahmen einer Studie, dass sich durch die Zeit in der Gruppe ihr Stressempfinden und Stressmanagement ver- bessert haben, sie sich selbstbewusster fühlen und ruhi- ger schlafen. Die Haut kann also immer wieder sehr empfindlich auf ne- gative Einflüsse reagieren und der Gang zum Psychologen ist leider kein Allheilmittel. Gerade chronische Krankheiten könnten auch durch die besten Therapien und Medikamente meistens nicht gänzlich geheilt werden, so Psychoderma- tologe Seikowski. „Aber wer den Mut hat, sich seinen Pro- blemen zu stellen und den Alltagsstress in die Schranken zu weisen, hat eine große Chance auf Linderung und mehr symptomfreie Phasen.“

50 „FLOW“-CHEFREDAKTEURIN SINJA SCHÜTTE ÜBER ACHTSAMKEIT IM ALLTAG HOHES BEDÜRFNIS NACH ENTSCHLEUNIGUNG NEUE WEGE: Unter dem Stichwort „Achtsamkeit“ finden Amazon, Google und Co.: „Zeit für mich“, „Stille in mir“, „Slow & Flow“, „Ruhe im Inneren“ oder „Entschleuni- gung“. Angezeigt werden Ratge- ber, Übungsbücher, Blogeinträge – alles Appelle für einen aufmerk- samen Umgang mit mir selbst. Was bedeutet aber Achtsamkeit in dem Zusammenhang genau? eine eilende Gesellschaft prägen den Rhythmus. Wer hier konzentriert inne- hält, sei es auch nur kurz, ist ein „acht- samer“ Mensch. Inzwischen haben ja auch namhafte Wissenschaftler belegt, dass auf diesem Weg der seelische und körperliche Allgemeinzustand verbes- sert werden kann. Man spricht in die- sem Zusammenhang übrigens oft da- von, dass Achtsamkeitsmeditation ein Weg der inneren Reflexion ist. wird viel praktiziert. Natürlich existiert im Moment ein besonders hohes Be- dürfnis nach Entschleunigung, auf das auch wir mit den Zeitschriften „Flow“ oder „Hygge“ reagieren. Der Mensch braucht Auszeiten und will wissen, wie es ihm gelingen kann, auf sich zu ach- ten. Er möchte zeitweise ausbrechen – und das muss er auch, um Reser- ven aufzufüllen und dem Lebenstakt standhalten zu können. SCHÜTTE: Achtsamkeit heißt, auf- merksam zu sein. Es bedeutet, achtsam durch den Alltag zu gehen, das Leben bewusster zu reflektieren, die Umwelt intensiver wahrzunehmen. Das gilt für Geräusche, Gerüche und Farben eben- so wie für unsere Gedanken, unseren Körper. Achtsamkeit ist nicht nur acht- geben auf die Seele, sondern es bedeu- tet auch, den Körper anzuhören, ihm ein wenig Zeit zu schenken und zu füh- len, wo es wehtut, was schmerzt – so leise vielleicht, dass wir es im Lärm des Tages überhören. Achtsamkeit bedeu- tet, sich bewusst wahrzunehmen und dabei nicht ablenken zu lassen. Eine große Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen permanent unter einem immensen Einfluss stehen. Smartphone, Medien, Wir alle spüren sicher seit längerer Zeit schon, dass uns die Reizüber- flutung überfordert. Ist Achtsam- keit ein Trend, der gerade kommt und wieder geht? Neben den vielen Achtsamkeitsmagazinen und der Ratgeber gibt es ja sogar Ausbil- dungsinstitute für Achtsamkeits- lehrer. So neu ist der Trend gar nicht. Der Bio- loge Jon Kabat-Zinn gilt als der „Vater der Achtsamkeit“. Er sensibilisierte die Menschen bereits Ende der 70er Jahre für dieses Thema und entwickelte das Achtsamkeitstraining MBSR (= Mind- fulness-Based Stress Reduction – die Redaktion) mit dem Ziel der Stressbe- wältigung. Diese Achtsamkeitsmedi- tation ist heute weltweit etabliert und Haben Sie einen Tipp für uns, wie man am besten für sich selbst sor- gen kann? Wie schaffe ich es, inne- re Balance im hektischen Alltag zu finden? Natürlich existieren diverse Medita- tionskurse, die wirklich gut geeignet sind, wenn man unter Anleitung in Balance kommen möchte. Für die Mo- mente zwischendurch empfehle ich: Trinken Sie in Ruhe einen Kaffee oder Tee, ohne Smartphone, lassen Sie ein- fach mal wieder den Blick schweifen und nehmen Sie die Welt um sich he- rum bewusst wahr – das machen wir viel zu selten. Bewusst genießen kann auch mit einem Buch gelingen, das uns in eine andere Welt abtauchen lässt und so Energie schenkt. Es geht darum, die

Augenblicke nicht zu bewerten, nicht zu analysieren, gute Dinge einfach geschehen zu lassen. Ich persönlich grätsche auch andauernd zwischen Familie, Beruf und Freunden. Wenn es zu viel wird, hilft mir die Meditations- App „Balloon“. Zehn Minuten reichen aus, kurze Sequenzen der angeleite- ten Entspannung. Nun scheint es frag- würdig, dass ausgerechnet das Handy Ruhe bringen soll – aber ich verurteile das Digitale in unserem Alltag nicht, es gehört dazu. Aber ich setze es bewusst ein: nutze es zur Meditation und schal- te es aber auch mal aus. Interessieren sich Menschen weni- ger für die drängenden Fragen der Zeit als für sich selbst und ihre in- nere Mitte? Das denke ich nicht. Zwar spricht man schon von einem „neuen Egoismus“, der sich in häufigen Selbstanalysen, Auszeiten und Me-Times zeigt. Ich er- lebe in meinem Beruf und meinem pri- vaten Umfeld aber eher das Gegenteil. Wer sich bewusst macht, was das hohe Tempo mit uns macht, kann dagegen- halten. Man kann einen Gang runter schalten und hat so wieder Zeit, sich auch um andere zu kümmern. Große politische Lebensthemen oder kleinere lokale Problem können erst angegan- gen werden, wenn Kraft dafür da ist. Der Mensch verändert sich? Oder: Der Mensch muss sich verändern. Ich mag dieses „muss“ nicht so gerne. Aber klar ist: Wir alle verändern uns ständig – das ist das Leben. Wir passen uns an Herausforderungen und Not- wendigkeiten an. Eine große Heraus- forderung zurzeit ist sicher das hohe Lebenstempo und der daraus folgende Stress. Dieser Stress zeigt sich bei je- dem anders: Schlafstörungen, Burnout, Migräne, Hautprobleme – um nur ein paar zu nennen. Ich glaube, dass Acht- 51 samkeit uns dabei helfen kann, Lösun- gen zu finden, wie wir besser mit dem Tempo umgehen, beziehungsweise, wie wir das Tempo etwas rausnehmen können. SINJA SCHÜTTE ist Chefredakteurin des Gruner + Jahr-Achtsamkeitsma- gazins „Flow“. Das Magazin steht für Inspiration, Einblicke sowie positive Denkanstöße und beschäftigt sich mit psychologisch und philosophisch orientierten Themen. „Flow“ setzt auf eine liebevolle Gestaltung, zahlreiche Illustrationen und eine aufwendige Ausstattung.

A ls Vorzeige-Typus einer High- Tech-Generation, die alles umkrempelt und nur digital denkt, möchte sich Marcel Harrer-Be- cker nicht bezeichnen. „Das würde ich mir nicht anmaßen“, sagt der Münch- ner: „Aber es geht natürlich schon darum, die Zukunft unserer Branche nicht als Bedrohung, sondern als riesi- ge Chance zu sehen. Rauskommen aus unserem Apotheken-Kleinkrämerda- sein, nach vorne blicken, dabei immer den Kunden im Fokus haben.“ Bereits im Alter von zwölf Jahren stand Marcel Harrer-Becker nachmittags in der väterlichen Apotheke und half mit. „Ich wurde in der Apotheke sozi- alisiert. Mein Vater hatte da sehr klare Vorstellungen, ohne dass die Freude an der Sache zurückstecken musste“, sagt Harrer-Becker. Zu Beginn brachte er nur den Mülleimer raus, er lernte das Backoffice kennen und die Warenwirt- schaft. Dass er selbst in die Fußstapfen des Vaters treten würde, stand schon als Jugendlicher für ihn fest. Als der Va- ter dann früh verstarb, übernahm Mar- cel Harrer-Becker zusammen mit der Mama Verantwortung für die väterliche Apotheke: „Es war keine einfache Zeit, aber ich habe das auch als Chance be- griffen. Ging ja auch gar nicht anders.“ Heute ist Becker 31 Jahre alt. Die Dr. Beckers Central Apotheke im Ein- kaufszentrum des Münchner Stachus Die Dr. Beckers Central Apotheke im Einkaufszentrum des Münchner Stachus. Auf den Screens im Hintergrund läuft Werbung für OTC-Produkte. 55 Das Netz der OTC- Screens von Marcel Harrer-Beckers Apovid ist mittlerweile flächen- deckend. Die Werbefil- me informieren – und sorgen für Mehrumsatz, so Harrer-Becker. ist ein Hotspot der deutschen Apothe- kenlandschaft, der Durchsatz beeindru- ckend. Er nimmt im Gespräch kein Blatt vor den Mund und spricht geradlinig und offen über die Facetten der Bran- che. Beglückwünscht zu seinem heuti- gen Erfolg sagt er beispielsweise: „Mein Vater hat alles aufgebaut. Es ist sein Er- folg. Ich muss nur zusehen, dass ich das Geschäft nicht gegen die Wand fahre.“ Davon erscheint Harrer-Becker weit entfernt. Die Apotheke, ohnehin hell und aufgeräumt eingerichtet, ist kon- sequent digital aufgestellt. Sieben gro- ße OTC-Screens an den Wänden sowie eine Videowall im Schaufenster infor- miert die Apothekenkunden zu ver- schiedenen Gesundheitsthemen und Produkten. Das sind ideale Hilfsmittel um die Menschen anzusprechen und leicht ins Beratungsgespräch zu kom- men. Der Umsatzgewinn ist belegbar. Das Apothekenpersonal wird ja von Haus aus nicht unbedingt zum Verkäu- fer ausgebildet“, sagt er. Seine Firma Apovid versorgt bereits 625 Apotheken in ganz Deutschland mit diesen OTC- Systemen. Apovid wächst beachtlich, mittelfristig sollen 1000 bis 1200 Apo- theken bedient werden. Sind elektronische Hilfsmittel der Heilsbringer? Harrer-Becker sagt: „Sie unterstützen uns wirksam, führen zu Mehrumsatz. Noch wichtiger ist die konsequente Ausrichtung an den Wünschen und Erwartungen des Kun- den.“ Wenn er erzählt, klingt alles sehr leicht. Gibt es eigentlich irgendetwas, wovor Harrer-Becker Angst hat? „Ja klar, ich habe Höhenangst. Auf einem Turm zu stehen und runterzuschau- en, das ist die Hölle für mich.“ So bleibt Marcel Harrer-Becker lieber ganz na- türlich auf dem Boden.

56 360° DEUTSCHLANDTOUR 2018 VON PETER SCHREINER UND ANDREAS THIEDE EIN JAHR, 100 TERMINE UND DABEI SO VIEL INPUT ERHALTEN WIE NUR MÖGLICH: Als GEHE-Chef Peter Schreiner und sein Geschäftsfüh- rungskollege Andreas Thiede ihre Ziele für 2018 besprachen, vereinbarten sie eine 360°-Deutschland-Tour: „Wir wollen erfahren, lernen, sprechen und Informationen weitergeben. Der gute Dialog ist so wichtig und hilft, uns gegenseitig zu verstehen.“ So wurden ÜBERALL IM LANDE APOTHEKERIN- NEN UND APOTHEKER BESUCHT, MIT HERSTELLERN, VERBANDS- UND KAMMERVERTRETERN SOWIE POLITIKERN DISKUTIERT. Das Fazit von Peter Schreiner und Andreas Thiede: „UNHEIMLICH VIEL MITGENOMMEN. ABER AUCH WISSEN UND ERFAHRUNGEN VERMITTELT.“ Hier sehen Sie einen Auszug aus der 360° Deutschlandtour. BONN: Geschäftsstelle des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) Gespräch mit Dr. Martin Weiser (Hauptgeschäftsführer) „Kurz vor dem Termin gab es Currywurst am Auto-Kreisel“ BAD HOMBURG: Abendessen Gespräch mit Frank Lucaßen (Fresenius Kabi, Executive Vice President Northern and Central Europe) und Alexander Jost (Key Account Manager Pharma Großhandel) „Am Folgetag Entbindungstermin bei Familie Jost“ STUTTGART: Gesprächstermin Gespräch mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich und Karin Maag „Pharma-Großhandel ist elementar für die flächendeckende Versorgung“ STUTTGART: Hauptverwaltung der GEHE Pharma Handel GmbH Treffen mit Fritz Becker, Vorsitzender Deutscher Apothekerverband e.V., und Ina Hofferberth, Geschäftsführerin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg e.V. „Gerda kommt – die Apotheker im Ländle setzen sich bei der Entwicklung eines elektronischen Rezepts an die Spitze der Bewegung“

57 HAMBURG: Rathaus Apotheke Hamburg Beeindruckendes Gespräch mit Apothekerin Birte Rießelmann. Sie ist die Inhaberin. „Die Geschichte der Apotheke geht bis ins Jahr 1790 zurück!“ AHRENSFELDE (BE I BERL IN): Kaufpark Apotheke Gespräch mit Apothekerin Frau Dr. Ina Katharina Lucas. Die Inhaberin berichtet über den Wandel der Apotheke. „Was sind die Chancen und Risiken der Digital- isierung nach Übernahme der Apotheke?“ HANNOVER: Zentrale der Treuhand Hannover Treffen mit Tobias Meyer, Sprecher der Geschäfts- führung, und Geschäftsführer Andreas Ahrens „Gespräch über die wirtschaftliche Lage der Apothe- kerinnen und Apotheker“ DRESDEN: GEHE-Niederlassung Besuch von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt „Doppeltes Heimspiel: Ein Heimspiel sowohl für den ABDA-Präsidenten – er hat dort seine Apotheke – als auch für die GEHE, gegründet 1835 in Dresden“ NÜRNBERG: GEHE-Niederlassung Besuch von Martina Stamm-Fibich, Bundestags- abgeordnete und Patientenbeauftragte der SPD „Die geringen Margen des Großhandels haben mich überrascht“ MÜNCHEN: Besuch Wundzentrum Gespräch mit André Lantin, Geschäftsführer recucare, und Dr. med. Andreas Walter, Partner der Chirugie München Nord „Spezialisierte Wundversorger verbessern Lebens- qualität der Patienten zu niedrigeren Kosten“

58 „Jede Entscheidung, die wir Menschen treffen, erfordert Mut, denn im Moment der Entscheidung gehen wir immer das Wagnis ein, dass sich unsere Situation auch verschlechtern könnte. DESHALB BRAUCHT MUT AUCH ZUVERSICHT, KLUGHEIT UND BESONNENHEIT. Für mich gehört immer auch Demut dazu, um zu erkennen und zu akzeptieren, was zumindest im Augenblick unerreichbar ist.“ VON FRITZ BECKER, PRÄSIDENT DES LANDESAPOTHEKERVERBANDS BADEN-WÜRTTEMBERG E. V. UND VORSITZENDER DES DEUTSCHEN APOTHEKERVERBANDS E. V. „MUT BEDEUTET FÜR MICH, AUCH IN SCHWIERIGEN ZEI- TEN OPTIMISTISCH IN DIE ZUKUNFT ZU BLICKEN. Das Heft in die eigene Hand zu nehmen und keine Angst zu haben vor der Konkurrenz – egal ob online oder offline. Sondern mit BREITER BRUST UND PHARMAZEUTISCHER KOMPETENZ die Nähe zum Patienten zu suchen.“ VON DR. INA KATHARINA LUCAS, LICHTENBERG APOTHEKE BERLIN ist für mich, NEUE WEGE ZU GEHEN UND ETWAS ZU „Mut RISKIEREN. Wer mutig ist auch bereit Fehler zu machen und die Verantwortung zu übernehmen. OHNE MUT gäbe es KEINEN FORTSCHRITT UND KEINE INNOVATION und nur durch Mut können wir wachsen – privat und auch beruflich.“ ist, VON ANTONIOS VONOFAKOS VICE PRESIDENT/GF, BD ROWA GERMANY GMBH

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60 Das Maß der Dinge ist die Trennung der Rollen von Fachkraft, Manager und Der Unternehmer Unternehmer. braucht Zeit für Strategie und Vision. Der Selbständige hat umso weniger Erfolg, je mehr er arbeitet und der Unternehmer muss umso weniger arbeiten, je mehr Erfolg er hat. Die größte Wachstumshürde ist die vom Selbständigen zum Unternehmer. Der Grund für Engpässe ist oft die Annahme der Unternehmer, sie seien für alles verantwortlich. ERFOLGREICH UND DYNAMISCH FÜHREN UNTERNEHMER BRAUCHEN MUT ZU VISIONEN APOTHEKER stehen vor großen Herausforderungen. SIE MÜSSEN SICH AUF FÜHRUNG UND STRATEGIE KONZENTRIEREN, sagt Unternehmer- coach Stefan Merath

61 „UNTERNEHMERSEIN IST DIE GEILSTE LEBENSFORM DER WELT!“ D ie Arbeitswelt verändert sich in rasanten Innovati- onszyklen. Entlang digitaler Disruption und Glo- balisierung entstehen immer neue Märkte und Geschäftsfelder. Der Dynamik standzuhalten, ist eine Kraft- anstrengung für Unternehmen in allen Größen. Doch es ist paradox: Eine Vielzahl scheitert nicht an den wirtschaftli- chen Herausforderungen, sondern an sich selbst. Spätestens, wenn kritische Umstände wie unqualifizierte Mitarbeiter, unzufriedene Kunden, Überarbeitung und schlechte Zahlen zusammenkommen, muss die Qualität der Unternehmensführung infrage gestellt werden – denn hier liegt oft die Ursache für Misserfolg und Schieflage. In diesem Moment ist der Unternehmer aufgefordert, sich die richtigen Fragen zu stellen und Maßnahmen einzuleiten. Es geht neben Rentabilität, Wettbewerb und Marktvorteilen dann darum, tiefer liegende Anforderungen zu erkennen. Welche Führungsdisziplinen steuern auf den gewünschten Erfolg zu und wie gelingt es, alles Potenzial meines Unter- nehmens neu auszuschöpfen und an richtiger Stelle abzu- rufen? Für Unternehmercoach Stefan Merath beginnt gute und nachhaltige Führung in der bewussten Positionierung des Unternehmers innerhalb seines Teams und der Eingrenzung seiner konkreten Aufgabenbereiche. Dabei unterscheidet Merath zwischen Selbständigem und Unternehmer. NEUE WEGE: Herr Merath, wo liegt der Unterschied zwischen einem Selbständigen und einem Unter- nehmer? Was ist hier für eine er- folgreiche Unternehmensführung so entscheidend? MERATH: Es sind zwei Welten und die Anforderungen sind gänzlich ver- schieden. Das zu erkennen, ist für die Führungsqualität entscheidend. Ein Selbständiger organisiert sich selbst, den Markteintritt und arbeitet meist an einem Produkt. Ein Unternehmer hat Mitarbeiter, die Struktur benötigen, er muss eine Kultur schaffen. Wenn ein Selbständiger zum Unternehmer wächst, dann hat er eine andere Rol- le zu erfüllen. Tatsächlich ist das wie ein Berufswechsel. Er muss anleiten und führen, Visionen schaffen. Dafür braucht er viel Zeit und Freiraum. Schlechte Unternehmensführung bedeutet also, dass der Selbständi- ge den Moment verpasst hat, seine Rolle neu zu denken und bewusst Unternehmer-Tätigkeiten auszu- üben. Ja. Er verharrt in alten Strukturen, ar- beitet operativ statt zu führen. Es gibt drei Wachstumshürden. Die erste ist der Markteintritt. Die zweite kommt mit dem Moment, in dem der Rol- lenwechsel notwendig wird und das Unternehmen konsequente Führung braucht. Die dritte Hürde ergibt sich dann mit dem Wachstum ab rund 150 Mitarbeiter. Interessant und wesentlich für kleine und mittelständische Unter- nehmen ist sicher die zweite Hürde, die genommen werden muss und an der viele hängenbleiben. Welche Führungsstruktur gibt denn dann dem Unternehmer die nötige Zeit für die Visionen? Ich empfehle die strikte Abgrenzung zwischen Unternehmer, Manager und Fachkraft. Ein Unternehmer darf keine 80-Stunden-Woche ableisten, die ihn völlig in die Knie zwingt, weil er ver-

62 „UNTERNEHMER SIND MENSCHEN, DIE ES WAGEN, RISIKEN EINZUGEHEN. GENAU DIESE MENSCHEN BRAUCHEN WIR .“ sucht, alles zu regeln und für alles zu- ständig zu sein. Seine Fachkräfte setzen das um, was mit der Produktion und dem zu tun hat, was dem Kunden am Ende verkauft wird. Das kommt nicht vom Unternehmer, nicht vom Manager. Hier gewinnen diese Zeit und Flexibili- tät. Der Manager leitet die Prozesse an. Was unterscheidet dann den Mana- ger vom Unternehmer? Grundlegendes. Manager arbeiten in- nerhalb eines Führungssystems und Unternehmer arbeiten am Führungs- system. Erfolgreiche Führung muss also visionär und strategisch sein. Was kommt zuerst – die Strategie oder die Vision? Vor der Vision kommt die Strategie. Oft macht sich der Unternehmer erst dann Gedanken um seine Aufgaben und die Strategie, wenn er in Schieflage gera- ten ist. Oft ist es eine Erschütterung, die diese Notwendigkeit erkennen

63 Und eventuell muss dann auch in wirt- schaftlich schlechteren Zeiten in eine Halbtagskraft investiert werden. Nun appelliert ja jeder gerne an fla- che Hierarchien und offene agile Arbeitsprozesse. Wie passt das zu diesem recht strikten und klassi- schen Führungsverständnis? Es ist nicht gemeint, unflexibel und mit starren Leitungshierarchien zu arbei- ten. Modernes, agiles und alleinver- antwortliches Arbeiten ist gut, das ent- lastet den Unternehmer – klappt aber eben auch nur dann, wenn einer klar führt und entscheidet, dass es so ge- schehen soll. Der Unternehmer. auch ein Gespräch mit Sparringspart- nern aus seinem Umfeld. Und dann heißt es: ein neues Führungsverständ- nis entwickeln, Aufgaben delegieren, Spezialisierung schaffen, Kundengrup- pen einschränken und so weiter. Wenn wir ein konkretes Beispiel bemühen – ein Apotheker mit vier Angestellten. Die Geschäfte laufen schlecht. Führt er falsch, was kann er tun? Apotheken stehen vor großen Heraus- forderungen. Wer soll diese strategisch angehen, wenn nicht der Unterneh- mer, der Apotheker selbst? Das kann er nicht, wenn er permanent hinter der Kasse steht, Notdienste übernimmt und keine Zeit für Fortbildungen und Austausch hat. Vielleicht braucht es ein neues Marketing, eventuell digita- le Hilfsmittel. Herausfinden wird er das nur, wenn er sich ein Stück aus dem Operativen zurücknimmt und sich auf Strategie und Führung konzentriert. lässt. Somit beinhaltet die Strategie vorab das Umdenken. Welche Kunden sind unrentabel? Welche Mitarbeiter sind nicht ausgelastet oder falsch be- setzt? Was zeichnet uns wirklich aus und worin sind wir richtig gut? Es gilt aufzuräumen und auch sich zu tren- nen – von unliebsamen Kunden, von unrentablen Produkten. Danach wird neu gedacht. Die Vision ist demnach die Perspek- tive auf lange Sicht? Genau. Ein Unternehmer führt sein Unternehmen dann ganzheitlich dy- namisch und erfolgreich, wenn er auf weite Sicht auch höhere Werte und Ziele vor Augen hat. Das kann durch- aus auch in Anbindung an die großen Menschenthemen geschehen. Lebens- werte wie Bildung, soziale Gerechtig- keit oder Nachhaltigkeit können und sollten bei der Entwicklung eigener Vi- sionen mitgedacht werden. Nun ist es sicher nicht leicht, eine Strategie für sein Unternehmen zu entwickeln. Wie kann ein Unter- nehmer hier vorgehen? Er sollte sich Hilfe holen und beraten lassen. Das kann über Bücher gesche- hen, das können Coachings sein, aber STEFAN MERATH 1964 in Stuttgart geboren, ist seit 1997 Unternehmer aus Leiden- schaft. Er leitete Firmen mit bis zu 30 Mitarbeitern und begann 2004 damit, seine Erfahrungen als Coach an andere Unterneh- mer weiterzugeben. 2006 publizierte er sein erstes Sachbuch zu dem Thema und gründete 2007 die Unternehmercoach GmbH. 2008 erschien seine zweite Unternehmerliteratur „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“, die zum Bestseller avancierte. Mit seinen Büchern, in Coachings und Seminaren hat er mehrere Zehntausend Unternehmer inspiriert, ihr Unternehmerleben positiv zu verändern. Einige seiner Kunden sind heute Gewinner von Strategie- oder Innovationspreisen. www.unternehmercoach.com

64 2012 noch 12,6 Prozent der Deutschen Fortbildungsformate, waren es 2015 nur noch 12,5 Prozent. Spitzenreiter ist übrigens Baden-Württemberg mit ei- ner Weiterbildungsquote von 15,3 Pro- zent. Das Saarland belegt hier mit 7,8 Prozent den letzten Platz. Dass sich Weiterbildung positiv auf die berufliche Entwicklung auswirkt, ist dabei vielen Deutschen klar. 70 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen stimmten in der Bertelsmann-Studie der Aussage zu, dass ihr Fortbildungs- engagement sie beruflich weiterge- bracht habe. Doch warum nehmen die Teilnahmezahlen von Weiterbildungs- angeboten ab? Vielleicht liegt es dar- an, dass sich die Fortbildungsforma- te schlecht in den beruflichen Alltag integrieren lassen. Im „Trendmonitor Weiterbildung“ gaben 59 Prozent der Betriebe an, dass der Anteil von E-Lear- ning-Formaten an der gesamten beruf- lichen Weiterbildung nur zehn Prozent oder weniger betrage. Dabei liegt gera- de hier die Zukunft. Eine Nachfrage nach Fortbildung ist auch in Apotheken vorhanden: Laut „PTA Report 2018“ sehen PTA bei- spielsweise den höchsten Weiterbil- dungsbedarf in den Bereichen Indika- tions- und Produktwissen. Aber bis zu 85 Prozent wünschen sich Schulun- gen in allgemeiner Gesprächsführung, Körpersprache und Mimik, Beschwer- demanagement und Umgang mit schwierigen Kunden. Da viele PTA der Generation YouTube angehören, wür- den sie Fortbildungsformate suchen, die Spaß machen, so der Report. Den Trend zum flexiblen Lernen greift auch die GEHE-Akademie auf. Mit über 30 Jahren Erfahrung und jährlich mehr als 30.000 Seminarteilnehmern ist die Akademie einer der führenden Anbieter für Apothekenfortbildung in Deutschland. Das vielfältige Portfolio umfasst unterschiedliche Formate – neben klassischen Präsenzschulungen auch Online- und E-Learning-Ange- bote. Entspannt zu Hause vor dem Computer, Tablet oder Smartphone lernen: Ist das die Zukunft? LEBENSLANGES LERNEN SICHERT BERUFLICHEN ERFOLG WEITERBILDUNG sichert einen professio- nellen Umgang mit AKTUELLEN HERAUS- FORDERUNGEN – und sensibilisiert für die THEMEN DER ZUKUNFT. D ynamisch, schnell, nachhaltig: Die Digitalisierung verändert unser Leben. Soziale Netz- werke und das Internet gehören schon lange zu unserem Alltag. Die Verände- rungen betreffen nicht zuletzt die be- rufliche Praxis – auch in Apotheken. In Zeiten von Doktor Google verfügen viele Kundinnen und Kunden über Halbwissen, was Krankheiten, Medika- mente und Behandlungsmethoden be- trifft. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, kompetent zu beraten. Dafür ist es elementar, immer am Puls der Zeit zu sein. Konsequente Weiterbildung gilt als Schlüssel zum Erfolg, um auf Trends und neue Prozesse adäquat reagieren zu können. Der aktuelle „Trendmonitor Weiterbildung“ der HHL Leipzig Gradu- ate School of Management, des Stifter- verbands sowie des E-Learning-Anbie- ters Lecturio beleuchtet die derzeitige Weiterbildungssituation in Deutsch- land aus Sicht der Unternehmen und Hochschulen. Die Zahlen sprechen ein deutliches Bild. Für 98 Prozent al- ler befragten Betriebe ist Weiterbildung wichtig für den langfristigen Unterneh- menserfolg. Die Weiterbildungsbran- che boomt, sollte man meinen. Doch der „Weiterbildungsatlas 2018“ der Ber- telsmann-Stiftung zeigt, dass der Anteil der Deutschen, die an Weiterbildun- gen teilnehmen, rückläufig ist. Nutzten

66 DIE ZUKUNFT IST MOBILES LERNEN IM GESPRÄCH MIT GÖNNA SCHNEIL GÖNNA SCHNEIL (Foto) ist Leite- rin der GEHE-Akademie & Customer Relations. SIE KENNT DIE TRENDS, WEIẞ, WELCHE FORTBILDUNGEN SICH FÜR APOTHEKEN LOHNEN. Wir haben mit ihr über Online- und E-Learning-Angebote gesprochen. Wie ist die Resonanz auf das neue Format? Wir erhalten viele positive Rückmel- dungen unserer Teilnehmer, die sich explizit dafür bedanken, dass die Se- minare nun auch mobil zu verfolgen sind. Da unsere virtuellen Seminare um 19:30 Uhr beginnen, wird es für man- chen Teilnehmer auch schon einmal knapp, rechtzeitig von der Apotheke zu Hause zu sein. Mit der Möglichkeit, sich mobil einzuloggen, kann man so auch schon einmal von unterwegs in Bus oder Bahn den Seminarbeginn auf dem Smartphone verfolgen, um dann zu Hause auf Laptop oder Tablet zu wechseln. Zusätzlich finden sich auf Ihrer Websi- te Online-Trainings. Wie grenzen sich diese vom Live-eLearning ab? NEUE WEGE: Frau Schneil, die GEHE-Akademie bietet mobil opti- miertes Live-eLearning an. Was ver- steckt sich hinter diesem Begriff? SCHNEIL: Unser Live-eLearning-Ange- bot besteht bereits seit dem Jahr 2002, womit wir im pharmazeutischen Fort- bildungsmarkt einer der Vorreiter in die- sem Format waren. Seitdem haben wir uns technisch immer weiterentwickelt. Aktuell haben wir unsere Live-eLear- ning-Plattform derart umgestaltet, dass sie nun auch bequem per Tablet oder Smartphone zu erreichen ist. Ich unterscheide hier gerne zwischen „synchronem“ und „asynchronem“ Lernen: Beim Live-eLearning treffen sich unsere Teilnehmer, die über ganz Deutschland verteilt sind, gleichzeitig zu festgelegten Zeiten im virtuellen Se- minarraum, verfolgen den Vortrag des Referenten und – das ist der große Vor- teil – können dem Referenten während des Seminars Fragen stellen, die dieser auch sofort beantwortet. Mit dem Online-Training haben wir eine zusätzliche Plattform, die für un- sere Teilnehmer rund um die Uhr er- reichbar ist und dort sozusagen im Selfservice zur Verfügung steht. Dort sind Kurse zu unterschiedlichen The- men eingestellt, in denen das Wissen „häppchenweise“ serviert wird. Der große Vorteil hier ist die vollkommene Freiheit in der Zeiteinteilung. Lernen, wann und wo ich will – ist die Zukunft des Lernens in der GEHE-Akademie digital? Ja, auch beim Lernen werden wir uns digital bewegen. Aber die Zukunfts- trends zeigen, dass wir uns mit der Verknüpfung verschiedener Weiterbil- dungsformate beschäftigen, um mit Blick auf den Weiterbildungserfolg on- line wie auch offline Formate effizient miteinander zu kombinieren. Darüber hinaus steht auch die Individualisie- rung der Lernaktivitäten auf der Agen- da, die Anforderungen des Einzelnen werden immer spezifischer und er soll- te dort abgeholt werden, wo er persön- lichen Bedarf hat. GUT ZU WISSEN: 90 Prozent der Angebote und Seminare der GEHE-Akademie (mehr als 30.000 Teilnehmer pro Jahr) sind für Teilneh- mer kostenfrei. Alle Informationen rund um die GEHE-Akademie finden Sie im Internet unter gehe-point.de/ akademie. Der neue GEHE-Akademie- Katalog 2019 erscheint Ende Januar.

BRANCHENNEWS TAD PHARMA IST INDUSTRIEPARTNER - Eine gute Nachricht für die 2100 gesund leben-Mit- glieder: Mit der TAD Phar- ma GmbH ist ein weiterer pharmazeutischer Herstel- ler jetzt Industriepartner der größten deutschen Apothekenkooperation. Das bedeutet: Die Erfolgs- beteiligung der Mitglieder gilt auch bei Umsätzen mit TAD Pharma. Das Unternehmen der Krka-Gruppe mit Sitz im niedersächsischen Cuxhaven bietet eine Produktpa- lette von rund 100 Wirkstoffen, die vorwiegend für die Indikationsbereiche Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Onko- logie, Infektiologie (z.B. HIV), Neurologie, Psychiatrie und Urologie sowie Tiermedizin bestimmt sind. Mit Marken wie Valsacor, Candecor und Ezetad nimmt TAD Pharma eine marktführende Position in Deutschland ein. 67 IMMER MEHR DIGITALE REZEPT- SAMMELSTELLEN Jetzt gibt es auch in Rhein- land-Pfalz eine digitale Rezeptsammelstelle. Im Hunsrück, im Ort Long- kamp (Bernkastel-Wittlich), wurde das Gerät Anfang Dezember freigeschaltet. Andere digitale Rezept- sammelstellen gibt es in Sachsen, in Baden-Würt- temberg und im Saarland. Teilweise lösen sie die bisherigen Rezeptsammelstellen in Form von Briefkästen ablösen, die es seit vielen Jah- ren gibt. In Rheinland-Pfalz stehen davon 66. Bei den digitalen Rezeptsammelstellen gibt es bundesweit zwei Modelle von zwei Herstellern – VSA und Apotheken- rechenzentrum Darmstadt. Die Automaten scannen Rezepte beim Einführen und übermitteln diese direkt an die Apotheke. Halsschmerzen? Zum Glück gibt’s Tantum Verde® Zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum: Nimmt den Schmerz – bekämpft die Entzündung! LOKALANÄSTHETISCH ANALGETISCH ANTIPHLOGISTISCH Tantum Verde® 1,5 mg/ml Lösung/Spray zur Anwendung in der Mundhöhle Tantum Verde® mit Minzgeschmack/mit Zitronengeschmack/ mit Orange-Honiggeschmack 3 mg Lutschtabletten Wirkstoff: Benzydaminhydrochlorid. Zusammensetzung: Lösung/Spray: 1 ml Lösung enthält 1,5 mg Benzydaminhydrochlorid, entsprechend 1,34 mg Benzydamin. Sonstige Bestandteile: Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Ethanol 96 % (V/V), Glycerol, Natriumhydrogencarbonat, Polysorbat 20, Saccharin, gereinigtes Wasser, Minz-Aroma. Lösung zusätzlich: Farbstoffe E104 und E131. Lutschtabletten: Jede Lutschtablette enthält 3 mg Benzydaminhydrochlorid, entsprechend 2,68 mg Benzydamin. Sonstige Bestandteile Minzgeschmack: Isomalt (E953), Aspartam (E951), Levomenthol, Citronensäure-Monohydrat, Zitronen- und Minz-Aroma, Farbstoffe E104 und E132. Sonstige Bestandteile Zitronengeschmack: Isomalt (E953), Aspartam (E951), Citronensäure-Monohydrat, Zitronen- und Minz-Aroma, Farbstoffe E104 und E132. Sonstige Bestandteile Orange- Honiggeschmack: Isomalt (E953), Citronensäure-Monohydrat, Orangen- und Honig-Aroma, Levomenthol, Acesulfam-Kalium, Farbstoffe E104 und E110. Anwendungsgebiet: Lösung/Spray: Symptomatische Behandlung von Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum. Lutschtabletten: Zur symptomatischen lokalen Behandlung von Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum bei Erwachsenen und Kindern über 6 Jahren. Warnhinweise: Bei Patienten, die gegen Salicylsäure oder andere NSAR überempfindlich sind, wird von der Anwendung von Benzydamin abgeraten . Lösung/Spray: Enthält Methyl-4-hydroxybenzoat und 10 Vol.-% Alkohol. Lutschtabletten: Minzgeschmack: Enthält Isomalt, Aspartam und Levomenthol. Zitronengeschmack: Enthält Isomalt und Aspartam. Orange-Honiggeschmack: Enthält Isomalt, Gelborange S (E110) und Levomenthol. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Lösung/Spray zusätzlich: Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat. Lutschtabletten mit Minzgeschmack zusätzlich: Überempfindlichkeit gegen Levomenthol. Lutschtabletten mit Orange-Honiggeschmack zusätzlich: Überempfindlichkeit gegen Gelborange S (E110) oder Levomenthol. Schwangerschaft/Stillzeit: Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte Tantum Verde nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Gelegentlich: Photosensibilität. Selten: Mundbrennen, Mundtrockenheit,. Sehr selten: Angioödem, Laryngospasmus. Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen; bei Lutschtabletten zusätzlich: Hypoaesthesie oral.Lutschtabletten mit Orange-Honiggeschmack zusätzlich: Gelborange S (E110) kann allergische Reaktionen hervorrufen. Spray/Lösung zusätzlich: Methyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen. Zulassungsinhaber: A.C.R.A.F. S.p.A., 00181 Rom, Italien. Mitvertrieb: Angelini Pharma Österreich GmbH, 1200 Wien, Österreich. Telefon: 00800 42762727. Stand der Information: April 2017 * Tantum Verde® Lösung und Spray ohne Altersbeschränkung; Tantum Verde® Lutschtabletten ab 6 Jahren DE-TV-004-18/1/291018 www.tantum-verde.de

68 KULTUR LITERATUR-EINBLICKE Diese BÜCHER möchten wir Ihnen ANS HERZ LEGEN. Gönnen Sie sich die LESENSWERTE ZEIT. Wunderkammer Eine Reise zu exotischen Kuriositäten-Sammlungen Thijs Demeulemeester Das wundervolle Werk ist ein perfektes Geschenk und ein traumhaftes Coffee Table Book. „Dieses Buch widmet sich dem Entdecken, der Neugier und dem Abenteuer, dem Erforschen und neuen Handelsrouten – und es erzählt von fernen Zivilisationen und ihrer exo- tischen Flora und Fauna“, verspricht die Einleitung. Das Versprechen wird eingelöst. Dazu wird der Leser direkt ins Museum entführt. Das Buch gelei- tet uns durch acht Jahrhunderte und präsentiert wundersame Schätze, Ku- riositäten und historische Kunstwerke aus einer weltweiten Sammlung. Eine Wunderkammer aus Bildern längst verstrichener Zeiten. Es zeigen sich Zeichnungen, Skizzen von seltenen Muscheln, außergewöhnlichen Pflan- zen, Raupen oder Straußeneiern. Die Buchseiten sind eine Reise wert. Theodor Fontane Regina Dieterle Im kommenden Jahr feiern wir den 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane. Erst mit 30 Jahren gab er einst seinen Apothekerberuf auf, um sich als Journalist, Schriftstel- ler und Dichter zu behaupten. Zu Ehren des bedeutendsten Vertreters des Re- alismus hat die Fontane-Kennerin Re- gina Dieterle die Biographie Fontanes veröffentlicht. Das umfassende und lang erwartete Werk dreht sich um die literarischen und auch journalistischen Arbeiten des Romanciers. Zehn Jahre Recherche stecken liebevoll und inten- siv vertextet in einem Buch, dem es ge- lingt, die Verbundenheit aus Dichtung, Literatur und Journalismus am Schaf- fen Fontanes aufzuzeigen.

70 Wunder wirken Wunder Wie Medizin und Magie uns heilen. Das erste Buch mit zweiter Meinung Eckart von Hirschhausen Dr. Eckhart von Hirschhausen verbindet auch in diesem Buch seine Spezialitäten Medizin und Unterhaltung wie gewohnt auf charakteristisch humorvolle Art, pointiert und wissens- reich. „Wunder wirken Wunder“ bezeichnet Hirschhausen selbst als sein „persönlichstes Buch“. Er beweist hier wieder einmal, dass er sich auskennt und uns führen kann durch den Dschungel aus Medizin und Alternativmedizin – entlang einer gesunden Mischung aus dem Besten beider Welten. Er macht uns deutlich, dass aus Ängsten und Unsicherheiten allzuoft Geschäft gemacht wird, Wunderheilung falscher Zauber sein kann, der Mensch aber zur Selbstheilung durchaus fähig ist. Die Schulmedizin ist nicht der Weisheit letzter Schluss und nicht ihr Anfang, aber häufig eine sehr gute Lösung. Ganz viel Humor soll hier dem Leser helfen, gute Entscheidungen für sich treffen zu können. Das Geheimnis kluger Entscheidungen Maja Storch Entscheidungen prägen den Alltag, erleichtern ihn und fordern uns, kommen aus dem Bauch und aus dem Kopf. Die Frage, die wir uns täglich stellen: Welche Entscheidung ist richtig? Nutze ich meine Empathie als Ratgeber oder binde ich meinen Verstand ein. Für Autorin und Psychoanalytikerin Maja Storch liegt die Weisheit in einer guten Kombination der Vernunft und der Gefühle. In dem Buch erklärt sie die Wechselbeziehung zwischen Bewusstsein und Intuition in der Anlehnung an neueste neuropsychologische Feststellungen. Anbruch einer neuen Zeit Jaron Lanier Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert. Virtuelle Realität gilt als Erweiterung der Wahrnehmung und bringt als solche Euphorie und gesellschaftliche Her- ausforderungen mit sich, echte Probleme und Möglichkeiten. „Anbruch einer neuen Zeit“ ist die Autobiographie von Jaron Lanier. Er gilt als der personifizierte Anstoß der Virtual Reality, technisches Wunderkind und bekannter Kritiker des Silicon Valleys. Seine Faszination gilt den künstlichen Welten. Was uns an dem Buch gefällt: Der US-Amerikaner vereint seine per- sönliche Welt und Erfahrungen mit den theoretischen Aspekten technischer Weisheiten zu einem Erklärstück mit gewichtigen Aussagen und Prognosen für unsere Zukunft.

ERELZI® (ETANERCEPT) DAS NÄCHSTE KAPITEL NEUER MÖGLICHKEITEN Erelzi® SensoReady® Fertigpen und Fertigspritze Einfache und sichere Anwendung1,2 Ergonomisches Design1 Mit Patienten für Patienten entwickelt1 JETZT UMSTELLEN UND PROFITIEREN!*,1 * Lauer-Taxe, Stand 15.11.2018, ohne Berücksichtigung von Rabattverträgen. 1. Paul C et al. JEADV 2015;29:1082–1090. 2. Erelzi® Packungsbeilage: Informationen für den Anwender März 2018. Erelzi® 25/-50 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze, -50 mg Injektionslösung im Fertigpen: Wirkstoff: Etanercept. Zusammensetz.: 1 Fertigspritze enth. 25/-50 mg / 1 Fertigpen enth. 50 mg Etanercept (durch rekombinante DNA-Technolog. aus CHO-Zelllinie gewonnen). Sonstige Bestandteile: Citronensäure, Na-citrat (Ph.Eur.), Na-chlorid, Sucrose, Lysinhydrochlorid, Na-hydroxid, Salzsäure, Wasser f. Inj.-zwecke. Anwendungsgeb.: Rheumatoide Arthritis: mittelschwere bis schwere aktive rheumatoide Arthritis b. Erw. in Komb. m. Methotrexat, wenn Anspr. auf Basistherap. (einschl. MTX, sofern nicht kontraind.) unzureich. ist. B. Unverträglichk. geg. MTX od. wenn Fortsetz. d. MTX-Therap. nicht mögl. ist, kann Erelzi als Monotherap. angew. werden. Schwere, aktive u. progress. rheumatoide Arthritis bei Erw. ohne vorher. MTX-Behandl. Juvenile idiopath. Arthritis: Polyarthritis u. erweiterte (extended) Oligoarthritis b. Kdrn. u. Jugendl. ab 2 J. u. mind. 62,5 kg KG nach unzureich. Anspr. od. Unverträglichk. einer MTX-Therap.; Psoriasis-Arthritis (Arthritis psoriatica) b. Jugendl. ab 12 J. u. mind. 62,5 kg KG nach unzureich. Anspr. od. Unverträglichk. einer MTX-Therap.; Enthesitis-assoz. Arthritis b. Jugendl. ab 12 J. u. mind. 62,5 kg KG nach unzureich. Anspr. od. Unverträglichk. einer konvent. Therap. Psoriasis-Arthritis (Arthritis psoriatica): aktive u. progress. Psoriasis-Arthritis b. Erw., wenn Anspr. auf konvent. Therap. unzureich. Axiale Spondyloarthritis: M. Bechterew (ankylos. Spondylitis): schwerer aktiver M. Bechterew bei Erw., wenn Anspr. auf konvent. Therap. unzureich. Nicht-röntgenolog. axiale Spondyloarthritis: schwere nicht-röntgenolog. axiale Spondyloarthritis bei Erw., mit objektiven, durch erhöhtes CRP u./od. MRT nachgewies. Anzeichen einer Entzünd., wenn Anspr. auf NSAR unzureich. Plaque-Psoriasis: mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis b. Erw., nach Versagen, Unverträglichk. od. Kontraind. einer and. syst. Therap. wie Ciclosporin, MTX od. PUVA. Plaque-Psoriasis b. Kdrn. u. Jugendl.: chron. schwere Plaque-Psoriasis b. Kdrn. und Jugendl. ab 6 J. u. mind. 62,5 kg KG nach unzureich. Anspr. od. Unverträglichk. einer and. syst. Therap. od. Lichttherap. Gegenanz.: Überempf. geg. Inhaltsst., Sepsis od. Risiko einer Sepsis, Pat. mit aktiven Infekt., einschl. chron. od. lokalis. Infekt. Nebenwirk.: Infekt. (einschl. Infekt. der oberen Atemwege, Bronchitis, Zystitis, Hautinfekt.), schwere Infekt. (einschl. Pneumonie, Entzünd. des Unterhautgewebes [z. B. Erysipel], bakt. Arthritis, Sepsis, parasit. Infekt.), Tuberkulose, opportunist. Infekt. (einschl. invasiv. Pilz-, Protozoen-, Bakterien-, atyp. Mykobakt. u. Virusinfekt., Legionellose), Hepatitis-B-Virus-Reaktiv., Listeriose, nicht melanozytärer Hautkrebs, malign. Melanom, Lymphom, Leukämie, Merkelzellkarzinom, Thrombozytopenie, Anämie, Leukozytopenie, Neutropenie, Panzytopenie, aplast. Anämie, Histiozytose hämophagozyt. (Makrophagenaktivier.-syndr.), allerg. Reakt., Bildung von Autoantikörpern, Vaskulitis (einschl. Anti-Neutrophilen-zytoplasmat.-Antikörper-pos. Vaskulitis), schwere allerg./anaphylakt. Reakt. (einschl. Angioödem, Bronchospasmus), Sarkoidose, Verschlecht. der Sympt. einer Dermatomyositis, entmyelinis. Prozesse des ZNS m. Verdacht auf mult. Sklerose od. lokalis. entmyelinis. Zustände wie Neuritis nervi optici und Querschnittsmyelitis, periphere demyelinis. Ereignisse einschl. Guillain-Barré-Syndr., chron.-entzündl. demyelinis. Polyneuropathie, demyelinis. Polyneuropathie u. multifokale motor. Neuropathie, Anfälle, Uveitis, Skleritis, Verschlecht./Erstmanifest. ein. kongestiv. Herzinsuff., interstit. Lungenerkrank. (einschl. Pneumonitis u. pulmonale Fibrose), erhöhte Leberenzyme, Autoimmunhepatitis, Pruritus, Hautausschlag, Angioödem, Psoriasis (einschl. Erstmanifest. od. Verschlecht. u. pustulöse Formen, primär Handfläch. u. Fußsohl.), Urtikaria, psoriasisartiger Hautausschlag, Stevens-Johnson-Syndr., kutane Vaskulitis (einschl. Hypersensibilitätsvaskulitis), Erythema multiforme, toxisch-epiderm. Nekrolyse, kutaner Lupus erythemat., subakuter kutaner Lupus erythemat., Lupus-ähnl. Syndr., Reakt. an der Inj.- stelle (einschl. Blut., Bluterguss, Erythem, Juckreiz, Schmerzen, Schwell.), Pyrexie, Malignome (einschl. Brust- u. Lungenkarzinom), Varizelleninfekt. m. den Krankheitsanz. u. Symptom. einer asept. Meningitis (ohne Folgeschäd.), Blinddarmentz., Gastroenteritis, Depression, Persönlichkeitsstör., Hautgeschwür, Ösophagitis, Gastritis, sept. Schock, Diabetes mell. Typ I, Weichteilinfekt., postoperat. Wundinfekt., Kopfschmerzen, Übelk., Bauchschmerzen, Erbrechen, chron.-entzündl. Darmerkrank. Hinw.: Weit. Einzelh. u. Hinw. s. Fach- u. Gebrauchsinfo. Verschreibungspflichtig. Mat.-Nr.: 3/51011358. Stand: März 2018. Zulassungsinhaber: Sandoz GmbH, A-6250 Kundl, Österreich; lokaler Ansprechpartner: Hexal AG, D-83607 Holzkirchen, www.hexal.de www.hexal.de

73 nichts mehr sicher zu sein scheint, in einer Zeit von Angst und großen Umbrüchen. Und so konzentrieren sich die Jun- gen, die zwar ständig mit der ganzen Welt verbunden sind, lieber auf ihre eigene kleine Welt, auf Familie und Freunde. Deswegen möchten sie auch genug Zeit für ihr Privatleben haben und fordern eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. DIE REALISTEN Ihr Denken ist von einem pragmatischen Realismus geprägt und sie wissen, was und wie viel sie verlangen können, denn: In vielen Unternehmen und Branchen, vor allem in Gesundheitsberufen, herrscht schon jetzt Fachkräfteman- gel. Generation Z weiß, dass sie gebraucht wird, in Zukunft stärker denn je, und sie nutzt dieses Wissen zu ihrem Vorteil, um ihre Wünsche und Vorstellungen einzufordern. Sie will agile Arbeitstechniken wie beispielsweise Scrum, möchte aber einen festen Arbeitsplatz und klare Arbeitszeiten. Auch einer Vier-Tage-Woche oder einem Tag Homeoffice steht sie sehr positiv gegenüber und sie verlangt einen gewissen Di- gitalisierungsgrad. Passé sind der Hype um Großraumbüros und Work-Life- Blending, denn Generation Z meint: Überstunden zahlen sich nicht aus, der Job dient eher als Mittel zum Zweck, um sich die nächste Reise oder das neue iPhone leisten zu kön- nen. Ihre Loyalität gegenüber Unternehmen und Marken ist daher auch sehr gering und sie hat deutlich weniger Inte- resse an Führungsverantwortung als die vorhergehenden Generationen. FLEXIBLE UNTERNEHMEN = NEUE ARBEITSKRÄFTE Darauf müssen sich Unternehmen, insbesondere Apotheken einstellen! Viele haben sich gerade erst an die Bedürfnisse der Y-Generation angepasst, einige stecken sogar immer noch in den veralteten Strukturen der X-Generation fest – und nun ist schon die nächste Generation im Anmarsch. Nur wer hier mit der Zeit geht und die Wünsche der jungen Generation berücksichtigt, wird sich in der Konkurrenz um neue Arbeitskräfte behaupten können. W er ist eigentlich diese Generation Z, von der jetzt überall die Rede ist? Für eine Klassifikation ist zu- nächst eine Einordnung in Jahreszahlen hilfreich. Der allgemeine Startpunkt für die Generation Z wird oft mit dem Geburtsjahr 1995 festgelegt. Es herrscht aber keine voll- ständige Einigkeit – einige Autoren sehen den Beginn der neuen Generation bereits ab 1990. Begründet werden kann diese Unsicherheit damit, dass sich die Generationen Y und Z in vielen Punkten ähneln. Das ist auch nicht sonderlich verwunderlich, wachsen doch Angehörige jeder Generation unter dem Einfluss der vorhergehenden auf. Außerdem teilen sich Generation Y und Z einen sehr prä- genden Einfluss: die digitalen Medien. Während Mitglie- der der Generation Y beim technischen Fortschritt live mit dabei waren, leben die Mitglieder der Generation Z schon seit dem Kindesalter im Internet, kommen quasi mit Han- dy, Tablet und Laptop in der Hand auf die Welt und nutzen WhatsApp, Snapchat, Instagram und Co. als ihre Hauptkom- munikationsmittel. Sie sind ständig untereinander und mit der ganzen Welt „connected“, schicken Selfies, gucken You- Tube-Videos oder streamen Musik. Es herrscht kaum noch ein Unterschied zwischen digitaler und realer Welt für sie. TRADITIONELL UND ZUKUNFTSORIENTIERT Die Verschiedenartigkeit lässt sich auch bei ihren Einstel- lungen zu Arbeit, Familie und Freizeit beobachten. Während Generation Y viel Wert auf Aufstiegschancen, flexible Ar- beitszeiten, leistungsorientierte Vergütung und eine ausge- glichene Work-Life-Balance legt, bestehen die Angehörigen der neuen Generation auf eine Rücksichtnahme der Unter- nehmen auf ihr Privatleben, feste Arbeitszeiten, auf Freizeit statt Karriere. Die Generation Z hat da ziemlich traditionelle Werte: ein si- cheres Einkommen, ein Eigenheim im Grünen und eine sta- bile Familie stehen für sie im Mittelpunkt. Sicherheit hat für sie einen großen Stellenwert und das ist nur auf den ersten Blick überraschend. Auf den zweiten wird klar, dass die jun- ge Generation in einer globalisierten Welt aufwächst, in der

76 GESUND LEBEN LIVE 2019: ALOHA BONN, PARTNER TREFFEN – CHANCEN NUTZEN, NETZWERKEN AUF AUGENHÖHE D ie Apothekenbranche verändert sich mit rasender Geschwindigkeit. Die Herausforderung, mit der ständigen Modernisierung Schritt zu halten, ist groß. Apothekerinnen und Apotheker sind jeden Tag gefordert, ih- ren Kunden die bestmögliche Einkaufserfahrung zu bieten, um sie an sich zu binden und die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Umso wichtiger ist der Austausch mit Gleichgesinn- ten und die Chance, von ihrem Wissen und ihren Erfahrun- gen profitieren zu können. Aktives Netzwerken im Unternehmer-Umfeld bringt hoch- wertige neue Kontakte, Informationen, Inspirationen und Ideen und macht im richtigen Rahmen einfach Spaß. Zum 4. Mal lädt die gesund leben-Kooperation deshalb Apothe- kerinnen und Apotheker sowie Industriepartner und Exper- ten zum gesund leben live Partnertreffen. Am 25. Mai 2019 besteht im hawaiianisch gestalteten Hotel Kameha Grand in Bonn die Gelegenheit zum regen Austausch – und zum Feiern der Erfolge. Auch der gela (gesund leben Ansprech- partner) Award wird wieder feierlich verliehen. Freuen Sie sich auf den Spirit der Apothekenkooperation, auf Work- shops von marktrelevanten Industriepartnern und das Tref- fen mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland. Zu den Themen, die das Partnertreffen prägen werden, gehören die Herausforderungen durch die Digitalisierung und neue Möglichkeiten der Kundenbindung. Angesagt ist das Netzwerken mit circa 400 Apothekerinnen und Apo- thekern, PTAs und PKAs, Experten aus der Pharmabranche, Industriepartnern und des gesund leben-Teams. Vorgeschaltet sind am 23. Mai der RX-Herstellertag und am 24. Mai das Industriepartner Meeting für die OTC-Her- steller mit der Wahl zum Industriepartner des Jahres. Ver- gangenes Jahr gewannen Bionorica (Beste Werbemittel), ratiopharm (Beste Außendienstbetreuung) und Johnson & Johnson (Innovativste gesund leben Sonder- und Bera- tungsaktion).

80 EU-FÄLSCHUNGSSCHUTZRICHTLINIE: DAS MÜSSEN SIE WISSEN 2019 läuft das VERPFLICHTENDE SICHERHEITSSYSTEM securPharm an. Es setzt die EU-Vorgaben zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen um. Ab dann müssen Apotheken alle VERIFIZIERUNGSPFLICHTIGEN ARZNEIMITTEL- PACKUNGEN bei der Abgabe ÜBERPRÜFEN. Wir haben die wichtigsten Fakten noch einmal hier für Sie zusammengefasst. 1. securPharm ist ein deutsches System für die Echtheitsprüfung von Arzneimit- teln und ist ab 9. Februar 2019 verpflichtend. Fälschungen sollen damit leichter erkennbar sein. 2. Die neuen Vorschriften der EU-Richtlinie gelten für alle verschreibungspflich- tigen Human-Arzneimittel. 3. Mit securPharm werden zwei neue Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu finden sein: ein Erstöffnungsschutz und ein individuelles Erkennungsmerkmal (2-D Matrix Code). Die im 2-D Mat- rix Code verschlüsselten Informationen machen aus jeder Medikamentenpa- ckung ein Unikat. 4. Ab 9. Februar 2019 werden beide Sicherheitsmerkmale vor der Abgabe an den Patienten überprüft. Der Data Matrix Code muss dafür gescannt und im secur- Pharm System ausgebucht werden. 5. Apotheken müssen mit der benötigen Hard- und Software ausgestattet sein. Benötigt werden z.B. Scanner zur Erfassung des Data Matrix Codes, eine Inter- netverbindung, entsprechende Anpassungen im Warenwirtschaftssystem der Apotheke sowie ein Zugang zum Apothekensystem. Alle Apotheken sollten diesen Zugang bis Ende 2018 besitzen. 6. securPharm wirkt sich positiv auf die Warenwirtschaft aus: Durch das Scannen beim Wareneingang erhalten Sie automatisch Chargenbezeichnung und Ver- falldatum aller verifizierungspflichtiger Arzneimittel. Zudem erhalten Sie diese Daten über das eLieferavis (MSV3) schon vorab und können damit den Waren- eingang vorbereiten. 7. Fällt eine Verifizierung negativ aus und lassen sich technische Fehler aus- schließen, ist die Packung als Fälschungsverdacht einzuordnen. Die Packung darf nicht abgegeben werden und die behördlichen Meldewege sind einzu- halten. 8. Sollten Hersteller, Apotheker oder Großhändler gegen die securPharm-Regeln verstoßen, müssen diese mit einem Bußgeld rechnen. Ab Februar 2019 müssen die Packungen neben einem indi- viduellen Erkennungsmerk- mal auch über einen Erstöff- nungsschutz verfügen. SIE HABEN FRAGEN UND BE- NÖTIGEN UNTERSTÜTZUNG BEI DER UMSTELLUNG? WIR SIND FÜR SIE DA! Rufen Sie dazu einfach unsere kostenlose GEHE-Hotline unter 0800-0211333 an oder melden sich per Email: fmd@gehe.de. Unsere Experten stehen Ihnen montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr gern zur Verfü- gung und helfen Ihnen weiter. Ihre spezi- Wir beantworten fischen Fragen rund um die EU-Fälschungsschutzrichtlinie – individuell, kompetent und praxisnah. Unsere Hotline ist bis zum 31. März 2019 verfügbar.

IHRE WICHTIGSTEN TERMINE 2019 09.02.2019 Start Securpharm / Start FMD-Implementierung 20.-21.02.2019 Kooperationsgipfel (Veranstaltung vom BVDAK) 21.-23.03.2019 Hauptstadtkongress 23.05.2019 Rx-Herstellertag 24.05.2019 Industriepartner Meeting SIEHE SEITE 76! 25.05.2019 gesund leben live 26.05.2019 Europawahl & Bürgerschaftswahlen Bremen 07.06.2019 Frauen-Fußball-WM in Frankreich startet 31.05.2019 Weltnichtrauchertag 20.06.2019 21.06.2019 Tag des Sonnenschutzes In Berlin und Brandenburg starten die ersten Sommerferien 2019. Letzte Ferien-Bundesländer sind traditionell Baden-Württemberg und Bayern (Start am 29.7.) 26.06.2019 Tag der Apotheke 01.09.2019 Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen 25.-28.09.2019 29.09.2019 Welt-Herztag Expopharm/Deutscher Apothekertag 27.10.2019 Landtagswahlen in Thüringen 14.11.2019 Weltdiabetestag TERMINANKÜNDIGUNGEN Sommerfest ABDA Sommerfest BAH Politischer GEHE Talk in 5 Vertriebsregionen

82 IMPRESSUM HERAUSGEBER GEHE Pharma Handel GmbH Hauptverwaltung Neckartalstraße 131 70376 Stuttgart Telefon: 0711.57719-0 Telefax: 0711.57719-400 E-Mail: presse@gehe.de Internet: www.gehe.de GESAMTLEITUNG/V.I.S.D:P.: Dustin Tusch KONZEPTION, REDAKTION, GESTALTUNG: Straub & Straub, Hamburg und Stuttgart www.straub-straub.de Gesamtleitung: Tina Straub Redaktion: Grafik: Laura Bottin, Anne Reis, Jacqueline Schwalm, Rüdiger Straub, Stefan Suhr Felix Wandler (verantw.), Janina Brockholz, Elisabeth Jahnke GASTBEITRAG Dr. Volker Busch ANZEIGEN Lisa Raisch DRUCK W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart BILDNACHWEISE GEHE, Orthomol Elke Hinkelbein, Privat, BD Rowa Germany GmbH iStockphoto | jeffbergen iStockphoto | MJ_Prototype, VSA GmbH S. 45 S. 46-49 iStockphoto | svetikd, iStockphoto | gremlin, Privat S. 50-51 Nele Martensen, Gruner + Jahr, iStockphoto | swissmediavision S. 52-53 iStockphoto | AigarsR S. 54-55 Apovid GmbH S. 58 S. 60-63 Orhidea Briegel, iStockphoto | PeopleImages S. 64-66 iStockphoto | kmlmtz66, GEHE, S. 67 S. 68-70 Hanser Literaturverlage, Verlagsgruppe Random House, RMN – Grand Palais (Museé du Louvre) | Gérard Blot, rororo Verlag, Piper Verlag GmbH, Hoffmann und Campe Verlag S. 72-73 iStockphoto | Nikada, iStockphoto | serts, S. 74-75 Shutterstock.com | Cozine S. 76-77 Christian Nielinger S. 78-79 iStockphoto | macroworld S. 80 S. 82 iStockphoto | gpointstudio, securPharm iStockphoto | mischenko iStockphoto | malerapaso Carl Breitbach | Zenodot Verlagsgesellschaft mbH, Shutterstock.com | Alessia Pierdomenico, Hans Peters | Anefo | Nationaal Archief GEHE iStockphoto | ferrantraite Privat, GEHE S. 1-2 S. 3 S. 7 S. 8-9 S. 11 S. 12-17 vor-ort-foto.de | Bernd Wackerbauer S. 18 S. 20 S. 22 S. 24 S. 26 S. 30 S. 34-39 Niklas Grapatin, Honigmohn S. 41 S. 42-44 Westend61, GEHE iStockphoto | mikimad, Shutterstock.com | LeManna Peter van Heesen, Jürgen Helmholz, Privat iStockphoto | PeopleImages, iStockphoto | AndreyPopov Privat, iStockphoto | Valentin Amosenkov Dr. Volker Busch iStockphoto | Hilch, GEHE, Shutterstock.com | Boyo Ducks, Ada, Kry, Back in the Game, Clue, Tinnitracks Shutterstock.com | Happy Art, Shutterstock.com | Miumi iStockphoto | DisobeyArt DATENSCHUTZHINWEISE Unsere Datenschutzbestimmung finden Sie unter www.gehe-point.de/de/home/infos/datenschutz/index.jsp Für unverlangte Einsendungen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet sowie Vervielfältigung nur mit Zustimmung gestattet.

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