Eine Werbeinformation Ihrer Apotheke Nicht alles rosarot sehen „Sieh das doch mal positiv“, „Das Glas ist halb voll und nicht halb leer“ oder „Sei einfach optimistisch“ – die Welt ist voller solcher Ratschläge. Manchmal beschleicht uns das Gefühl, dass Ärger, Unsicher- heit und Wut überhaupt nicht mehr vorkommen dürfen. Psychologen sehen in dem „Immer nur Lächeln“-Diktat einen gefährlichen Trend für die seelische Gesundheit: „Toxic Positivity“ (auf Deutsch: giftige Positivität). Denn zu viel Optimismus kann Schaden anrichten. Unterdrückte negative Gefühle sind wie ein Ball, den man unter Wasser drückt. Irgend- wann ploppen sie mit Wucht wieder hoch. Und wer immer wieder versucht, sie wegzuschieben, riskiert, in einen Teufelskreis zu geraten. Zudem verursacht das permanente Unterdrücken auch perma- nenten Stress. Warum Ärger, Angst und Trauer so wichtig sind? Sie zeigen uns, dass etwas nicht stimmt. Das hat dem Menschen im Laufe seiner Geschichte das Überleben gesichert. Angst beschützte vor Gefahren, Wut war ein Zeichen dafür, dass etwas schief lief und verändert wer- den musste. Negative Gefühle sind auch heute noch ein deutlicher Hin- weis, dass es gerade um etwas Wichtiges geht. Daher sollten wir ihnen Aufmerksamkeit schenken. Zwar nicht zu viel, aber doch so weit, dass man sie analysieren und eine Lösung finden kann. Nur dann können Sie auch gezielt auf echte positive Momente hinarbeiten. Psycho- logen kennen eine Faustformel: Ins emotionale Gleichgewicht kommt man, wenn man ein Verhältnis von drei zu eins anstrebt: Drei positive Emotionen wiegen eine negative Emotion auf. „Zeit für mich“ einfordern Wenn das psychische Abwehrsystem nicht so stabil ist, wie es sollte, liegt dies oft daran, dass Sie zu viel für andere tun, aber zu wenig für sich. Die Grenze zwischen Engagement und Ver- ausgabung ist schmal. Manchmal erkennt man sie nicht. Für den Stressabbau sollten Sie sich dann nicht auch noch die Nachbar- schaftshilfe oder das Ehrenamt aufbürden, selbst wenn es Spaß macht und das innere Belohnungssystem aktiviert. Sondern im Kalender mindestens ein Mal pro Woche ein ganz dickes „ICH“ eintragen. Anfangs ist es vielleicht nicht ganz einfach, spitze Bemerkungen über Ihr fehlendes Engagement auszuhalten. Und vielleicht müssen Sie auch üben, vor sich selbst die „Faulheit“ zu rechtfertigen. Es lohnt sich aber, diesen Prozess durchzustehen. Gut zu wissen! Die Psychologie kennt zehn positive Gefühle, auf die Sie hinarbeiten sollten: Vergnügen, Freude, Stolz, Interesse an der Welt, Inspiration, Gelassenheit, Ehrfurcht, Hoffnung und Zuversicht, Dankbarkeit, Liebe und Zuneigung. 48